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14. Mai 2012 | Miteinander für Europa | 

Miteinander für Freiburg - Ein Tag der in Erinnerung bleiben wird


Miteinander für Freiburg: Höhepunkt war das gemeinsame Gebet (Foto: Zier)

Miteinander für Freiburg: Höhepunkt war das gemeinsame Gebet (Foto: Zier)

Gertrud und Hans Zier. Der 12. Mai 2012 wird für Christen verschiedenster Konfessionen in Freiburg und Umgebung in dankbarer Erinnerung bleiben. Zahlreiche geistliche Bewegungen der katholischen und evangelischen Kirche und der freikirchlichen Gemeinschaften hatten sich mit ca. 130 aktiven Teilnehmern in der zentral gelegenen evangelischen Paulusgemeinde am Dreisamufer eingefunden, um sich einzuschalten in das „Miteinander für Europa“ in Brüssel.

Vertreter der Gemeinschaften bei der Vorstellung (Foto: Helga Preiser)

Vertreter der Gemeinschaften bei der Vorstellung (Foto: Helga Preiser)

Überkonfessioneller Schulterschluss

Über die Konfessionsgrenzen hinweg bewegte sie die Sorge um die Grundwerte christlichen Lebens und ihrer Gefährdung in der heutigen Gesellschaft und Politik. Die Erfahrung, dass man im täglichen Leben sehr schnell an Grenzen stößt, dass die eigene kirchliche Gemeinschaft oft nur eine begrenzte Lobby hat, um in der mediengesteuerten Tagespolitik mit dem notwendigen Gewicht wahrgenommen zu werden, hat sie zu diesem Schulterschluss gebracht. Das überkonfessionelle Ereignis und Zeugnis vieler Christen in zahlreichen Städten Europas verhalf zum notwendigen Rückenwind für ein ähnliches Miteinander der Christen vor Ort in Freiburg.

Das Treffen fand im Paulussaal der evangelischen Gemeinde am Dreisamufer statt   (Foto: Preiser)

Das Treffen fand im Paulussaal der evangelischen Gemeinde am Dreisamufer statt (Foto: Preiser)

Infostand "Ja zur Familie" (Foto: Preiser)

Infostand "Ja zur Familie" (Foto: Preiser)

Fröhliches Wiedersehen - auch hier bei einer ökumenischen Veranstaltung (Foto: Zier)

Fröhliches Wiedersehen - auch hier bei einer ökumenischen Veranstaltung (Foto: Zier)

Ein spannender Weg

Der Weg dahin war spannend. Im November 2010 fand ein Treffen der katholischen Geistlichen Bewegungen am Schönstatt-Heiligtum der Berufung in Merzhausen/Freiburg statt, zusammen mit Erzbischof Robert Zollitsch. Die Begegnung war eine große Ermutigung für alle. Der „Aufbruch im Umbruch“, der „Dialogprozess“ und der Ort und die Aufgaben der geistlichen Gemeinschaften in der Kirche wurden in den Folgetreffen ausgetauscht. Theologische Grundlagen (J. Ratzinger), spezifische Ansätze und Glaubenserfahrungen aus den Geistlichen Gemeinschaften wurden dankbar aufgenommen.  Der Austausch fand 2011  bei regelmäßigen Treffen statt.

Eine plötzliche Erweiterung fanden diese Begegnungen durch die persönlichen Beziehungen einiger Mitglieder zu Vertretern der Evangelischen Allianz, die sehr ähnliche Fragestellungen zur Problematik der christlichen Lebensform in der heutigen Gesellschaft hatten und gleiche Grenzerfahrungen auf diesem Gebiet mitbrachten.

