Die Institution „Heiliges Offizium“

Die Institution des „Heiligen Offiziums“ als oberstes Organ an der Römischen Kurie hat eine lange Geschichte. Ihre Vorgängerin war die „Heilige Inquisition“, die bereits 1231 von Papst Gregor IX. offiziell gegründet wurde, um die Kirche von Häresien und Irrglauben zu reinigen. 1542 wurde sie durch Papst Paul III. neu als erste Kongregation strukturiert. An deren Spitze standen sechs Kardinäle als Großinquisitoren, die weitere Inquisitoren zum Beispiel für die einzelnen Länder ernannten. Die bekanntesten, von der römischen Inquisition Verurteilten waren Giordano Bruno (1600) und Galileo Galilei (1633).

Nach der Annektierung des Kirchenstaates durch Napoleon 1798 wurde die Inquisition abgeschafft. Mit neuem Charakter wurde sie kirchlicherseits 1814 wieder eingesetzt. Doch hatte sie nun nicht mehr eine exekutive Gewalt, zum Beispiel Verurteilte gefangen zu nehmen, und konnte nur noch durch die „Macht des Wortes“ wirken. 1908 wurde sie durch Papst Pius X. umbenannt in „Heilige Kongregation des Heiligen Offiziums“, kurz „Heiliges Offizium“.

Am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils 1965 wurde das „Heilige Offizium“ umbenannt in „Kongregation für die Glaubenslehre“, die neu strukturiert und mit neuen Aufgaben betraut wurde. Erster Präfekt von 1965 bis 1968 wurde Kardinal Alfredo Ottaviani, der seit 1959 bereits Sekretär des Heiligen Offiziums war. Dessen Nachfolger waren: Kardinal Franjo Šeper (bis 1981), Kardinal Joseph Ratzinger (bis 2005), Kardinal Gerhard Ludwig Müller (bis 2017), seither Erzbischof Luis Ladaria. Bis 1965 stand dem „Heiligen Offizium“ der jeweilige Papst vor.


Beiträge zu einem umfassenderen Bild in der Causa Kentenich

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