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8. September 2012 | Europawallfahrt | 

Es geht darum, Christus in die Welt zu tragen


Das Bild der pilgernden Gottesmutter wird hereingetragen (Foto: Brehm)

Das Bild der pilgernden Gottesmutter wird hereingetragen (Foto: Brehm)

Hbre. Applaus brandet aus den Reihen der Pilger auf, die sich zur Vigilfeier der Europawallfahrt 2012 nach Schönstatt auf dem Platz vor der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt versammelt haben. Applaus, als Herr Zadravec aus Kroatien das große Bild der „pilgernden Gottesmutter“ durch die Reihen der etwa 1.500 Pilger auf der Schulter zur Bühne trägt, auf die Weise, wie der Gründer der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter, João Pozzobon, es immer getan hatte. Die Mutter trägt er in die Mitte der Versammlung und sie bringt den auf ihren Armen mit, auf den sie alle Menschen hinweisen möchte: ihren Sohn, Jesus Christus.

Die Europawallfahrt begann mit einer Vigilfeier vor der Anbetungskirche (Foto: Brehm)

Die Europawallfahrt begann mit einer Vigilfeier vor der Anbetungskirche (Foto: Brehm)

Segen auf die Fürsprache Pater Kentenichs für die Aktion der Pilgernden Gottesmutter heute (Foto: Brehm)

Segen auf die Fürsprache Pater Kentenichs für die Aktion der Pilgernden Gottesmutter heute (Foto: Brehm)

Die Landesfahnen führten die Prozession an (Foto: Brehm)

Die Landesfahnen führten die Prozession an (Foto: Brehm)

Christus zu den Menschen bringen

„Nach einigen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa“ zitieren Pater Romuald aus Polen und Pater Ludovico aus Italien in polnischer, italienischer, spanischer und deutscher Sprache den Evangelisten Lukas zu Beginn der Vigilfeier, mit der die Europawallfahrt 2012 offiziell ihren Anfang nimmt.

Beschrieben wird mit diesem Wort genau der Vorgang, um den es dem Projekt Pilgerheiligtum oder – wie es in anderen Ländern heißt – der Kampagne der Pilgernden Gottesmutter eigentlich geht: Damals hat sich Maria auf den Weg gemacht, Christus zu den Menschen zu bringen.

Auch heute, in unserer Zeit, ist es ihr Anliegen, ihren Sohn neu in die Welt zu bringen. João Pozzobon hatte das verstanden und 35 Jahre lang als „Eselchen der Gottesmutter“ auf über 140.000 km das Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt zu Familien, in Schulen, Krankenhäuser und Gefängnisse gebracht. Überall, wohin er das Bild brachte, förderte er die Bindung der Menschen an Maria und ihren Sohn. Auch heute brauche es solche Missionare, die Maria zu den Menschen, in alle ihre Lebenssituationen bringen und so mithelfen, dass diese zu einer lebendigen Christusbeziehung finden, machte Pater Ludovico deutlich.

Unterwegs wird der Rosenkranz in verschiedenen Sprachen gebetet  (Foto: Brehm)

Unterwegs wird der Rosenkranz in verschiedenen Sprachen gebetet (Foto: Brehm)

Gottes Segen auf die Fürsprache Pater Kentenichs erbitten

1950 habe Pozzobon mit diesem Apostolat begonnen, erfahren die Pilger. Es sei ihm sehr wichtig gewesen, dass der Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, ihm bereits im Jahr 1951 für sein Apostolat mit der Pilgernden Gottesmutter seinen besonderen Segen versprochen habe. Während Catia, eine italienische Musikerin und Sängerin, die die Feier vor der Anbetungskirche musikalisch mitgestaltete, das Lied „Mãe Peregrina“ intonierte, ziehen in Erinnerung an den bewegenden Besuch von Diakon J. Pozzobon am Grab von Pater Josef Kentenich, stellvertretend für alle Pilger, die Fahnenträger zum Grab von Pater Kentenich, um dort auf seine Fürsprache den Segen Gottes „für uns, für die Aktion der Pilgernden Gottesmutter heute und für alle Menschen in Europa“ wie Pater Romuald am Sarkophag sagte, zu erbitten. Mit dabei der italienische Goldschmied und Künstler Marcelo de Jesús mit seiner Frau und seiner neunjährigen Tochter, der für das Bild der pilgernden Gottesmutter ehrenamtlich eine Krone angefertigt hatte.

