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26. Oktober 2022 | Deutschland | 

„Kalter Kaffee oder leckerer Cappuccino“ – das Thema Ehegespräch spielt bei der Jahreskonferenz der Familienbewegung eine wichtige Rolle


Die Jahreskonferenz der Schönstatt Familienbewegung Deutschland tagte im Haus der Familie, Vallendar (Foto: Miller)

Die Jahreskonferenz der Schönstatt Familienbewegung Deutschland tagte im Haus der Familie, Vallendar (Foto: Miller)

Manuela Miller/Hbre. Vom 14. bis 16. Oktober 2022 fand im Haus der Familien in Vallendar die Jahreskonferenz der Schönstatt-Familienbewegung statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, allesamt Mitglieder der diözesanen Leitungsteams oder Verantwortliche von Projekten der Familienbewegung Deutschlands sowie die unterstützenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schönstatt-Zentrale, resümierten das vergangene Jahr und beschäftigten sich mit Eckpunkten der Arbeit mit Ehepaaren und Familien im Jahr 2023. Dabei wurde das Motto der Deutschen Schönstatt-Bewegung „Miteinander Gott hören“ als zentraler Impuls für die kommende Jahresarbeit übernommen.

Wie gewohnt und bewährt begann die Jahrestagung mit den Berichten aus den verschiedenen Wirkungskreisen. Über jedes Wachstum, jede Kreativität und Engagement entstand Freude und Staunen in der Runde. Dabei waren auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die z.T. krankheitsbedingt nicht anreisen konnten, online mit einbezogen. „Es wird keine Jahreskonferenz mehr ohne Online-Teilnahme geben“, zeigt sich das Leitungsteam überzeugt. „Darin sind wir inzwischen geübt. Das hat uns Corona gelehrt.“ Wie selbstverständlich war der Bildschirm in der Runde integriert.

Ehepaar Ingeborg & Richard Sickinger, Leiter der Schönstatt-Bewegung Österreichs (Foto: Miller)

Ehepaar Ingeborg & Richard Sickinger, Leiter der Schönstatt-Bewegung Österreichs (Foto: Miller)

Als "Active Agents" die Ehe zum Leuchten bringen

Online waren auch Ingeborg & Richard Sickinger, Leiter der Schönstatt-Bewegung Österreichs, aus Wien zugeschaltet. Mit einem „Feuerwerk“ an Gedanken zu „Das Ideal der Ehe zum Leuchten bringen – Familie, Hoffnung für die Zukunft“ warben sie nicht nur für den Europäischen Familienkongress, der vom 28. April bis 1. Mai 2023 in Wien stattfinden wird, sondern ermutigten die Teilnehmer der Jahreskonferenz, als „Active Agents“ Träger der Pastoral zu sein, wie es Papst Franziskus in Amoris Laetitia anregt. Ehepaar Sickinger motivierte zum Zeugnis, dass Ehe Freude macht. In Schönstatt sei die Synodalität bekannt aus der Zusammenarbeit der Berufungen als Ehepaare, als Schwestern und als Priester. Diese Zusammenarbeit verschiedener Berufungen vorzuleben sei Auftrag für jede der anwesenden Personen. Darüber hinaus gelte es, sich den Herausforderungen dieser Zeit zu stellen und aus der Kraftquelle des Ehesakraments und Hausheiligtums zu leben. „Unser Zuhause ist Mittelpunkt der Welt“, so Ehepaar Sickinger. „Hier entscheidet sich alles.“

Prof. Dr. Mariano P. Barbato, Münster (Foto: Brehm)

Prof. Dr. Mariano P. Barbato, Münster (Foto: Brehm)

Schwester Dr. M. Elizabet Parodi, Argentinien (Foto: Brehm)

Schwester Dr. M. Elizabet Parodi, Argentinien (Foto: Brehm)

Natürlich-übernatürliche Erfahrungen und Bindungen sind notwendig

Durch die Teilnahme der Mitglieder der Jahreskonferenz am Oktobertreffen der Schönstatt-Bewegung Deutschland am 15. Oktober weitete sich die Perspektive durch den Beitrag des Politikwissenschaftlers Prof. Dr. Mariano P. Barbato, Münster, auf gesellschafts- und kirchenpolitische Fragestellungen. Die heute gerade auch in der Kirche verstärkt geforderte Möglichkeit der Partizipation, die sich im Ruf nach Reformen äußere, sei immer mit der Machtfrage verbunden. Es brauche aber, statt immer nur von Reformschritt zu Reformschritt zu gehen, was nicht falsch sei, auch einen neuen Blick von Jesus Christus her auf die Gesamtentwicklung der Kirche.

Mit dem Beitrag von Schwester Dr. M. Elizabet Parodi, Argentinien, kam das Anliegen des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenich in den Blick, dem Menschen von heute in allen Lebensbereichen natürlich-übernatürliche Erfahrungen und Bindungen zu ermöglichen. Nur auf diesem Wege könnten tragfähige religiöse Bindungen wachsen. Zur Teilhabe am Charisma Kentenichs „einen neuen Weg des Glaubens zu bahnen, auf dem das Religiöse den Menschen mitten im Leben, ja in der Tiefe seiner Seele erreicht“, seien alle Schönstätter berufen.

Ehegespräch: Das WIR im Gespräch (Foto: Miller)

Ehegespräch: Das WIR im Gespräch (Foto: Miller)

Das Ehegespräch – eine konkrete Umsetzung

„Kalter Kaffee oder leckerer Cappuccino?“ so hieß es im Vortrag zum Thema „Ehegespräch“ von Manuela & Peter Miller, Mitglieder im Zentrale-Team der Schönstatt-Bewegung Deutschland. „Das Ehegespräch muss uns schmecken!“ so die Referenten. Die entsprechenden Voraussetzungen zu schaffen sei wesentlich, um Lust auf die Zeit zu zweit zu haben, wie auf einen leckeren Cappuccino. Das Ehegespräch sei auch gesellschaftlich relevant, denn es wirke der Polarisierung entgegen. Ehepaar Miller stellte das Ehegespräch als eine konkrete Möglichkeit der Umsetzung des Jahresmottos „Miteinander Gott hören“ dar. „Hier hören wir, wie Gott durch den Ehepartner zu uns spricht, was Gott im Anderen anrührt.“ So miteinander in der Partnerschaft zu sprechen sei nicht einfach. „Ein Ehegespräch zu führen, bei dem wir einander näherkommen und Gott in unserer Ehe wahrnehmen, das ist und bleibt eine ständige Herausforderung“, so Ehepaar Miller.

Die Thematik des Ehegesprächs ergänzten Andrea & Dieter Gerber mit einem Statement sowie Sophie & Alex Miller mit einem Kurz-Video-Beitrag aus ihrem Erfahrungsschatz. „Wenn wir authentisch bei unseren Veranstaltungen sein wollen, dürfen wir in unserer Energie für das Ehegespräch nicht nachlassen.“

Bei der anschließenden Gruppenaufgabe gab es Gelegenheit, sich auszutauschen über Schwierigkeiten, die es beim Ehegespräch geben, wie es gelingen und vor allem darüber, wie das Ehegespräch bei Veranstaltungen ins Programm eingebaut und integriert werden kann. „Das Ehegespräch ist das Marken- und Qualitätszeichen in der Familienbewegung. Das sollte bei keiner Veranstaltung fehlen“, so eine Konklusion zum Abschluss.

Intensive Nutzung der Zeit in Gesprächsgruppen (Foto: Miller)

Intensive Nutzung der Zeit in Gesprächsgruppen (Foto: Miller)


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