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23. August 2019 | Deutschland | 

Gedenkgottesdienst zum 74. Todestag des seligen Karl Leisner


Die Weihbischöfe Rolf Lohmann (3.v.l.), Xanten, und Wilfried Theising (4.v.l.), Münster, waren unter den Konzelebranten beim Gedenkgottesdienst für Karl Leisner an dessen 74. Todestag in der Hauskapelle des Alten- und Pflegeheim Planegg in Krailling (Foto: Grimm)

Die Weihbischöfe Rolf Lohmann (3.v.l.), Xanten, und Wilfried Theising (4.v.l.), Münster, waren unter den Konzelebranten beim Gedenkgottesdienst für Karl Leisner an dessen 74. Todestag in der Hauskapelle des Alten- und Pflegeheim Planegg in Krailling (Foto: Grimm)

Sr. M. Elinor Grimm / Hbre. Am 12. August 1945 ist der Schönstattpriester Karl Leisner an den Folgen der im Konzentrationslager Dachau unbehandelten Tuberkuloseerkrankung verstorben. Eine kritische Äußerung des Theologiestudenten und Leiters der diözesanen Jugendarbeit im Bistum Münster über Adolf Hitler hatte ihn am 9. November 1939 ins Gefängnis und später ins KZ Dachau gebracht. In der „Hölle von Dachau“ wird er - schwerkrank - am 17. Dezember 1944 von Bischof Gabriel Piguet, Bischof von Clermont, Frankreich, und ebenfalls in Dachau inhaftiert, zum Priester geweiht. Die Primiz am Fest des hl. Stephanus ist die einzige hl. Messe, die er als Priester feiern kann. Am 23. Juni 1996 wurde Leisner von Papst Johannes Paul II. in Berlin seliggesprochen.

Die Rettung kommt von Gott

An seinem 74. Todestag, am 12. August 2019, gab es im ehemaligen „Waldsanatorium Planegg“ in Krailling, in dem Karl Leisner verstorben ist, und das heute als Alten- und Pflegeheim dient, in der großen Hauskapelle einen Gedenkgottesdienst, der mit Orgel und Violoncello festlich gestaltet war. Mit dem Hauptzelebranten Weihbischof Rolf Lohmann, Xanten, konzelebrierten Weihbischof Theising, Münster, und noch zwei weitere Priester. Einer der beiden, ein Doktorand aus Kerala, ist der derzeitige Hausgeistliche im von den Vinzentinerinnen geführten Alten- und Pflegeheim.

Die Kapelle war dicht gefüllt. Weihbischof Lohmann konnte mit seiner engagierten Predigt die Zuhörerinnen und Zuhörer in seine Begeisterung für Karl Leisner hineinnehmen. Er griff das Wort „Rettung“ aus der Lesung auf. „Rettung kommt von Gott“, so Lohmann.

Standpunkt beziehen und seine Meinung äußern

Welche Sehnsucht hätten die Menschen damals im KZ nach Rettung gehabt, sicher auch Karl Leisner! Lohmann machte aber auch aufmerksam auf Menschen, die heute in Not sind und auf Rettung hoffen: Z. B. Flüchtlinge auf dem Mittelmeer, Asylsuchende oder Menschen in schwierigen Lebenssituationen … „Wie kann es in diesen Situationen weitergehen?“, fragten sich heute viele in der Politik und auch innerhalb der Kirche. „Karl Leisner zeigt uns seinen Weg am Reich Gottes mitzuarbeiten. Mit Stärke, Mut, Liebe und Leidenschaft zu seinem Glauben ist er seinen Weg gegangen“, so Lohmann. „Seine Passion, sein Gebet kann uns auch heute beflügeln. Seine Klarheit, seine Wahrheit, so wie er das Unrecht beim Namen genannt hat, so sollen auch wir Standpunkt beziehen, unsere Meinung äußern, ob sie gelegen oder ungelegen kommt.“

Vor dem Altar stand ein großes Bild des Seligen (Foto: Grimm)

Vor dem Altar stand ein großes Bild des Seligen (Foto: Grimm)

Sich die Motivation Karl Leisners zu eigen machen: „Christus, meine Leidenschaft!“

Bei der Geburt Jesu hätten die Engel den „Retter“ verkündet, erzählen die Evangelien. Und in der geheimen Offenbarung heiße es: „Die Rettung kommt von Gott“. Wer das glaube, könne in der aktuellen Situation die Hände nicht in den Schoß legen. Es sei heidnisch zu sagen: „Wir können nichts machen! - Wir können immer noch beten!“ Aus dem Gebet habe auch Karl Leisner große Kraft geschöpft. An seinem Beispiel könnten Menschen ablesen, wie man am Reich Gottes mitbauen, die Welt zum Guten gestalten und standhaft bleiben kann. Alle Anwesenden seien eingeladen, sich die Motivation Karl Leisners zu eigen zu machen: „Christus, meine Leidenschaft!“

Begegnung und Beisammensein

Nach der hl. Messe waren alle Gottesdienstteilnehmer von den Vinzentinerinnen zum Imbiss eingeladen, was Begegnung und Beisammensein ermöglichte. „Begegnung“ besonderer Art mit Karl Leisner war in seinem Sterbezimmer, das als würdiger Gebetsraum im zweiten Stock gestaltet ist, ebenfalls möglich. Als Vertreterin des Internationalen Karl-Leisner-Kreises (IKLK) war die Vizepräsidentin Monika Kaiser-Haas, Nichte von Karl Leisner aus Münster, anwesend.

Sie informierte darüber, dass am 15. Dezember 2019 - aus Anlass der Priesterweihe von Karl Leisner vor 75 Jahren - im Xantener Dom ein Gedenkgottesdienst stattfinden wird. Außerdem wies sie hin auf den 75. Todestag von Karl Leisner, der 2020 begangen werden wird. Derzeit entstehe auch eine Novene um die Heiligsprechung Karl Leisners.

Wie schon in den vergangenen Jahren kamen die Besucher um 18 Uhr zu einer Statio an der Stele mit der Büste von Karl Leisner zusammen. Dort begrüßte die Oberin der Vinzentinerinnen, Schwester Epiphania Böhm, die Anwesenden. (Foto: Grimm)

Wie schon in den vergangenen Jahren kamen die Besucher um 18 Uhr zu einer Statio an der Stele mit der Büste von Karl Leisner auf dem Gelände des Waldsanatoriums Planegg zusammen. Dort begrüßte die Oberin der Vinzentinerinnen, Schwester Epiphania Böhm, die Anwesenden. (Foto: Grimm)


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