Abschluss der Vigilfeier auf dem Pilgerplatz beim Urheiligtum  (Foto: Brehm)

Abschluss der Vigilfeier auf dem Pilgerplatz beim Urheiligtum (Foto: Brehm)

Urheiligtum (Foto: Brehm)

Urheiligtum (Foto: Brehm)

Anbetung (Foto: Brehm)

Anbetung (Foto: Brehm)

Jesus Christ, you are my life

Das große Bild der Pilgernden Gottesmutter wird anschließend von Abordnungen verschiedener Länder in einer Prozession von Berg Schönstatt hinunter ins Tal, zum Urheiligtum getragen, bei der die Pilger den glorreichen Rosenkranz in verschiedensten Sprachen für die ganze Kirche und im Anliegen einer Neuevangelisation Europas gemeinsam beten.

Ihren Abschluss findet die Vigilfeier auf dem Pilgerplatz beim Urheiligtum mit einer Zeit der Anbetung vor dem Allerheiligsten. „An dir, Jesus Christus, und deinen Wertmaßstäben wollen wir uns orientieren – wie Maria. Erfülle uns ganz mit deinem Licht und deiner Gnade“ betet Pater Romuald. „Wir wollen dich mit Maria in unsere Völker und Länder hineintragen, damit du überall neu geboren werden kannst.“

Eine dichte Atmosphäre ist auf dem Platz zu spüren. Lichter in den Händen der Pilger, das Urheiligtum in warmen Farben beleuchtet, mittendrin und besonders in den Herzen der Pilger Jesus Christus selbst. „Jesus Christ, you are my life“ singen die Pilger zum Schluss, bevor im Urheiligtum die nächtliche Anbetung im Wechsel der verschiedenen Nationen, die zur Europawallfahrt gekommen sind, fortgesetzt wird. Ein kleiner Junge aus Portugal will die ganze Nacht über im Urheiligtum bleiben. „Er hat sich in die Gottesmutter verliebt“ erzählt seine Mutter.

Pater Ludovico, Italien (l) und Pater Romuald, Polen standen der Feier vor (Foto: Brehm)

Pater Ludovico, Italien (l) und Pater Romuald, Polen standen der Feier vor (Foto: Brehm)

Beitrag zur Stabilisierung Europas

Vicki aus Tadschikistan, die jetzt in Kaliningrad lebt, ist ganz bewegt von der Feier. „Ich sehne mich danach, dass Russen und Deutsche und viele andere vereint sind“, sagt sie und man kann spüren, dass sie diese Einheit in der Vigilfeier gerade erlebt hat. „Es war eine wunderschöne Feier, die uns gut eingestimmt hat für den morgigen Wallfahrtstag“, sagt eine Pilgerin aus der Schweiz. Besonders erfreut zeigt sich ihre Freundin über das recht warme Wetter und den schönen Sonnenuntergang, der während der Prozession zu erleben war. „Ich wollte dabei sein, weil es um Europa geht“, sagt ein deutscher Teilnehmer, der mit einer Mehrgenerationenfamilie angereist ist. „Dass wir trotz so vieler verschiedener Sprachen ein so intensives, gemeinsames Gebetserlebnis haben konnten, das hat mich besonders beeindruckt“, bringt eine junge, spanisch sprechende Pilgerin, die allerdings auch gut Deutsch verstehen und sprechen kann, zum Ausdruck. Das mache ihr Hoffnung für die derzeitige Lage in Europa, die sie als krisenhaft empfindet und hinsichtlich der wirtschaftlichen Lage in einer Zerreißprobe. „Da kann unser gemeinsames Gebet und unsere Orientierung an dem, was Jesus möchte, vielleicht ein Beitrag zur Stabilisierung Europas sein.“

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