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1. September 2013 | Nacht des Heiligtums | 

Nacht des Heiligtums - Authentisch und lebensnah


Die NdH 2013 Band: Die Glücksbarrys (Foto: Brehm)

Die NdH 2013 Band: Die Glücksbarrys (Foto: Brehm)

Hbre. Überall im Tal Schönstatt trifft man sie. Junge Leute, die aus ganz Deutschland und zum Teil darüber hinaus, zur „Nacht des Heiligtums“, der Sommer-Veranstaltung der Schönstatt-Jugendgemeinschaften, an den Gründungsort der Bewegung nach Vallendar-Schönstatt gekommen sind. „Ich bin zum ersten Mal hier bei der Nacht des Heiligtums und muss sagen, dass es mir sehr gut gefällt“, sagt Emanuel aus Friesenheim in der Ortenau. Die erste Nacht sei sehr lebhaft gewesen, so wie er sich das vorgestellt habe. Die Impulse in den Workshops am Vormittag und am Nachmittag haben ihn angesprochen, aber jetzt sei er gespannt auf den Abend: „Denn die Liebesbündnis-Feier ist für mich das Highlight, da freue ich mich ganz besonders drauf.“

Schon am Morgen herrscht im NdH-Zelt eine gute Stimmung (Foto: Brehm)

Schon am Morgen herrscht im NdH-Zelt eine gute Stimmung (Foto: Brehm)

Die Workshopleiter des Vormittages stellen ihr Angebot vor (Foto: Brehm)

Die Workshopleiter des Vormittages stellen ihr Angebot vor (Foto: Brehm)

Die Special Guests: Manuela und Peter Miller (Foto: Brehm)

Die Special Guests: Manuela und Peter Miller (Foto: Brehm)

Konkrete Erfahrungen die ins Herz gehen und bewegen

Der Tag beginnt am Vormittag zunächst mit der Möglichkeit, sich in acht Gesprächsgruppen von sehr persönlichen „Glückswegen“ inspirieren zu lassen und darüber ins Gespräch zu kommen. Danach sind die Teilnehmer eingeladen sich von Ehepaar Manuela und Peter Miller auf den „Glücksweg“ einer bereits 21 Jahre andauernden Ehe- und Familien-Beziehung mitnehmen zu lassen. „Ich wusste nicht was mich erwartet, wer kommt und wer redet“, sagt Joana aus Blaustein. „Es hat mir aber sehr gefallen, dass da jeweils Leute aus ihrem eigenen Leben erzählt haben. Das war praktisch und blieb nicht abstrakt.“ Auch Rubin aus München haben die sehr persönlichen und authentischen Beiträge gefallen: „Wenn jemand konkrete Erfahrungen aus dem eigenen Leben erzählt, geht das direkt ins Herz und das bewegt.“ Heidrun aus dem Schwäbischen Oberland ergänzt, dass der Vormittag mit dem Impuls von Ehepaar Müller, den „Special Guests“, sehr aufbauend gewesen sei. Es mache Mut, zu erleben, dass es solche Ehepaare und gelingende Beziehungen gibt.“

Auch Kätty aus Würzburg betont, dass sie im Workshop und beim Vortrag Menschen erlebt habe, die das, was sie erzählen offensichtlich auch selbst leben. Auch wenn die Thematik "Leben in der Ehe" im Moment noch nicht auf jeden zutreffe, so habe man doch viele positive Eindrücke und Anregungen bekommen. „Das macht Mut, weil man ja in der heutigen Zeit sehr häufig sieht, wie die Ehebeziehung scheitert“, sagt sie und: „Man hat bei Ehepaar Müller gesehen, dass - wenn man es richtig und zusammen angeht - die Ehe gut gelingen kann; und dass man in der Ehe richtig glücklich werden kann.“

Auch auf dem Platz beim Urheiligtum gab es Gesprächs- und Informationsangebote (Foto: Brehm)

Auch auf dem Platz beim Urheiligtum gab es Gesprächs- und Informationsangebote (Foto: Brehm)

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich dem Thema anzunähern (Foto: Brehm)

Es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich dem Thema anzunähern (Foto: Brehm)

