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Soirée spirituelle – ein Erlebnis voll Hoffnung
Jürgen Reitershan (links), Sr. Anrika Dold und Roland Klein haben das Programm der Soirée spirituelle im Pater-Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt gemeinsam gestaltet (Foto: Sr. Brigitt Rosam)
Sr. Marié Munz. Wenn elektronische Musik, kombiniert mit live gespieltem Klavier, eine persönliche Hoffnungsgeschichte, ein paar ausdrucksstarke Bilder an der Leinwand und deutende Worte von Pater Kentenich aufeinandertreffen – an Pfingsten 2025 –, dann entsteht eine Atmosphäre der Hoffnung. So erlebt bei der Soirée spirituelle im Pater Kentenich Haus auf Berg Schönstatt.
Thema des Abends: "Finsternis wäre wie Licht" (Foto: Sr. Brigitt Rosam)
Hoffnungsvolle Klänge und persönliche Tiefe
Pfingstsonntag, 8. Juni, 18.00 Uhr. Der Filmsaal des Pater Kentenich-Hauses ist locker gefüllt. Gespannte Stille füllt den Raum. Drei Personen gehen von verschiedenen Richtungen nach vorne: Jürgen Reitershan und Roland Klein, beide hier aus der Region Koblenz (Niederberg und Güls) und Sr. M. Anrika Dold aus Schönstatt. Sie begrüßen die anwesenden Gäste, die vor allem aus der näheren Umgebung kommen. Sr. Anrika stellt die beiden Männer vor. Sie führt in den Abend ein mit der Frage: Was geschieht, wenn etwas uns innerlich so berührt, dass es unser Leben komplett umdreht? Sie erinnert: Pfingsten war ein solcher Moment für alle Beteiligten damals, für die Jünger und für Maria. Und heute? Jedem und jeder von uns ist so etwas für unser Leben verheißen: „Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch herabkommen wird.“ (Apg 1,8) Alle sind eingeladen, diesem Geschehen an diesem Abend nun gemeinsam etwas nachzugehen.
Musikalisch begleiteter Weg durch eine Lebenskrise
Jürgen Reitershan, der bereits am Klavier sitzt, beginnt zu spielen. Zunächst ist die Musik eher disharmonisch und dunkel, schräge elektronische Töne mischen sich darunter. Nach dem ersten Lied beginnt Roland Klein mit seiner Erzählung: „Es war im Sommerurlaub 1995 in Südfrankreich …“ Er erzählt, wie ihn damals plötzliche, abgrundtiefe Angst ergriff, auf die lange Zeiten der Dunkelheit folgten. Langsam tastend konnte er seiner inneren Stimme nachgehen, ja, sie überhaupt erst wiederentdecken. Nach jedem Abschnitt seiner Erzählung schließt sich ein nächstes Musikstück an. Den tiefgreifenden persönlichen Lebensprozess von Roland Klein begleitend, wird auch die Musik immer heller und lichtvoller und nimmt – zusammen mit einigen sorgfältig ausgewählten Kunstbildern – die Anwesenden hinein in einen besonderen Weg der Hoffnung.
Beide Akteure „erzählen“ in je eigener Weise IHRE Geschichte: Jürgen Reitershan – ausgebildeter Musiklehrer und Musikwissenschaftler – durch seine Musik, mit der er das aufmerksame Publikum erleben lässt, wie wunderbar vorproduzierte, klanggenaue Elektronik und Livemusik auf dem Klavier miteinander harmonieren, und Roland Klein – ebenfalls Lehrer –, durch achtsame, tiefe Worte und Bilder, die seine einschneidende Lebenskrise und die daraus erwachsende Christusbeziehung sehr persönlich und gleichzeitig ganz nüchtern beschreiben.
Nach dem Programm gab es die Möglichkeit zum Austausch und Gespräch (Fotos: Sr. Brigitt Rosam)
Impulse Pater Kentenichs als Brücken zur Tiefe
In die musikalisch und sprachlich „fühlbaren“ Lebensrealitäten hinein spricht Sr. M. Anrika Dold Worte von Pater Kentenich, die Brücken bauen, tieferführen und zum inneren Wachsen einladen: „Was steckt im Menschen?“ wird da zum Beispiel als Frage zitiert, oder auch der Satz: „So entsteht echter, tiefer übernatürlicher Glaube, der mehr bedeutet, als eine gefühlsmäßige Verzierung des Lebens, ohne die man im tiefsten Grunde gut auskommen kann.“
Ein sehr stimmiger Dialog urpersönlicher Erfahrungen, innerseelischer Prozesse, und geistgewirkter Worte mit großer Strahlkraft – unterlegt mit Klängen und Musik, die passender nicht sein könnten.
„Die Finsternis wäre wie Licht“ Psalm 139,12
Um die 100 Personen lassen sich von diesem hoffnungsvollen Weg – überschrieben mit dem Psalmwort: „Die Finsternis wäre wie Licht“ aus Psalm 139,12 –, inspirieren. Sie lassen sich mitnehmen auf eine Spur existenzieller menschlicher Erfahrungen und geheimnisvoller Gottsuche, die nach und nach auf einen Pfad des Segens – von der Dunkelheit zum Licht der Christusnähe – führt. Ein Pfingstereignis von besonderer Art!
Ein Abend, der berührt und inspiriert
Die Atmosphäre im Filmsaal ist von Anfang an und über die ganze Stunde hinweg dicht und intensiv. Am Ende ist es im Raum wieder ganz still, gefüllte, dichte Stille. Dann bricht starker Applaus auf und damit wird spürbar, wie viel Resonanz die Worte und die Musik dieses Abends gefunden haben.
Viele der Anwesenden kommen hinterher auf die beiden Männer zu und gratulieren ihnen zu diesem gelungenen Abend. Einige verweilen auch gerne noch im schön hergerichteten Foyer des Pater-Kentenich-Hauses, um den spirituellen Abend mit Getränken und Snacks locker ausklingen zu lassen. Bei den vielen schönen Begegnungen und Gesprächen, die noch entstehen, wird unter anderem auch das „beeindruckende Ambiente“ gelobt. Und jemand fragt nach den Zitaten von Pater Kentenich, die tief treffen und Mut machen würden. Eine Frau bedankt sich mit den Worten: „Danke für diese starke Veranstaltung! Bitte weitere solcher Art machen. So verstehen wir Außenstehenden Schönstatt besser.“
Wunsch nach einer Fortsetzung
Ob eine nächste Soirée spirituelle stattfindet? Es wäre zu wünschen. Vielleicht wird daraus eine weitere Gelegenheit, etwas von dem zu erleben, was eine der anwesenden Frauen, die öfter auf Berg Schönstatt spazieren geht, so beschreibt: „Ja, ich komme so gerne hierher. Hier fühlt man sich dem Himmel so nah.“
