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14. Oktober 2020 | Deutschland | 

75 Jahre Schönstätter Marienschule in Vallendar


Festgottesdienst in der Pilgerkirche zum 75. Schuljubiläum der Schönstätter Marienschule (Foto: Bleyenberg)

Festgottesdienst in der Pilgerkirche zum 75. Schuljubiläum der Schönstätter Marienschule (Foto: Bleyenberg)

Sr. M. Verena Röhrig. Am 1. Oktober 2020 feierte die Schönstätter Marienschule (SMS), Vallendar, ihren 75. Geburtstag. In der harten Not der Nachkriegszeit hatte Pater Josef Kentenich, der Gründer der heute internationalen Schönstatt-Bewegung den Mut, diese Schule auf den Weg zu bringen. Damit entsprach er Bitten von Eltern, die ihre Töchter wegen der eingestürzten Pfaffendorfer Brücke nicht mehr über den Rhein nach Koblenz zur Schule schicken konnten. Diesen Mädchen wollten die Schönstätter Marienschwestern als Träger der Schule faire Bildungschancen ermöglichen.

Begrüßung von Weihbischof Dominikus Schwaderlapp (Foto: Bleyenberg)

Begrüßung von Weihbischof Dominikus Schwaderlapp (Foto: Bleyenberg)

Ein Blick in die Schulgeschichte (Foto: Bleyenberg)

Ein Blick in die Schulgeschichte (Foto: Bleyenberg)

Weihbischof Dominikus Schwaderlapp: Der Mensch hat die Freiheit, die Liebe Gottes zu beantworten (Foto: Bleyenberg)

Weihbischof Dominikus Schwaderlapp: Der Mensch hat die Freiheit, die Liebe Gottes zu beantworten (Foto: Bleyenberg)

Kollekte für die Partnerschule in Burundi (Foto: Bleyenberg)

Kollekte für die Partnerschule in Burundi (Foto: Bleyenberg)

Feier unter Corona-Bedingungen

In vier Gottesdiensten – gestuft nach Altersgruppen – feierte die Schule am 1. und 2. Oktober in der großen Pilgerkirche das Jubiläum. Dabei hielt sich die Schulgemeinschaft streng an die vorgegebenen Hygienebedingungen. Zum Beispiel sang statt des Schulorchesters und des Schulchors nur ein kleiner Teil der Schülerinnen mit Masken und Klavierbegleitung.

Den Gottesdienst mit der Oberstufe und den 9. und 10. Klassen am 1. Oktober feierte Weihbischof Dominikus Schwaderlapp, Köln, der der Schule durch seinen nahe gelegenen Heimatort sowie durch Verwandte, die Schülerinnen der SMS waren, verbunden ist.

Keine Solidarität ohne Liebe

In diesem Fest-Gottesdienst hielten Schülerinnen einen kurzen Rückblick auf die Gründung der Schule und auf das vergangene Jahr, in dem das Jubiläum unter dem Motto „Miteinander fair leben“ mit verschiedenen Aktionen vorbereitet wurde: Mülltrennung, Energieeinsparung, Akademietage zur „Würde des Menschen“… Sodann stellten sie heraus, dass dieses Motto nicht nur im Blick auf den Klimawandel, sondern auch angesichts der Corona-Pandemie aktuell ist. Um eine Perspektive zur Überwindung der Krise aufzuzeigen, wurde auf Papst Franziskus Bezug genommen, der „Solidarität“ als einen Ausweg aus der Pandemie benennt und Johannes Paul II. zitiert: „Es gibt keine Solidarität ohne Liebe.“

Die Schülerinnen erwähnten den Gründungsvortrag der Schule vom 1. Oktober 1945, in dem Pater Kentenich auf den Namen „Marienschule“ eingeht und die Jugendlichen ermutigt, sich nach dem Vorbild der Gottesmutter nicht an Gottes- und Menschenliebe übertreffen zu lassen. Abschließend stellten sie fest, dass diese Liebe dazu führt, fair miteinander, mit Gott und seiner Schöpfung zu leben.

Der Mensch hat die Freiheit, die Liebe Gottes zu beantworten

In seiner Predigt stellte Weihbischof Schwaderlapp die Liebe Gottes als Beweggrund für die Erschaffung der Welt heraus. Der Mensch habe die Freiheit, diese Liebe zu beantworten. In beispielloser Weise sei Maria auf Gottes Liebe eingegangen. Dies veranschaulichte der Weihbischof am Evangelientext der Hochzeit in Kana, wo Maria den rechten Blick für die Not der Menschen, das rechte Wort gehabt und die gute Tat gesetzt habe. Dazu ermutigte er auch die Schülerinnen. Immer wieder schlug er eine Brücke zu ihrem Alltag, zeigte Situationen auf, in denen man z. B. in Gefahr ist, über andere zu lästern oder Böses mit Bösem zu vergelten. Er erzählte das Beispiel von einem Obdachlosen. Nachdem dieser zu einer ungewöhnlichen Tageszeit ein Lunchpaket mit einer Tafel Schokolade bekommen hatte, bat er die schenkende Schwester, ihm von Jesus zu erzählen. Die Schülerinnen wurden angeregt, in ihrem Handeln immer wieder „eine Tafel Schokolade dazuzugeben“.

Pater Lothar Herter und Pater Bernhard Schneider von der Schönstatt Pilgerzentrale, die am 2. Oktober – am Schutzengelfest - für die jüngeren Schülerinnen die heiligen Messen hielten, griffen ebenfalls das Anliegen gelebter Nächstenliebe auf, indem sie rieten, füreinander Schutzengel zu sein.

Kollekte für die Partnerschule in Burundi

In beiden Gottesdienstes brachten die Klassensprecherinnen die Klassen-Kollekte als Geburtstagsgeschenk für die Partnerschule in Burundi mit. Das gespendete Geld wird dafür eingesetzt, Schülerinnen, die in großer Armut leben, besser vor Corona zu schützen.

Sr. M. Gabriele Schreck, Schulleiterin des Gymnasiums sowie Frau Jennifer Weber, Schulleiterin der Realschule Plus, dankten jeweils am Schluss der Gottesdienste den Mitwirkenden. Am Ausgang gab es nicht den sonst üblichen Schaumkuss, sondern Mamba. Der Schulträger hofft, dass das Schuljubiläum am 14. Juli 2021 in einem großen Rahmen gefeiert werden kann.


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