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8. April 2022 | Deutschland | 

Jubiläum „25 Jahre Projekt Pilgerheiligtum in Deutschland“ am Grab des Heiligen Bonifatius im Dom zu Fulda eröffnet


Mitglieder des Planungsteams der Jubiläumsfeierlichkeiten rund um das Fest „25 Jahre Projekt Pilgerheiligtum in Deutschland“ zur Eröffnung der Jubiläumsfeiern in Fulda (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Mitglieder des Planungsteams der Jubiläumsfeierlichkeiten rund um das Fest „25 Jahre Projekt Pilgerheiligtum in Deutschland“ zur Eröffnung der Jubiläumsfeiern in Fulda (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Miriam München/Hbre. Am 25. März 2022 versammeln sich gegen 10 Uhr die Mitglieder des Planungsteams der Jubiläumsfeierlichkeiten rund um das Fest „25 Jahre Projekt Pilgerheiligtum in Deutschland“ auf dem Domplatz zu Fulda. An diesem geschichtsträchtigen Ort, am Grab des hl. Bonifatius in der Gruft des Fuldaer Doms, wo sich seit 1867 die deutschen Bischöfe jedes Jahr zur Beratung treffen, kann die Gruppe als besonderen festlichen Höhepunkt mit Bischof Dr. Michael Gerber mit einem feierlichen Gottesdienst die Eröffnung des Jubiläums feiern.

Heilige Messe am Grab des Heiligen Bonifatius

In seiner Predigt geht Bischof Gerber besonders auf die Parallelen zwischen dem Projekt der Pilgernden Gottesmutter und der Begegnung Marias mit Elisabeth ein. „Das Haus Mariens wird zum Ort der Menschwerdung. Und für das Netzwerk unzähliger Häuser stehen sie im Projekt. Wir können danken dafür, was in den letzten Jahrzehnten passiert ist. Du hast bei Gott Gnade gefunden findet sich im Projekt Pilgerheiligtum wieder“, so ermutigt der Bischof die Mitlieder des Projekt-Teams.

Eucharistiefeier am Grab des heiligen Bonifatius (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Eucharistiefeier am Grab des heiligen Bonifatius (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Natürlich verweist Bischof Gerber auch auf die aktuellen Geschehnisse. Das gerade jetzt im Ukraine-Krieg besonders die Stadt Mariens (Mariupol) so intensiv beschossen wird könne auch für alle Mitwirkenden beim Projekt Pilgerheiligtum ein Ansatz sein, noch mehr Solidarität zu zeigen und zu leben. Die Krise, diese europäische, aber auch die der persönlichen Trümmerwüsten, sei eine Einladung, voll Hoffnung auf das Bild der Gottesmutter zu schauen. „Maria zeigt uns, wie es klappen kann, eine neue Kultur untereinander entstehen zu lassen“, so Gerber. Die Bestätigung dafür, dass es so gehen könne, sei die Begegnung mit Elisabeth. „Man braucht die Begegnung, damit das Innere, das in jedem Grundgelegte, zum Klingen gebracht wird. Und beim Übergeben des Pilgerheiligtums geschieht in den Häusern ähnliches: Gespräch, Begegnung. Du hast bei Gott Gnade gefunden“, so führte Bischof Gerber weiter aus.

Vor der Aussendung der so genannten „Deutschland-Auxiliar“, einer originalgetreuen Nachbildung des Pilgerbildes, mit dem Diakon Joao Luiz Pozzobon 1950 die weltweite Aktion der Pilgernden Gottesmutter von Schönstatt begann, und der mitgebrachten Pilgerheiligtümer, hören die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Originalton die Worte des Heiligen Papst Johannes Paul II. vom 18. November 1980, die er in Fulda zum Ausdruck brachte und zum Jubiläumsauftakt wie ein persönlicher Aufruf klingen: „Mit Bonifatius begann gewissermaßen die Geschichte des Christentums in eurem Land. Viele sagen, diese Geschichte neigt sich jetzt dem Ende zu. Ich sage euch: Diese Geschichte des Christentums in eurem Land soll jetzt neu beginnen, und zwar durch euch, durch euer im Geiste des heiligen Bonifatius geformtes Zeugnis.“

Bischof Gerber segnet die Kerzen für den "Gebetsmarathon", ein Elemet des Jubiläumsprogrammes (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Bischof Gerber segnet die Kerzen für den "Gebetsmarathon", ein Elemet des Jubiläumsprogrammes (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Maria, wir klopfen an die Tür deines Herzens

Besonderheiten dieser Messfeier sind die Segnung der „Gebetsmarathon-Kerzen“ für die deutschen Diözesen, aber auch die Weihe der Ukraine und Russlands an die Gottesmutter, zu der Papst Franziskus am Fest Maria Verkündigung aufgerufen hatte. Diese Weihe verbindet sich an diesem Morgen mit den Anliegen aller Anwesenden: So hatte das Projekt Pilgerheiligtum bereits vor Monaten geplant, am 25. März, am Grab des Missionars für Deutschland, dieses Land der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt (MTA) im Liebesbündnis anzuvertrauen. Bischof Gerber hatte entschieden, die Weihe seines Bistums nach der Intention von Papst Franziskus in dieser Eröffnungsmesse zu vollziehen. Das Zusammenfallen dieser Anliegen empfinden die Verantwortlichen für das Jubiläum 25 Jahre Pilgernde Gottesmutter in Deutschland als eine „Führung von oben“, denn Höhepunkt des Jubiläums wird am 1. Oktober 2022 die Weihe Deutschlands an die Mater Ter Admirabilis (MTA) sein. „Dieser Vorgang macht deutlich, dass Europa und Deutschland gemeinsam sprechen: ‚Maria, wir klopfen an die Tür deines Herzens‘“, so eine Teilnehmerin.

