Apostolische Fruchtbarkeit: Apostel werden

Der große Zeuge Christi ist Maria gewesen, denn sie hier auf Erden ein Leben wie alle anderen führte, voller Sorge um die Familia und voller Arbeit, war sie ständig ihrem Sohn innig verbunden und wirkte in einzigartiger Weise mit beim Werk der Erlösung. Sie ist wirklich die Königin der Apostel. Die Heilige Schrift zeigt sie uns im Coenaculum, inmitten der Apostel, die einmütig im Gebet verharrten. Ein Bild aus der Vergangenheit, das aber zugleich in allen Zeiten Wirklichkeit war und sich auch heute erneuert. Mit ihrem demütigen und brennenden Gebet hat Maria die Herabkunft des Heiligen Geistes auf die Jünger erfleht. Sie erfleht ihn auch für uns, damit wir immer mehr umgestaltet werden in das Bild ihres Sohnes, Jesus Christus. Damit wir ihm ähnlich werden und sein Bild in uns aufleuchtet. Damit wir authentische Jünger Christi werden, das heißt, Männer und Frauen voll des Heiligen Geistes, die in dieser Welt als seine Vertreter und Werkzeuge wirken.

Von daher lebt der wahre Apostel von sich selbst gelöst und Christus ganz und gar zugetan; Tag um Tag stirbt der „alte Mensch" etwas mehr und wird in ihm der „neue Mensch", Christus. Er sucht nicht den persönlichen Erfolg, sondern den Sieg des Herrn; er ist auch inmitten von Kämpfen und Prüfungen des Lebenns noch froh, da er sich in jeder Situation von der treuen und barmherzigen Liebe des Vaters umgeben weiß. In Schönstatt ist die Gottesmutter Maria „unsere Gründerin, unsere Herrin, unsere Köngin", wie Pater Kentenich am 18. 10. 1939 sagt.

Die Weihe, das Liebesbündnis, das wir mit Maria im Heiligtum schließen und das wir im Alltag leben möchten, ist Garantie eines immer neuen apostolischen Impulses. Und so muss es sein. Jede tiefe Begegnung mit Maria muss uns tiefer zu Christus führen, zu einer Identifizierung mit ihm. Und darum auch zum Teilen seiner Erlösersendung. "Mutter Dreimal Wunderbar, lehr uns, deine Ritter streiten, ... dass die Welt, durch die erneut, deinem Sohne Weihrauch streut", heißt es in einem der ersten Gebete aus der Tradition Schönstatts. Apostolische Fruchtbarkeit. Schönstatt, eine Bewegung mit einer tiefen Spiritualität, leitet seine Mitglieder an zur Selbstheiligung. Doch diese Heiligung zielt auf das Apostolat und lebt daraus. Es gibt kein Apostolat ohne Innerlichkeit und keine Innerlichkeit ohne Apostolat, sagt Pater Kentenich. Maria, die große Missionarion, möchte uns anregen zur Tat, zur apostolischen Arbeit. In unserer eigenen Umgebung. In meiner Familie. Auf der Arbeit. In der Schule oder Universität. In meinem gesellschaftlichen Umfeld. In meiner Pfarrei oder Diözese.

Apostolische Fruchtbarkeit: Wir wollen besonders Apostel Mariens sein. Sie bekannt machen, zur Weihe an sie führen, zum Liebesbündnis als wesentlicher Dimension der Botschaft Schönstatts. Was kann man konkret tun? Eine Menge, etwa: Das Bild der Gottesmutter im Haus anbringen, ein Hausheiligtum errichten. Der Rosenkranz lehren. Zu den Marienwallfahrtsorten pilgern und zu Wallfahrten anregen. Die Marienfeste feiern, den Marienmonat begehen, das Angelusgebet verbreiten, gute Schriften über Maria empfehlen...

Marianisches Apostolat: Wir möchten auch die besondere Gegenwart der Gottesmutter in ihrem Schönstattheiligtum bekannt machen. Pater Kentenich betet einmal: „Deinen Namen wollen mutig wir verbreiten und zu deinem Heiligtum die Menschen leiten!" Deinen Namen wollen wir verbreiten: Das heißt, wir künden auch die Gottesmutter als Dreimal Wunderbare Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt. Wir geben Zeugnis von den Gnaden, die wir dort empfangen haben. Wir machen das Leben des priesterlichen Werkzeugs bekannt, das sie sich auserwählt hat, um sich an diesem Ort wirksam zu erweisen. Und zu deinem Heiligtum die Menschen leiten: Da nehme ich jemanden, der ein Problem hat, der Frieden sucht, mit. Ein anderes Mal lade ich eine Familie ein. Oder eine Schulklasse, eine Pfarrei, eine Einrichtung oder eine andere Bewegung. Wer mit einem offenen und gläubigen Herzen nach Schönstatt kommt, geht nicht mit leeren Händen davon. Und irgendwie wird er selbst zum Apostel des Heiligtums. Und so weitet sich der Kreis derer, die in dieser kleinen Kapelle die Herrlichkeiten Mariens erfahren.

P. Esteban Uriburu, Schönstatt-Einführung für Pilger

 


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