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Blicke, die zueinander führen - Der Ehepaar-Newsletter aus Schönstatt
![Der neue Ehepaar-Newsletter "Wir zwei - Immer wieder neu" ist erschienen (Foto: © ARochau - Fotolia.com) Der neue Ehepaar-Newsletter "Wir zwei - Immer wieder neu" ist erschienen (Foto: © ARochau - Fotolia.com)](https://www.schoenstatt.de/images/news/2013/02/20130286EhepaarNewsletter.jpg)
Der neue Ehepaar-Newsletter "Wir zwei - Immer wieder neu" ist erschienen (Foto: © ARochau - Fotolia.com)
Hbre. "Eine geniale Idee! Wir haben uns spontan die Zeit genommen, den ersten Ehepaar-Newsletter gemeinsam zu lesen und zu beten. Wir freuen uns sehr auf die nächste Ausgabe," schreibt Ehepaar F. aus Franken, zwei Tage, nachdem der Ehepaar-Newsletter der Schönstatt-Familienbewegung zum ersten Mal erschienen ist. 150 Bestellungen sind bereits eingegangen für den Newsletter "Wir zwei - immer wieder neu", der jungen und älteren Ehepaaren Anregungen geben möchte, ihre persönliche "Bündniskultur" weiterzuentwickeln, die Freude aneinander wachzuhalten und ihre Liebe zu vertiefen. Blicke schenken Nähe, Blicke ermöglichen den direkten Zugang zur Seele. Die neue Ausgabe des Ehepaar-Newsletters der Schönstatt-Familienbewegung lädt Paare dazu ein, sich mit der Blickkultur zu befassen, die sich im Laufe der Zeit zwischen den Partnern entwickelt hat und diese bewusst zu pflegen und auszubauen, um mehr seelische Nähe herzustellen. Der Newsletter wird auf den Internetseiten von www.schoenstatt.de und www.familienbewegung.de angeboten. Er kann in einer PDF-Version kostenlos bestellt werden unter: ehe.newsletter@schoenstatt.de.
![Ehepaar-Newsletter "Wir zwei - Immer wieder neu" (Foto: Brehm) Ehepaar-Newsletter "Wir zwei - Immer wieder neu" (Foto: © ARochau - Fotolia.com)](https://www.schoenstatt.de/images/news/2013/02/20130286EhepaarNewsletter01.jpg)
![Liebes Ehepaar, dieser Newsletter will ein leidenschaftliches Plädoyer sein für die Ehe - für die junge und für die reife Ehe - und mithelfen, die Freude aneinander wachzuhalten und die gemeinsame Weiterentwicklung anzuregen: Sie zwei - immer wieder neu. Ihr Pater Elmar Busse. • Blicke, die zueinander führen • 16 war ich, als ich an einem Wochenende zur Firmerneuerung teilnahm. Der Erfurter Bischof Hugo Aufderbeck
nahm sich das ganze Wochenende Zeit für uns, antwortete, argumentierte, warb für ein Leben mit Christus, machte deutlich, dass Glauben auch mit Entscheidung zu tun habe. All das habe ich nur noch vage in Erinnerung, aber an seinen durchdringenden Blick, als er beim Abschlussgottesdienst jeden einzelnen mit Handschlag fragte, ob er bereit sei, ein Leben lang Christus die Treue zu halten, kann ich mich noch gut erinnern. Es war derselbe Bischof, der mich bei der Priesterweihe fragte, ob ich meinem Ordensobern und seinem Nachfolger Ehrfurcht und Gehorsam verspreche. Und wieder dieser Blick.
Durchdringend, aber nicht unangenehm. Da vertraut mir jemand. Ehepaar-Newsletter "Wir zwei - Immer wieder neu" (Foto: © ARochau - Fotolia.com)](https://www.schoenstatt.de/images/news/2013/02/20130286EhepaarNewsletter02.jpg)
![Wenn Menschen sich freuen und einen anlachen, dann funkeln tausend Sterne in ihren Augen. Wenn depressive Menschen mir gegenübersitzen, dann fühle ich mich, als ob ich in eine Ruine mit herausgeschlagenen Fenstern schaue, tote Fensterhöhlen ohne Glanz und Licht. Manchen ist es sichtlich unangenehm, wenn sie anderen in die Augen schauen sollen, und ich frage mich spontan, was sie wohl zu verbergen haben. Andere genießen den Blickkontakt. In einer Familie hatte ich erstmals am Vorabend ein Hausgespräch gehalten. Am nächsten Morgen beim Kaffee erzählte mir die Frau ihre ganze Lebensgeschichte. Und dauernd schauten wir uns in die Augen. Das war ein so ruhiges, vertrauensvolles Strömen, dass ich den Kaffee kalt werden ließ, weil ich dieses kostbare Geschenk nicht durch Unachtsamkeit
verlieren wollte.
Blicke schenken Nähe, Blicke ermöglichen den direkten Zugang zur Seele. Jesus sagt: Das Auge gibt dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist, dann wird dein ganzer Körper hell sein. (Mt 6,22) Auch die umgekehrte Richtung beschreibt Jesus: Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen. (Mt 5,8) Es ist durchaus reizvoll, sich als Paar einmal Klarheit zu verschaffen, welche Blickkultur man im Laufe der Zeit entwickelt hat und was man bewusst pflegen und ausbauen könnte, um mehr seelische Nähe herzustellen. Ehepaar-Newsletter "Wir zwei - Immer wieder neu" (Foto: Brehm)](https://www.schoenstatt.de/images/news/2013/02/20130286EhepaarNewsletter03.jpg)
![Auf den Zeltlagern für Jungen hatte ich die Söhne
der alleinerziehenden Mütter meist schon am
zweiten Tag an meinen Jeans „kleben“. D.h. die
suchten die körperliche Nähe. Die anderen brauchten
das nicht, aber sie haben sehr wach registriert, ob ich
sie wahrgenommen habe. Scherzhaft meinte ich mal in
der Leiterrunde am Abend: „Ich brauche nichts zu tun.