„Können wir – ohne unsere Eigenart aufzugeben – im Zugehen aufeinander und dann im Miteinander gemeinsam etwas bewirken, was zum Beispiel dem Naturrecht (Leben, Ehe und Familie) und seiner in der Öffentlichkeit nicht mehr wahrgenommenen christlichen Fundamente wieder zur Geltung verhilft? Und wie können wir uns in unserem persönlichen Leben darauf einstellen und in unserer kirchlichen Gemeinschaft aktiv mitwirken? Wie können wir das in einem effektiven Prozess des Dialoges vermitteln, egal, wo wir stehen?“

interessierte Jugendliche versch. Konfessionen (Foto: Zier)

interessierte Jugendliche versch. Konfessionen (Foto: Zier)

Am Infostand "Fragen zur Wirtschaft" (Foto: Zier)

Infostand "Ja zur Familie" (Foto: Preiser)

Interesse an einer internationalen Schwesterngemeinschaft (Foto: Zier)

Interesse an einer internationalen Schwesterngemeinschaft (Foto: Zier)

7 JA - eine gute Chance für das Miteinander

In den 7 JA von Stuttgart und in der Vorbereitung auf Brüssel 2012 sahen die Vertreter der katholischen und evangelischen Seite eine gute Chance im Miteinander, ohne sich in sog. „Reizthemen“ zu verlieren. Das ging jedoch nicht ohne vorheriges interessiertes Fragen, wohlwollendes Hinhören bei Themen, die in den verschiedenen Konfessionen sehr unterschiedlich gesehen werden (Lehramt, Maria, Taufe, Abendmahl …). Bei allen Unterschieden fand man sich immer wieder im gemeinsamen Gebet und dem gemeinsamen Ziel zusammen: gegenseitige Stärkung, wenn es um die christlichen Grundwerte geht.

Wohlwollende und zugleich zielorientierte Atmosphäre

Zügig und überlegt arbeitsteilig wurden die 7 JA (Leben, Ehe und Familie, Umwelt, Arme, am Gemeinwohl orientierte Wirtschaft, Frieden in der Gesellschaft, Kinder und Jugendliche) für den 12. Mai vorbereitet.  Infotafeln und Schriftenstände, Ansprechpartner und Musik,
Technik der Liveschaltung mit Brüssel und Kurzvorstellung der beteiligten Gemeinschaften mussten in einen Zeitraster eingepasst werden, der den Themen, dem Anlass und den zahlreich erschienenen Besuchern gerecht wurde. Auch an das leibliche Wohl mit einer Stärkung in den Pausen war gedacht worden. Und dann gab es einen regen Austausch zwischen Fokolaren, Baptisten, Schönstättern, evangelischer Landeskirche, Cursillo, Communione e Liberazione, Heilsarmee, Legio Mariae, Charismatikern, Open Skies.
Die Habits der Marienschwestern, der Franziskanerinnen, der Heilsarmee und katholischer Priester sprangen dem Zuschauer schneller ins Auge als das Normaloutfit anderer Geistlicher oder der Laien. Doch allen war die wohlwollende und zugleich zielorientierte Atmosphäre an den Augen abzulesen.

Eingebunden in eine europaweite Gemeinschaft

Die Mitschnitte aus anderen Städten bei der Liveübertragung sorgten auch für spontanen Beifall, wenn Mitglieder der Gemeinschaften auf der Leinwand sichtbar wurden: Schönstatt-patres und Schwestern, Mitglieder aus den Gemeinschaften von Cursillo und aus dem Fokolar aus Breslau, Brüssel und anderen Städten. Man war eingebunden in eine europaweite Gemeinschaft.

Gemeinsames Gebet der Höhepunkt

Höhepunkt und Abschluss des Treffens in Freiburg war der gemeinsame Wortgottesdienst in der Pauluskirche mit der Bitte um die Einheit aus den Abschiedsreden Jesu (Joh 17) und dem Gebet des Herrn.
„Wann treffen wir uns wieder?“ – Das war die Frage, die am Schluss von den meisten gestellt wurde. Im Juni wird bei einem Nachtreffen über den Fortgang des eingeschlagenen Weges weiter nachgedacht.

Abschlussgottesdienst (Foto: Zier)Musikband - geistliche Lieder von Charismatikern, Legio Mariae und Heilsarmee (Foto: Zier)

Abschlussgottesdienst: Musikband - geistliche Lieder von Charismatikern, Legio Mariae und Heilsarmee (Foto: Zier)


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