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27. Januar 2022 | Deutschland | 

Begegnung, Austausch und Schulung – Mitarbeiter der Schönstatt-Bewegung trafen sich beim „Zentraletag“


"Zentraletag" im Tagungszentrum Marienland, Berg Schönstatt, Vallendar (Foto: Brehm)

"Zentraletag" im Tagungszentrum Marienland, Berg Schönstatt, Vallendar (Foto: Brehm)

Elmar Busse/Hbre. Am 25. Januar trafen sich die in der Begleitung und Inspiration der Schönstatt-Bewegung Deutschland tätigen Schönstätter Marienschwestern, Schönstatt-Patres, Marienbrüder und andere Laien zu ihrem jährlich stattfindenden „Zentraletag“ im Tagungszentrum Marienland auf Berg Schönstatt, Vallendar. Geboostert und zusätzlich getestet, war der Tag eine willkommene Möglichkeit für den persönlichen Austausch, für eine gemeinsame Schulung und für die Erarbeitung verschiedenster Themenfelder, die das „Kerngeschäft“ der Zentrale-Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter, die Inspiration der diözesan organisierten Schönstatt-Bewegung, betreffen.

Schulungsthema: Homosexualität.

Inhalt des gemeinsamen Schulungsvormittages war das Thema „Homosexualität – grundlegende Informationen und Begleitungserfahrungen im Blick auf die Begleitung von Menschen in der Schönstatt-Bewegung“. Das Thema bekam eine ungeplante Aktualität, weil am Vortag 125 Hauptamtliche in der katholischen Kirche unter dem Titel „Wie Gott uns schuf. Coming out in der katholischen Kirche“ in einer Fernsehsendung dem Thema neue Brisanz verliehen hatten.

In grundlegenden Informationen ging es darum, die verschiedenen Strömungen und Erkenntnisse der sexualwissenschaftlichen Forschungen zur Kenntnis zu nehmen. Gerade bei Jugendlichen und junge Erwachsenen sind die Selbstwahrnehmungen und die Suchbewegungen im Blick auf die eigene sexuelle Orientierung besonders fluide, was sich in vielen statistischen Untersuchungen zeigt. Für Seelsorgerinnen und Seelsorgern sei es daher wichtig alle Erwartungen, die sich in diesen Suchbewegungen zeigen, im Gespräch gut zu verstehen und zu begleiten. Für die Teilnehmenden wurde die Formulierung des Entwicklungspsychologen H. Fend (Entwicklungspsychologie des Jugendalters, Wiesbaden 2005), Geschlechtlichkeit müsse angenommen und ‚bewohnt‘ werden, als sehr treffend empfunden. Die Angst vor der vermeintlichen oder tatsächlichen Ablehnung durch andere könne überwunden werden durch die erlebte Annahme durch Bezugspersonen und Umfeld. Dabei sind auch ein konsequent positives Gottesbild und entsprechende Erfahrungen wichtig.

Schulungsmorgen zum Thema "Homosexualität" (Foto: Brehm)

Schulungsmorgen zum Thema "Homosexualität" (Foto: Brehm)

Workshops und Gebetszeit

In einem der vier alternativen Workshops am Nachmittag wurde das Schulungsthema des Vormittages unter dem Motto „von anthropologischen Streit-fragen zu anthropologisch begründeten Wegen“ weiter vertieft. Ein weiterer Workshop galt der aktuellen Situation der Kirche und der Frage, wie die Bewegung angesichts der düsteren Lage beitragen kann, dem authentischen Christsein neu Raum zu geben. Im Blick auf den bevorstehenden internationalen Pfingstkongress der Schönstatt-Bewegung im Juni 2022 beschäftigte sich ein weiterer Workshop im Sinne einer Spurensuche mit der Frage, wie die Bewegung in den vergangenen Jahren vom Gott des Lebens geführt wurde und welche Impulse und Ereignisse nach vorne weisen. Schließlich gab es einen Workshop der sich mit Beiträgen der Schönstatt-Bewegung auf dem Katholikentag 2022 in Stuttgart beschäftigte. „Rund“ wurde der „Zentraletag“, der vom Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, Pater Ludwig Güthlein, moderiert und geleitet wurde, durch eine gemeinsame, meditative und biblisch orientierte Gebetszeit.


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