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26. Mai 2020 | Deutschland | 

Ausstellung über Franz Reinisch in Würzburg


Einen fundierten Einblick in das Leben und Wirken des Märtyrers Pater Franz Reinisch gibt die Ausstellung, die derzeit in Würzburg zu sehen ist (Foto: © Markus Hauck, POW)

Einen fundierten Einblick in das Leben und Wirken des Märtyrers Pater Franz Reinisch gibt die Ausstellung, die derzeit in Würzburg zu sehen ist (Foto: © Markus Hauck, POW)

Franz-Josef Tremer / Hbre. „Es muss Menschen geben, die gegen den Missbrauch der Autorität protestieren, und ich fühle mich berufen zu diesem Protest“, hat Pallottinerpater Franz Reinisch kurz vor seinem Tod betont. Als zum Wehrdienst eingezogener Soldat hätte er – wie alle Soldaten in der Diktatur der Nationalsozialisten - den Fahneneid auf Adolf Hitler leisten müssen. Reinisch ist der einzige Priester, der diesen verpflichtenden Eid verweigerte. Über Reinischs Leben und Wirken informiert eine Wanderausstellung, die derzeit in der Würzburger Pfarrkirche Heiligkreuz im Stadtteil Zellerau zu sehen ist.

Eines der Rollups der Ausstellung (Foto: Zepf)

Eines der Rollups der Ausstellung (Foto: Zepf)

Konzipiert wurde die Ausstellung von OstD. Markus Zepp, dem Leiter des privaten Bruchsaler Gymnasiums „Paulusheim“ in Zusammenarbeit mit dem Franz-Reinisch-Forum in Vallendar. Auf 14 großformatigen Schautafeln in Form von Rollups wird über das Leben, den Widerstand gegen den Nationalsozialismus und das Sterben sowie über die „Nachwirkung“ des christlichen Märtyrers Franz Reinisch informiert. Die Tafeln sind alle in rot gehalten, der Märtyrerfarbe. Sie enthalten vielfältige Informationen, Dokumente und viel Bildmaterial.

Vorbild für das standhafte Einstehen für die Demokratie

Stationen der Ausstellung waren bisher unter anderem Bruchsal, Fulda und Untermerzbach/Haßberge. Im Anschluss daran war die Ausstellung in Bad Kissingen zu sehen, wo Reinischs Kreuzweg 1942 mit der Verweigerung des Fahneneides auf Hitler begann. Aktuell ist sie in Würzburg in der Heiligkreuzkirche, nur wenige Meter von dem Ort entfernt, an dem Reinisch am 22. April 1942 seine erste kriegsgerichtliche Vernehmung über sich ergehen lassen musste, die dann später den Hauptprozess in Berlin zur Folge hatte.

Für November 2020 ist ein weiterer Ausstellungstermin auf dem Volkersberg in der Rhön, einem Wallfahrtsort bei Bad Brückenau, wo es auch eine bekannte Jugendbildungsstätte gibt, fest geplant.

Wünschenswert wären weitere Ausstellungsorte in ganz Deutschland, um den „Märtyrer der Gewissenstreue“, als der Reinisch – ohne einer ausstehenden kirchlichen Entscheidung vorgreifen zu wollen – von vielen Menschen bereits verehrt wird, noch bekannter zu machen. Denn Reinisch hat für heute eine herausragende Vorbildfunktion in einer Zeit, in der sich die Frage nach dem Gewissen und nach einem standhaften Einstehen zum Beispiel für die demokratische Ordnung des Staates zum Teil subtil aber durchaus auch offen stellt.

Über das Leben und Wirken von Pallottinerpater Franz Reinisch, der als einziger Priester während der Diktatur der Nationalsozialisten den Fahneneid auf Adolf Hitler verweigerte und dafür getötet wurde, informiert derzeit eine Ausstellung in der Würzburger Pfarrkirche Heiligkreuz.  (Foto: © Markus Hauck, POW)

Über das Leben und Wirken von Pallottinerpater Franz Reinisch, der als einziger Priester während der Diktatur der Nationalsozialisten den Fahneneid auf Adolf Hitler verweigerte und dafür getötet wurde, informiert derzeit eine Ausstellung in der Würzburger Pfarrkirche Heiligkreuz.  (Foto: © Markus Hauck, POW)


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