Eine dritte Besonderheit ist die Übergabe eines Pilgerheiligtums an den Bischof als Zeichen des Dankes und als Ausdruck dafür, dass die Pilgernde Gottesmutter Segen bringend in die Kirche hineinwirken möge. In der 25-jährigen Geschichte des Projekt Pilgerheiligtums wurde noch nie ein Bild verschenkt, immer nur ausgesandt. In diesem Sinn ist die spontane Reaktion von Bischof Gerber treffend: „Ich weiß auch schon direkt zu welchen Menschen und wohin ich SIE pilgern lassen kann.“

Begegnung auf dem Domplatz zu Beginn des Treffens (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Begegnung auf dem Domplatz zu Beginn des Treffens (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

In großen Spuren wandeln – Bonifatius das Kraftpaket Gottes

Bei strahlendem Sonnenschein bringt Schwester M. Louise Schulz, Schönstatt-Zentrum Dietershausen, bereits bei der Ankunft in Fulda die Gruppe in einem kleinen geschichtlichen Vortrag den heiligen Bonifatius, den „Apostel Deutschlands“, und seine Verdienste rund um Fulda, was den Bau von Klöstern und die geistliche Bildung angeht, sowie seine Bedeutung für die gesamte deutsche Kirche nahe: Bonifatius, dessen Grab sich im Fuldaer Dom befindet, sei Missionar und Bischof stets Brückenbauer gewesen. „Es waren immer einzelne Menschen, die sich vom Glauben haben entzünden lassen“, so die Schönstätter Marienschwester. Das sei bei Bonifatius so gewesen und das sei auch so bei jeder und jedem, die oder der beim Projekt Pilgerheiligtum mitmache. Dabei komme es auch immer wieder zu Rückschlägen, gibt Schwester M. Louise der kleinen Gruppe mit auf den Weg. „Das durfte der Heilige Bonifatius mehr als einmal in seinem Leben erfahren. Aber er hat nie aufgegeben und hat daher zu Recht den Namen – das ‚Kraftpaket Gottes‘ erhalten.“ Verkündigung und Glaubensweitergabe geschehe im Kleinen, von Mund zu Mund, von Haustür zu Haustür. Es gehe damals wie heute um das Weitersagen der Guten Botschaft, um das Zeugnis für einen lebendigen Glauben. Mit dem Hinweis auf das besondere geistliche Verhältnis des Heiligen Bonifatius zur Heiligen Lioba und ihrem Bemühen vor 1.200 Jahren besonders Mädchen und Frauen im Glauben zu schulen, wies Schwester M. Louise Schulz auf die selbstverständliche Wertschätzung der Frau in Glaubensfragen durch den heiligen Bonifatius hin.

Verbindung zum Papstbesuch von 1980

Pater Dr. Lothar Penners, priesterlicher Begleiter im Projekt Bilgerheiligtum Deutschland, verweist in einem kurzen Rückblick auf die historische Besonderheit des Besuches des Heiligen Papst Johannes Paul II. im November 1980 an diesem Ort, die eine Verbindung zur heutigen Zeit darstelle. „Damals wie heute war ein kritischer Punkt der deutschen katholischen Kirche“, so Penners, „und damals konnten wir Schönstätter nicht daran vorbeihören, dass der Papst uns dazu aufrief, den ‚neuen Anfang‘ zu wagen.“ Diese Wegrichtung gelte auch für das heute und jetzt, so der Schönstatt-Pater.

Emotionaler Abschluss an der „Säule, die alles trägt.“

Nach der Reise in die Vergangenheit zu Beginn, dem festlichen Gottesdienst und dem geselligen Mittagessen mit dem Bischof, führt Schwester M. Loiuse die Gruppe zum Abschluss eines reich gefüllten Vormittages noch in die Krypta der kleinen Michaelskirche, die direkt neben dem Dom steht. Dort ist die eine Säule zu sehen, die die gesamte Kirche trägt und das seit knapp 1.200 Jahren. Dort hören die Teilnehmenden aus dem Hirtenwort von Bischof Gerber seine Einladung „zur Suche nach der tragenden Säule im Glauben, zur Suche nach der Krypta in unseren Herzen.“

Ein menschlich und geistlich bewegender, sowie historischer Tag für das Projekt Pilgerheiligtum in Deutschland.

Besuch am Schönstatt-Heiligtum in Dietershausen, Diözese Fulda (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)

Besuch am Schönstatt-Heiligtum in Dietershausen, Diözese Fulda (Foto: Projekt Pilgerheiligtum)


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