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10. Oktober 2017 | Deutschland | 

25 Jahre Schönstattheiligtum im „Kleinen Paradies“ in Heiligenstadt


25 Jahre Schönstatt-Heiligtum "Einheit in Freiheit - Magnificat" in Heiligenstadt (Foto: Goering)

25 Jahre Schönstatt-Heiligtum "Einheit in Freiheit - Magnificat" in Heiligenstadt (Foto: Goering)

Kerstin Müller. „Heute, heute steht der Himmel offen…“ Diese Worte aus dem Kinder-Jubiläumslied meinten leider nicht nur den göttlichen Segen. Besonders am Vormittag des Jubiläumsfestes in Heiligenstadt wollte der Himmel die wetterfesten Wallfahrer testen und schickte strömenden Regen und Kälte. Trotzdem hatten sich ca. 600 Pilger aus dem Eichsfeld und der Umgebung auf den Weg gemacht, um 25 Jahre Schönstattheiligtum im „Kleinen Paradies“ zu feiern.

In strömendem Regen auf dem Weg zum Festgottesdienst (Foto: Goering)

In strömendem Regen auf dem Weg zum Festgottesdienst (Foto: Goering)

"Heute steht der Himmel offen ...": ein Beitrag der Kinder (Foto: Tasch)

"Heute steht der Himmel offen ...": ein Beitrag der Kinder (Foto: Tasch)

Eucharistiefeier mit 10 Priestern (Foto: Tasch)

Eucharistiefeier mit 10 Priestern (Foto: Tasch)

Ein Beitrag der Schönstatt-Mannesjugend (Foto: Tasch)

Ein Beitrag der Schönstatt-Mannesjugend (Foto: Tasch)

Die Türe des Heiligtums steht offen für alle (Foto: Goering)

Die Türe des Heiligtums steht offen für alle (Foto:Goering)

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, bei seinem Vortrag am Nachmittag (Foto: Goering)

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, bei seinem Vortrag am Nachmittag (Foto: Goering)

„Einheit in Freiheit – Magnificat“

Das Heiligtum „Einheit in Freiheit – Magnificat“ wurde als Dankesgabe der ganzen deutschen Schönstattfamilie für die Wiedervereinigung nahe der innerdeutschen Grenze gebaut und unter großer Beteiligung am Tag der Deutschen Einheit, am 3. Oktober 1992, eingeweiht. Jedes Jahr wird an diesem Feiertag das Kapellchenfest gefeiert. An diesem 3. Oktober hatte die lokale Schönstattfamilie allen Grund, „Magnificat, danke, Gottesmutter“ zu singen.

Im Laufe von 25 Jahre ist rund um das Heiligtum wirklich ein kleines Paradies geworden mit blühender Landschaft und einem schönen Begegnungshaus. Viele Menschen kommen hierher und fühlen sich wohl: Pilger, Schönstattgruppen, Kindergruppen aus Pfarreien usw. Für Familienfeiern von Taufe, über Hochzeit, runde Geburtstage und Hochzeitsjubiläen ist das „Kleine Paradies“ ein Geheimtipp – und wird gerade so in der Umgebung nach und nach immer bekannter.

Lichtergebet zur Vorbereitung

Der Jubiläumstag wurde durch eine 9-wöchige Novene – ein Lichtergebet – vorbereitet. Jeden Mittwochabend trafen sich in Erinnerung an die friedliche Revolution 1989 ca. 50 Schönstätter mit Lichtern in den Händen, um für die aktuellen Anliegen unseres Landes den Segen vom Heiligtum zu erbitten.

Beim festlichen Auftakt am Morgen des Jubiläumstages kamen noch einmal Menschen verschiedener Generationen mit Lichtern in den Händen: Vom Heiligtum möge Licht der Hoffnung für unser Land  ausstrahlen. Viel Applaus gab es für alle, die sich in den 25 Jahren für dieses Schönstattzentrum engagieren haben. Für den Veranstalter war es eine Ehre, dass der Bürgermeister von Heiligenstadt, Thomas Spielmann, und der Landrat des Landkreises Eichsfeld, Dr. Werner Henning, als Ehrengäste gekommen waren und Grußworte sprachen. Sie bestätigten, wie sehr das Schönstattzentrum in Stadt und Landkreis geschätzt wird.

Jubiläumsgottesdienst

Der Jubiläumsgottesdienst wurde mit 10 Priestern und zwei Diakonen gefeiert. Chor und Blaskapelle gestalteten ihn festlich. In der Predigt legte der Propst von Heiligenstadt, Hartmut Gremler, das Evangelium vom brennender Dornbusch aus. Während der hl. Messe wurden Jubiläumsgeschenke gebracht: ein großes Heiligtum, gestaltet mit den Dankes-Blumen eines jeden Pilgers, und eine Jubiläumskerze für das Heiligtum. Bei der Erneuerung des Liebesbündnisses konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ein neu formuliertes Liebesbündnis-Gebet freuen, dass die originelle Sendung des Schönstatt-Heiligtums im „Kleinen Paradies“ zum Ausdruck bringt.

Meister im Geschichtenerzählen werden

Nach einem bunten Mittagprogramm mit Imbiss, Bildershow, Kreativangeboten folgte – diesmal bei Sonnenschein – eine Sendungsfeier, in welcher der Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, Pater Ludwig Güthlein, eine Ansprache hielt. Er gab der Schönstattfamilie im Eichsfeld einen dreifachen Zukunfts-Auftrag: Das Erste: Meister im Geschichtenerzählen werden. „Es ist unglaublich, welches Potential in den Geschichten rund um die deutsche Einheit liegt. Davon kann man nicht unberührt sein“, so Güthlein. Dahinter stehe die Erfahrung, dass alle Menschen mit ihren persönlichen alltäglichen Beiträgen Teil von Geschichte sind und Geschichte mitgestalten.

Zur Bündniskultur beitragen

Zweitens verwies Pater Güthlein darauf, dass die Herausforderung der Zukunft die „Masse“ ist, die Faszination der großen Zahl. Pater Kentenich habe darauf geantwortet mit der Betonung des echt Menschlichen. „Die Sendung des Heiligtums ‚Einheit in Freiheit‘ sagt gut aus, worum es geht: um ein von freien Persönlichkeiten getragenes Miteinander. Das ist eine andere Formulierung für Bündniskultur.“

Schaffung lebendiger Knotenpunkte

Ein drittes Anliegen: „Es kommt darauf an, unser Zentrum zu lieben“, so Güthlein. „Wir sind in einer Phase der Kirche, wo wir mit unseren Zentren noch ein bisschen langen Atem brauchen. Aber das ist die Zukunft: die Kirche der Zukunft wird in Zentren leben. Die Vision Pater Kentenichs ist: Es geht uns nicht um viele Leute, sondern um viele Knotenpunkte, lebendige Zellen, Biotope.“ Und immer werden Einzelne wichtig sein, die nicht nur etwas, sondern sich selbst geben, damit ein Zentrum lebt.

Ganz in diesem Sinn war das Silber-Jubiläumsfest ein Dankesfest und zugleich der frohe und gesegnete Beginn einer neuen Etappe für das „Kleine Paradies“.


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