Ich muss nur immer wieder durchs Zeltlager marschieren
und anerkennende Blicke verteilen.“ Nicht umsonst
können wir das Wort „Wertschätzung“ durch „Ansehen“
ersetzen.
Zwei Schülerinnen hatten vereinbart, dass sie sich
morgens auf dem Schulweg an der Kreuzung treffen;
doch die eine kam vorzeitig immer wieder in
das Haus der anderen. Gefragt, warum, gestand sie: Sie
wollte auch von der Mutter ihrer Freundin ein Kreuzchen
mit Weihwasser auf die Stirn bekommen und einen liebevollen
Blick erhaschen. Das bekam sie zu Hause nicht,
wagte es aber auch nicht, von ihrer eigenen Mutter
dieses Abschiedsritual zu erbitten.
Ein etwas ungewohntes Kompliment über seine neue
Freundin erzählte mir ein junger Mann: „Selbst
wenn sie nackt vor mir stehen würde, ich würde ihr
nur in die Augen schauen.“ – Für mich war das auch ein
Zeichen für seinen Reifungsfortschritt: Jetzt waren die
Frauen nicht mehr mögliche „Objekte“ seiner sexuellen
Begierde, sondern jetzt konnte er dieser einen wirklich
als Person in ihrer ganzen Originalität begegnen. Inzwischen
sind die zwei lange verheiratet, und doch merkt
man an ihrer Körpersprache, dass die Jahre dem Knistern
zwischen ihnen keinen Abbruch getan haben.
Als jemand den Gründer Schönstatts, Pater Kentenich
fragte, wie er denn mit Gott enger in Verbindung
kommen könne, hat er geantwortet: „Ihn
häufig in Liebe anschauen, in Liebe mit ihm reden, aus
Liebe zu ihm kleine Opfer bringen.“ Diese drei Schritte
helfen uns nicht nur für unsere Gottesbeziehung, sondern
sind auch der Königsweg für alle zwischenmenschlichen
Beziehungen. Ehepaar-Newsletter "Wir zwei - Immer wieder neu" (Foto: © ARochau - Fotolia.com)](https://www.schoenstatt.de/images/news/2013/02/20130286EhepaarNewsletter04.jpg)
![Gestern war ein Pärchen bei mir, das will bald heiraten. Sie hätten bloß die Augen sehen sollen! Da hat eine Sonne die andere angestrahlt! Und wie warm die sich umarmt haben! Der Junge soll, wie ich mir nachher habe erzählen lassen, früher für Zärtlichkeiten überhaupt nichts übrig gehabt haben. Verstehen Sie, das ist erotische Liebe. Ich bin ganz entzückt von der Schönheit meines Gegenübers! Es kann sein, dass Sie sagen der Partner ist ja objektiv nicht schön; aber für mich ist er schön. J. Kentenich, Vortrag für Ehepaare am 16.1.1961 (Am Montagabend Bd 20, S.31) Ehepaar-Newsletter "Wir zwei - Immer wieder neu" (Foto: Brehm)](https://www.schoenstatt.de/images/news/2013/02/20130286EhepaarNewsletter05.jpg)
![Anregungen für ein Paar-Gespräch: • Wie war das damals, als wir uns kennenlernten? War es Liebe auf den ersten Blick? Wann habe ich in dir meinen möglichen Ehepartner erblickt? Anregungen für die Paar-Beziehung: • Wie können wir beim Ankommen und Verabschieden wieder achtsamer den Blickkontakt pflegen? • Bei allem Funktionieren-müssen und aller Arbeitslast – nehmen wir uns täglich wenigstens kurz Zeit, um einander zu fragen: Wie geht’s Dir? / Wie geht’s Dir mit mir? • Schenken wir unseren Kindern – gerade denen, die nicht unbedingt unsere Aufmerksamkeit einfordern oder ertrotzen, täglich einen FIS-Blick! (FIS = Abkürzung für „fünf intensive Sekunden“) Anregungen für das gemeinsame Gebet: • Ich sehe dich mit Freuden an: Wir beten im Gotteslob 141 Str. 4. (Auch wenn es eigentlich ein Weihnachtslied ist – es passt immer.) • Wir tauschen uns abends aus über Schönes und Wertvolles, das wir heute beobachtet haben und wo uns etwas von Gottes Herrlichkeit aufgeblitzt ist. | Ehepaar-Newsletter: Erscheinungsweise nur digital zum 18. des Monats | Herausgeber: Schönstatt-Familienbewegung, Berg Nazareth, Höhrer Straße 111, 56179 Vallendar, 0261-64006-12 | Autor: Pater Elmar Busse, Familienseelsorger, München | Gestaltung: H. Brehm | Foto: © ARochau - Fotolia.com | Bestelladresse: ehe.newsletter@schoenstatt.de | Sie können den Ehepaar-Newsletter mit ihrer Spende unterstützen: Spendenkonto: Schönstatt-Familienbüro, DK Münster, BLZ 40060264, Kto.Nr. 3461401, Stichwort „Ehepaar-Newsletter“ | Ehepaar-Newsletter "Wir zwei - Immer wieder neu" (Foto: Brehm)](https://www.schoenstatt.de/images/news/2013/02/20130286EhepaarNewsletter06.jpg)
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