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15. September 2022 | Deutschland | 

Mit Käpellesfest wurde „75 Jahre Regio- und Treueheiligtum in Ulm / Söflingen“ gefeiert


Das "Käpelle", die Schönstattkapelle der Regio Ulm-Alb-Donau in Söflingen bei Ulm (Foto: Thomas Müller)

Das "Käpelle", die Schönstattkapelle der Regio Ulm-Alb-Donau in Söflingen bei Ulm (Foto: Thomas Müller)

Hbre. Mit einem „Käpellesfest“ feierte die Schönstatt-Bewegung der Region Ulm-Alb-Donau am Wochenende 10./11. September den 75. Jahrestag der Einweihung der Schönstattkapelle in Ulm/Söflingen. Nach dem gemeinsamen Aufbau des Festzeltes am Samstagvormittag begann die Feier mit einer von der Jugend vorbereiteten „KäpellesNight. Am Sonntag gab es um 14 Uhr einen Festgottesdienst und anschließend wurde mit Kaffee, Kuchen, Kinderprogramm und Grillen weitergefeiert.

Festgottesdienst zum 75. Jubiläum der Einweihung (Foto: Thomas Müller)

Festgottesdienst zum 75. Jubiläum der Einweihung (Foto: Thomas Müller)

Angebote für Kinder und zur Begegnung (Foto: Thomas Müller)

Angebote für Kinder und zur Begegnung (Foto: Thomas Müller)

KäpellesNight, Festgottesdienst und Begegnung

„Wenn sich aber Schafferle treffen, dann ist die richtige Einstimmung auf das Fest garantiert“, erzählt Thomas Müller, der zum Schönstatt-Familienbund gehört. Jung und Alt hätten sich am Samstag gegen 10 Uhr getroffen, um das große Zelt aufzubauen und alles weitere vorzubereiten. In Schönstatt, Vallendar, habe es am Wochenede vorher „Nacht des Heiligtums“ geheißen. „Bei uns im Schwabenland nennt man so etwas KäpellesNight und die wird auch von der Jugend gestaltet“, so Müller weiter. Wegen Corona seien zwei Käpellesfeste ausgefallen und so habe sich diese 75-Jahr-Feier mit ihrem Festgottesdienst als ein Fest des Glaubens und der Begegnung mit vielen alten Bekannten gezeigt.

Geschichtssinn entwickeln

Anlass, die 75 Jahre der Schönstattkapelle in den Blick zu nehmen, Geschichte zu feiern und einander Geschichte zu erzählen, so Thomas Müller, sei ein Wort Pater Kentenichs vom 27.12.1966, der damals sagte: „Wenn ich so alles zusammenfasse, was in Schönstatt geworden (ist) im Zusammenhang mit geschichtlichen Lebensströmungen, dann meine ich, sagen zu dürfen: Ein echter Schönstätter muss je und je einen ausgesprochenen Geschichtssinn sein eigen nennen. Wer diesen Geschichtssinn sich nicht angeeignet (hat), der wird wohl schwerlich je ein zuverlässiger Schönstätter werden.“ Der Blick auf die Geschichte sei also ein Erzählen vom Wirken der Gottesmutter in der Regio Ulm und bewirke andererseits natürlich auch die Auseinandersetzung mit der Frage, was diese Geschichte für die Zukunft bedeute.

Thomas Müller: „So war zum Beispiel Pater Josef Bezler 1918 schon als Schüler im Studienheim in Schönstatt und lernte Pater Kentenich sehr früh kennen. ‚Zufällig‘ besaß die Familie Bezler ein Grundstück in Ulm / Söflingen, auf dem jetzt unser Regio- und Treueheiligtum steht. Unsere Wurzeln waren dadurch bereits früh mit Schönstatt verbunden und so wurde unser Heiligtum 1946/1947 erbaut und am 15.05.1947 eingeweiht. Und es ist eine weitere Geschichte der Gottesmutter, wie in der Nachkriegszeit – Kriegsende war ja 2. September 1945 – so viel Baumaterial aus dem zerbombten Ulm beschafft werden konnte.“

Das Käpelle im Bau im Winter 1946/47 (Foto: Archiv)

Das Käpelle im Bau im Winter 1946/47 (Foto: Archiv)

Ein neues Bauprojekt kündigt sich an (Foto: Thomas Müller)

Ein neues Bauprojekt kündigt sich an (Foto: Thomas Müller)

„In diesem Fall würde ich nichts ändern.“

Pater Kentenich habe das Ulmer Heiligtum am 19. April 1950 besucht. „Bei diesem Besuch hörten wir zum ersten Mal davon, dass andere Heiligtümer genau dem Urheiligtum nachgebildet wurden. In der Folgezeit kam es deshalb immer wieder zu Überlegungen, ob unser Heiligtum entsprechend umgebaut werden sollte. Diese Frage wurde auch Pater Kentenich zur Klärung vorgelegt“, so Müller. Der Schönstattgründer habe sich die Entstehung der Söflinger Schönstattkapelle nochmals erzählen lassen und dann geantwortet: „In diesem Fall würde ich nichts ändern.“ „Daraufhin blieben wir beim äußeren Bau, brachten aber 1969 im Inneren den Originalaltar an“, so Thomas Müller.

Zukunftsprojekt: Gemeinschaftspflege

Auch für die Frage nach der Zukunft orientieren sich die Verantwortlichen der Region Ulm-Alb-Donau an Pater Kentenich, der 1966 auch die Notwendigkeit eines Geschichtssinnes in der Schönstattfamilie unterstrichen habe: „(Das) setzt natürlich voraus, dass der Geschichtssinn drei Dinge festhält. Zunächst einmal, er wird getragen von der Geschichte; er trägt die Geschichte in sich und trägt sie hinein und hinüber in die Zukunft.“ (J.K., 27.12.1966)

Das greife die lokale Schönstattbewegung auf: „Und was wollen wir in der Zukunft? Gemeinschaftspflege! Ein neues Bauprojekt am Käpelle“, so Müller. „Es soll ein Gemeinschaftsraum entstehen, der es uns ermöglicht nach den Gottesdiensten, oder wann auch immer, sich am Käpelle zu treffen, sich auszutauschen und Geschichten mit der Gottesmutter zu erzählen.“

 

 

 


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