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14. Februar 2020 | Deutschland | 

Den synodalen Geist mit atmen und lebendig werden lassen


Steffi Hoffmann, Bautzen und Dr. Michael Gerber, Fulda, bei der ersten Synodalversammlung des Synodalen Weges der Kirche in Deutschland (Foto: privat)

Steffi Hoffmann, Bautzen, und Dr. Michael Gerber, Fulda, bei der ersten Synodalversammlung des "Synodalen Weges" der Kirche in Deutschland (Foto: privat)

Hbre. Steffi Hoffmann aus Bautzen, Schönstatt-Familienbewegung, und Bischof Dr. Michael Gerber, Fulda, Mitglied im Schönstatt-Institut Diözesanpriester, sind Teilnehmerin und Teilnehmer des Synodalen Weges, der vom 30. Januar bis 1. Februar 2020 in Frankfurt mit der ersten Synodalversammlung die Arbeit aufgenommen hat. Mit einigen Tagen Abstand und noch bevor in dieser Woche das päpstliche Schreiben „Querida Amazonia“ veröffentlicht wurde, haben die beiden Synodale an die Schönstatt-Bewegung die nachfolgenden Statements übermittelt.

Bischof Dr. Michael Gerber:

Traue ich Gott zu, dass er mir durch mein Gegenüber etwas zu sagen hat?

„Eine Chance, mit ganz unterschiedlichen Menschen ins Gespräch zu kommen. Welche Geschichten, welche Lebensgeschichte steckt hinter dem Anliegen, das mein Gegenüber vertritt? Auf welch unterschiedlichen Ebenen setzen sich Menschen für das Reich Gottes ein. Ich hoffe, es gelingt uns hier eine neue Form des Dialoges, ein Dialog, bei dem sich nicht einfach nur Positionen begegnen, sondern Lebensgeschichten. Unser Gott ist zuallererst ein Gott der Geschichte und aus dieser Geschichte Gottes mit seinem Volk sind dann die Überzeugungen gewachsen, die tragend und unverzichtbar sind für unseren Glauben. Gehen wir diesen Weg Gottes, seine Pädagogik nach und beginnen wir bei den Geschichten. Wir waren in der Synodalversammlung jeweils da ganz aufmerksam, wo Menschen bei Statements uns Einblick gegeben haben in ihre Lebensgeschichte.

Wichtig ist mir das Stichwort "Vertrauen". Wir begegnen in der Bibel Gott als dem Bündnispartner, der seinem Volk - trotz aller Wirrungen und Irrwege - so sehr vertraut, dass er ihm seine Sendung anvertraut. Was bedeutet das für unseren Umgang miteinander? Traue ich dem und der Anderen zu, dass sie und er es ehrlich meint mit dem Engagement für SEIN Reich? Ja, traue ich Gott zu, dass er mir durch mein Gegenüber etwas zu sagen hat? Bei vielen der Anwesenden war da ein Vertrauen spürbar. Ich bin dankbar, dass mir die Spiritualität Schönstatts diese Überzeugung geschenkt hat, die Anwesenheit Gottes in all diesen Prozessen zu suchen!“

Steffi Hoffmann:

beWEGend

„Es waren unglaubliche Eindrücke in so kurzer Zeit: 230 Menschen kommen zusammen um miteinander zu ringen, zu streiten, sich gegenseitig zu ermutigen und ins Nachdenken zu bringen. In ihrer Unterschiedlichkeit eint sie ihr Glaube, ihre Liebe zur Kirche und ihre Berufung, sich für ihren Gott einzusetzen.

Im Austausch und im Gebet wird deutlich, dass uns alle die Liebe drängt, dass wir alle voller Hoffnung sind und unseren Glauben leben und gestalten wollen. Das ist für mich der Beginn des Synodalen Weges und wohin er führt - ich bin gespannt! Wenn sich der Weg im Gehen auftut, dann werden es zwei spannende Jahre, die vor uns liegen, und ich bin froh, dass wir als Schönstatt-BeWEGung dabei sein dürfen. Und ehrlich gesagt, bin ich auch ganz schön geplättet davon, was wir uns als Kirche in Deutschland für eine Aufgabe gestellt haben! Jetzt liegt es für mich daran, ob und wie es gelingt, alle auf diesem Weg mitzunehmen.“

Den synodalen Geist mit atmen und lebendig werden lassen

Die beiden Synodale, die ihre geistige Heimat in der Schönstatt-Bewegung haben, freuen sich, wenn die Schönstatt-Bewegung „wirklich aktiv diesen Weg begleitet, im Gebet aber nicht nur“, wie Steffi Hoffmann schreibt. Es sei wichtig, sich über den Synodalen Weg zu informieren, diesen vor allem aber auch ins Gespräch zu bringen, jeder an seinem Wirkort und in seiner Ortsgemeinde. „Das Anliegen des Synodalen Weges kann nur gelingen, wenn wirklich viele den synodalen Geist mit atmen und lebendig werden lassen“, so Hoffman.


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