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22. August 2011 | Weltjugendtag | 

gleichgesinnt: Einige persönliche Eindrücke vom Weltjugendtag in Madrid


WJT 2011: Schönstattjugend auf der Plaza Major in Madrid  (Foto: T.Brehm)

WJT 2011: Schönstattjugend auf der Plaza Major in Madrid (Foto: T.Brehm)

Tobias Brehm. 2,2 Millionen Jugendliche, hunderte Bischöfe und Kardinäle, über hundert Katechesen, 6 Tage Glaubensfest und viele, viele Schönstätter. Egal, ob man nur durch die Stadt läuft, auf Plätzen singt, auf die Ankunft des Papstes wartet oder gemeinsam auf dem Flugplatz Quatros Vientos Vigil feiert: Nie ist die nächste Schönstattflagge weit. Überall heißt es: "Hey Schönstatt, nice to see you guys".

Begegnung mit dem Heiligen Vater auf dem Flugfeld Quatros Vientos   (Foto: T.Brehm)

Begegnung mit dem Heiligen Vater auf dem Flugfeld Quatros Vientos (Foto: T.Brehm)

Und auch bei der Begrüßung des Papstes beginnt die Ansprache mit den Worten: "Es sind Jugendliche aus 5 Kontinenten gekommen ... Aber auch andere wie die Jugendlichen der Schönstattbewegung ..." Natürlich muss man immer noch oft erklären, aber wir haben das Gefühl, dass Schönstatt im Herzen der Kirche ankommt. Ganz langsam vielleicht, aber sicher.

WJT 2011: Beim Eröffnungsgottesdienst (Foto: T.Brehm)

WJT 2011: Beim Eröffnungsgottesdienst (Foto: T.Brehm)

Trotz aller Medienberichte über Tumulte, Demonstrationen und Gegendemos, herrscht in der Hauptstadt Spaniens eine besondere, eine tolle Stimmung, in der Menschen sich begegnen und gemeinsam ihren Glauben feiern, für ihre Überzeugungen einstehen, sich austauschen und sich gegenseitig kennen lernen.

Eröffnung

Am Dienstag treffen sich alle Jugendlichen erstmals am Plaza de Cibeles, um den WJT zu eröffnen, mit einem gemeinsamen Gottesdienst, der toll gestaltet, aber für die ausländischen Gäste leider miserabel übersetzt ist.

Mittwochnachmittags ist der Jubel dann groß, als Benedikt XVI. in Madrid ankommt und das Wort an "seine jungen Freunde" richtet, die hier in Sprechchören verkünden, die "Jugend des Papstes" zu sein ("¡Esta es la juventud del papa!").

Begeisterung und Jubel bei der Ankunft des Papstes  (Foto: T.Brehm)

Begeisterung und Jubel bei der Ankunft des Papstes (Foto: T.Brehm)

Katechesen und anderes

Morgens laufen die teilweise sehr gelungenen Katechesen mit den Bischöfen der verschiedenen Länder. So zum Beispiel Bischof Genn und Weihbischof Renz, die bei den von Schönstatt mit vorbereiteten Katechesen über verschiedene Themen referieren.

WJT 2011: Katechese mit Bischof Genn und Weihbischof Renz  (Foto: T.Brehm)

WJT 2011: Katechese mit Bischof Genn und Weihbischof Renz (Foto: T.Brehm)

Den Kreuzweg mit dem Papst verpasst unsere kleine Gruppe, um dafür im liebevoll gestalteten "Retiro Park" (Stadtpark) ein wenig Zeit mit den dort aufgebauten Workshops, der Beichtmeile oder den Ausstellungen zu verbringen.

Auf nach Quatros Vientos

In aller Frühe geht es am Samstagmorgen zu Fuß los nach Quattros Vientos. Auf dem alten Flugplatz werden sowohl die Vigilfeier am Abend wie auch der WJT Abschlussgottesdienst am Sonntag stattfinden. Auch hier kommt man leider nicht umhin, die mangelhafte Organisation zu bemerken, die wohl von mehr Gottvertrauen als Sachverstand geprägt, dafür verantwortlich ist, dass man teilweise zwei Stunden vor den Toiletten anstehen muss, und viele Leute mit kollabierendem Kreislauf (es hat 43 Grad Celsius) nur unzureichend versorgt werden.

Am Abend wird das Feld immer voller und dass Wetter immer unbeständiger, bis es kurz nach der Ankunft des Papstes regelrecht anfängt zu stürmen. Die Technik fällt kurzzeitig aus und auch die schirmtragenden Messdiener können den Papst nicht vor dem ein oder anderen Regentropfen und dem stürmischen Wind schützen, der ihm eine Sturmfrisur verpasst, die ihn direkt 10 Jahre jünger aussehen lässt. Die vom Tag erhitzten Jugendlichen dagegen jubeln über den erfrischenden Schauer und dann schallen laute Sprechchöre über das Flugfeld, wie um den Regen in die Flucht zu singen. Nach einiger Zeit ist alles wieder unter Kontrolle und die Vigil kann würdig zu Ende geführt werden.

WJT 2011: Junge Menschen, soweit das Auge blickt  (Foto: T.Brehm)

WJT 2011: Junge Menschen, soweit das Auge blickt (Foto: T.Brehm)

Abschlussgottesdienst

Nach einer erholsamen Nacht unter freiem Himmel folgt am nächsten Morgen der Abschlussgottesdienst. In der Nacht spürt man den besonderen Geist des Weltjugendtages. Die Schlafquartiere darf man sich nämlich so vorstellen: Es sind verschiedene Bereiche abgesteckt von etwa 5.000 qm Größe, auf denen kein einziger Quadratmeter unbesetzt bleibt. Kreuz und quer muss man sich durch die schlafende Menge einen Weg suchen, wenn man nachts nochmals raus muss.

Umso erstaunlicher ist die Rücksicht, die aufeinander genommen wird, um unter solchen Bedingungen miteinander zurechtzukommen. Ich wage zu behaupten, dass kein anderes Festival einer ähnlichen Größenordnung auf dieser Welt friedlicher und gemeinschaftlicher hätte ablaufen können.

Die Lebensfreude in die Welt hinaustragen

Nach dem feierlichen Abschlussgottesdienst am Sonntag gibt uns der Papst noch mit auf den Weg, unsere Lebensfreude in die Welt hinauszutragen. Und er betont, dass er allen sehr dankbar sei und stolz auf diese Jugend.

Bevor dann alle wieder Richtung Heimat aufbrechen, gibt er noch den Veranstaltungsort des nächsten Weltjugendtages bekannt: 2013 in Rio de Janeiro/Brasilien.

Jetzt geht es für uns wieder mit dem Bus 24h lang Richtung Heimat. Und dann, mit der Begeisterung und der Gemeinschaft im Glauben, die wir hier erleben durften, in den Alltag. Wir sind immer noch eine lustige Truppe. Aber jetzt um einige Freundschaften, tolle Erfahrungen und einen super spannenden Weltjugendtag reicher.

Schönstattjugend beim Abschlussgottesdienst des Papstbesuches in Madrid (Foto: T.Brehm)

Schönstattjugend beim Abschlussgottesdienst des Papstbesuches in Madrid (Foto: T.Brehm)

 


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