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2. Juni 2023 | Deutschland | 

30 Jahre Pfingstgebet am Urheiligtum in Schönstatt


30 Jahre Pfingstgebet (Foto: Kiess, Freising)

30 Jahre Pfingstgebet (Foto: Kiess, Freising)

Hbre. Es ist Liesel Houx, Mitglied im Schönstatt-Frauenbund und viele Jahre in der Leitung ihrer Gemeinschaft, die in der Oktav des Pfingstfestes durch einen Anruf bei Pater Dr. Lothar Penners darauf aufmerksam macht, dass das Pfingstgebet am Urheiligtum in Schönstatt in diesem Jahr 30 Jahre alt geworden ist. Tatsächlich führt eine Recherche im Archiv des Bündnisbriefes zu einer ersten Erwähnung des Pfingstgebetes in der Ausgabe April 1993. Ausgestattet mit dem Hinweis „Einladung an alle“ findet sich die Terminangabe: „21.-29. Mai 1993, Pfingstnovene im Urheiligtum, jeden Abend um 20.00 Uhr Gebetszeit“.

Auszug aus dem Bündnisbrief Juli 1993 (Foto: Archiv)

Auszug aus dem Bündnisbrief Juli 1993 (Foto: Archiv)

In der Juli-Ausgabe des Bündnisbriefes aus dem Jahr 1993 findet sich die folgende Kurzmeldung: „Zur gemeinsamen Pfingstnovene beim Urheiligtum trafen sich an den Tagen nach Christi Himmelfahrt jeweils um 20 Uhr Pallottiner, Gläubige der Pfarrei Vallendar und die Schönstattgemeinschaften am Ort. Themen waren „Berufung“, „Maria, Königin der Apostel“, „Zeugnis im Hl. Geist“, „Familie hat/ist Zukunft“, „Aufbau der Gemeinde“, „Weltgestaltung aus christlicher Verantwortung“, „Einheit der Kirche“, Wachstum im Glauben“ und „Frieden in der Welt“. Den Abschluss der Tage, die als schöne Erfahrung der Gemeinsamkeit erlebt wurden, bildete ein Pfingstfeuer mit offenem Singen auf dem Pilgerplatz beim Urheiligtum.“

Gebet um die Einheit

„1993 haben wir begonnen, im Anliegen der Einheit unter den Völkern, unter den Christen, in der Kirche in den Pfarreien und Familien und unter den geistlichen Gemeinschaften zu beten“, so Pater Penners im Gespräch mit schoenstatt.de. 1998 habe der damalige Heilige Vater Papst Johannes Paul II. die geistlichen Gemeinschaften zu mehr Zusammenarbeit eingeladen, was schließlich auch mit zum ökumenischen Netzwerk „Miteinander für Europa“ geführt habe. „Es ist beeindruckend, dass wir diesen Weg seit so langer Zeit mit einer regelmäßig stattfindenden Gebetsveranstaltung am Urheiligtum begleiten,“ so der ehemalige Leiter der Schönstatt-Bewegung.

Die Cover der Pfingstgebete 2011 bis 2015

Die Cover der Pfingstgebete 2011 bis 2015

„Ganz Schönstatt betet“

„Gemeinsames Pfingstgebet ist kirchlicher Ursprungsgeist“, so drückt es Pater Ludwig Güthlein aus. Das Pfingstgebet könne eine Zeit sein, in der sich alle Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Bewegung bewusster als sonst im gemeinsamen Beten verbunden erleben. „Im gemeinsamen Gebet zusammen mit Maria, der Mutter Jesu, waren die Jünger versammelt, wie es in Apg 1,14 heißt, und haben so das Kommen des Heiligen Geistes erbeten“, schreibt der Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland. Er freue sich immer wieder neu auf diese Zeit einer besonderen betenden, geistlichen Verbundenheit mit allen, die beim Pfingstgebet mitmachen und mit Maria in ihrem Heiligtum.

Die Cover der Pfingstgebete 2016 bis 2018

Die Cover der Pfingstgebete 2016 bis 2018

Heute wird an vielen Orten das Pfingstgebet gebetet

Bis 2010 waren es die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinschaften und der Gemeinde, die die Texte für das abendliche Pfingstgebet zusammengestellt hatten. Das wurde im Jahr 2011 mit der Einführung einer Arbeitshilfe zur Gestaltung des Pfingstgebetes geändert. Seit diesem Zeitpunkt gibt die Schönstatt-Bewegung jährlich ein Gebetsheft mit Anregungen für die inhaltliche Gestaltung der Gebetszeiten heraus, das bis 2022 von Pfr. Josef Treutlein zusammengestellt wird. Mit dieser Weiterentwicklung ist es auch möglich, einzelne Beter und auch Gebetsgruppen zur Mitwirkung beim Pfingstgebet einzuladen. In verschiedenen Gemeinden und an vielen Schönstatt-Zentren kam es dadurch ebenfalls zum Angebot von Gebetsabenden im Rahmen einer Pfingstnovene. 2023 sind es etwa 5.000 Exemplare der Gebetshefte, die bestellt werden.

Thematische Schwerpunkte

Wenn man gegenüber 1993 die inhaltlichen Themen, die im Mittelpunkt der Gebete standen, betrachtet, dann finden sich über die Jahre viele ähnliche Anliegen und höchstens inhaltliche Schwerpunktsetzungen. So wird ab 2011 vor allem für den Dialogprozess der Kirche in Deutschland und 2016 vor allem für ein gutes Gelingen von Kongress und Kundgebung des Netzwerkes „Miteinander für Europa“ am 2. Juli in München gebetet. Ab 2017 stehen die Einheit der Christen, Europas Zukunft, die Folgen von Krieg und Flucht und die Sehnsucht nach Frieden im Mittelpunkt. 2020, unter dem Eindruck der Pandemie und vor allem durch eine Online-Übertragung gestaltet, ist das Anliegen des Pfingstgebetes „eine Kirche, die sich auf den Weg macht“. Das Pfingstgebet 2021 gestaltet sich entlang der Pfingstsequenz und nimmt dabei das ganze Leben ins Gebet. Unter dem Eindruck vieler pessimistischer Stimmen in Kirche und Gesellschaft steht 2022 die Hoffnung als zentrales Thema über den Abenden und 2023 gestaltet ein neues Team von jungen Frauen die Texte der Pfingstnovene in Anlehnung an das Jahresmotto der Schönstatt-Bewegung „Miteinander Gott hören“.

Seit 2019 sind die Cover der Pfingstgebete mit Grafiken der Künstlerin Maria Kies aus Freising gestaltet

Seit 2019 sind die Cover der Pfingstgebete mit Grafiken der Künstlerin Maria Kies aus Freising gestaltet

Den Weg fortsetzen

Sowohl am Ort Schönstatt wie auch im Erlebnis der Gebetsgruppen an vielen Orten in ganz Deutschland, wohin die inzwischen etwa 5.000 Exemplare der Gebetshefte verschickt werden, zeigt sich die „vereinende Kraft“ des Heiligen Geistes. „Eine Ermutigung, diesen Weg fortzusetzen“, so Pater Güthlein.

Mehr Informationen

  • Die Gebetshefte aus den Jahren 2011 bis 2023 sind digital zugänglich über die Internetseite pfingstgebet.schönstatt.de. Hefte aus dem Jahr 2023 und vereinzelt Hefte aus weiter zurückliegenden Jahren sind im Büro des Bewegungsleiters, Höhrer Straße 103a, 56179 Vallendar, bewegungsleiter@schoenstatt.de erhältlich.

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