Beitragen zur Verwirklichung der Wahrheit des Himmels im Hier und Heute

Dass das diesjährige Motto der Nacht des Heiligtums „Nur noch kurz glücklICH werden“ die Teilnehmer wirklich anspreche, davon zeigt sich Pater Helmut Müller fest überzeugt: „Ganz ICH sein zu dürfen, das macht glücklich“ betont er gerade von einem Workshop zum Thema „Berufen zum Glück“ kommend. Eine Teilnehmerin habe ihm gesagt: „Ich bin zum ersten Mal hier und ich merke, die Atmosphäre ist wirklich offen. Ich darf hier ICH sein und ich fühle mich ganz angenommen, so wie ich bin.“ Dass im Motto das ICH werden so betont werde, treffe auf eine Sehnsucht der jungen Menschen, sagt der Schönstattpater und zitiert Martin Schleske, der in seinem Buch „Der Klang“ schreibt: „Glück ist, wenn der Weisheit Gottes durch mich etwas glückt, was der Wahrheit des Himmels entspricht“. Pater Müller: „Wenn ich ein Gerät repariere und es glückt mir, dann ist etwas heil geworden, d.h. es entspricht wieder der Wahrheit des Himmels. Wenn mir ein Gespräch glückt und eine Kommunikation zustande kommt und es entwickelt sich ein Wohlbefinden und ein Verstehen - wieder die Wahrheit des Himmels. Wenn ich ein gutes Gericht koche und das glückt mir oder ich kann sauber machen und das glückt mir - wieder die Wahrheit des Himmels.“ Es sei genauso, wie es Ehepaar Peter und Manuela Müller in ihrem Impulsreferat am Vormittag schon betont hätten: Gott ist nicht nur etwas für das Morgen- und Abendgebet und dazwischen fehle er. „Nein, Gott ist in allem da und beruft jeden Menschen zum Glück“, so Pater Müller. „Und zu wissen, ich bin von Ewigkeit her berufen, das ist etwas! Wenn ich in diesem Selbstbewusstsein leben kann, macht mich das von innen heraus stark und strahlend. Das ist faszinierend. Da ist dann wieder der Weisheit Gottes etwas geglückt, was dem Himmel entspricht. Ein Vorgang, der von hier aus schon in die Ewigkeit hineinreicht.“

Geschafft! Der letzte Einläufer des zweiten Schönstatt-Minimarathons (Foto: Brehm)

Geschafft! Der letzte Einläufer des zweiten Schönstatt-Minimarathons (Foto: Brehm)

Glücklich werden - ein Prozess

Auch die vielfältigen Kreativ-, Sport- und Gesprächsangebote am Nachmittag werden von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen gerne wahrgenommen. Mirjam aus Appenweier kommt gerade von einem Workshop, wo sie die Slackline ausprobieren konnte. „Das war gut und das war spannend: etwas Neues ausprobieren und das Vertrauen, es schaffen zu können, das hat was mit Glücklich Sein zu tun.“ Vom Motto des Treffens sei sie sehr angesprochen, denn Glücklich Sein brauche es, um fest im Leben stehen zu können. „Da muss alles stimmen: die Familien die Freunde, alles was einen erfüllt, alles was einen ausmacht, das muss harmonieren.“ Aber ganz realistisch sieht sie auch, dass Glücklich Werden ein Weg ist: „Glücklich Werden ist ein Prozess der definitiv länger dauert. Aber wenn man auf einem guten Weg ist, dann findet man auch sein Glück“, betont Mirjam. Und dann ist da noch der Einlauf der „Schönstatt-Minimarathon“ Läufer, 4,219km von Berg Schönstatt ins Tal, hinauf zum Berg Sion und zurück bis zur Ziellinie am Pilgerheim. Ganz entspannt warten die bereits eingetroffenen Läufer auf den „Letzten“ der - von übereifrigen Fernsehleuten zu einer zweiten Überquerung der Franz-Reinisch-Brücke genötigt – den Anschluss an die Gruppe verpasst hat und dann zunächst falsch abgebogen war. Aber auch das kann zum „Glücklich Werden“ gehören, heißt es nicht in der heiligen Schrift: „Die Letzten werden die Ersten sein!“


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