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6. April 2022 | Deutschland | 

Jetzt ist die beste Zeit für 91 neue Kinder-Bäume!


Bei einer Baumpflanzaktion auf dem Gelände des Schönstatt-Zentrums in Borken wurden insgesamt 91 "Kinder-Bäume" von ihren Baumpaten gepflanzt. (Foto: s-ms)

Bei einer Baumpflanzaktion auf dem Gelände des Schönstatt-Zentrums in Borken wurden insgesamt 91 "Kinder-Bäume" von ihren Baumpaten gepflanzt. Dadurch entstand eine neue Baumallee zum Schönstatt-Heiligtum hin. (Foto: s-ms)

Schw. Julia-Maria Waschneck. Diejenigen, die schon einmal die Schönstatt-Au in Borken besucht haben, kennen die altehrwürdige Birken-Allee, in der seit über 50 Jahren schöne Birkenbäume den Weg zum Provinzhaus der Schönstätter Marienschwestern säumen und die Gäste des Schönstattzentrums hineinnehmen in die besondere Atmosphäre dieses Ortes. Leider waren diese alten Bäume nicht mehr sicher und mussten aufgrund erheblicher Bruch- und Sturzgefahr vor einigen Wochen gefällt werden. Was traurig anmutet, wandelte sich durch eine besondere Initiative in die hoffnungsvolle Pflanzung von 91 neuen Sommer-Linden.

Die alten bruchgefährdeten Birken wurden fachgerecht gefällt und entsorgt und der Boden für die Neupflanzungen durch den Werkhof der Stadt Borken professionell vorbereitet (Foto: s-ms)

Die alten bruchgefährdeten Birken wurden fachgerecht gefällt und entsorgt und der Boden für die Neupflanzungen durch den Werkhof der Stadt Borken professionell vorbereitet (Foto: s-ms)

„Siehe, nun mache ich etwas Neues. Schon sprießt es, merkt ihr es nicht?“ (Jes, 43,19)

Die Stadt Borken kam auf die Schönstätter Marienschwestern zu mit der Idee, aus der ehemaligen Birkenallee eine „Kinder-Baum-Allee“ zu gestalten. Es ist eine bereits im Stadtgebiet von Borken an mehreren Orten umgesetzte Aktion, bei der Eltern oder Familienangehörige eine Baumpatenschaft übernehmen können. Neben dem symbolisch mitfinanzierten Baum wird dabei das Namensschild des Kindes mit Geburtsdatum angebracht. So sollten auch vor der Schönstatt-Au solche Kinder-Bäume gepflanzt werden.

Durch den Bauhof der Stadt Borken wurde das Gelände für die neue Allee durch mühevolle Arbeit bestens hergerichtet. Nach der Fällung der Birken wurde mit großem Gerät das Wurzelwerk der alten Bäume entfernt. In tagelanger Arbeit wurden die neuen Pflanzbereiche gut vorbereitet. Mit dem Verteilen bester Muttererde und dem Einhämmern von Haltepfosten (fachmännisch Beistand) erfolgte der Feinschliff. Last but not least folgten die Namensschilder der Baumpaten und lockten bereits erste Spaziergänger an, die diese Maßnahmen neugierig beobachteten.

Pflanzaktion der "Kinder-Baum-Allee" am Josefstag, dem 19. März 2022 (Foto: s-ms)

Pflanzaktion der "Kinder-Baum-Allee" am Josefstag, dem 19. März 2022 (Foto: s-ms)

Einpflanzaktion am Josefsfest

Besonders freuten sich die Schönstätter Marienschwestern darüber, dass für die Einpflanzaktion der Kinderbäume der Festtag des Heiligen Josefs auserkoren wurde. So war am 19. März 2022 bei strahlendem Sonnenschein und bestem Frühlingswetter ein einmaliges Fest vor der Haustüre des Zentrums zu erleben. Etwa 500 Menschen tummelten sich rund um die Schönstatt-Au, wo die 90 einzupflanzenden Sommer-Linden bereits darauf warteten, in den feinen Mutterboden eingepflanzt zu werden.

Ob mit Bollerwagen, Kinderwagen oder im Fahrradanhänger, das jeweilige Werkzeug brachte jede Familie selbst mit. Ab 11 Uhr wurde gemeinsam eingepflanzt. Große und kleine Spaten und sonstige Gartenwerkzeuge kamen zum Einsatz bei Jung und Alt, bei Omas und Opas, Mamas und Papas, Tanten und Onkel, … Schulkinder oder Teenager werkelten mit Spaten und Schaufel. Kleinkinder krabbelten auf dem Boden und wirkten beim Graben mit, Babys ließen sich herumtragen oder schliefen friedlich im Kinderwagen … Die Bürgermeisterin der Stadt Borken, Mechtild Schulze Hessing, ließ es sich nicht nehmen, selbst bei dieser wunderbaren Aktion dabei zu sein und anschließend zu einem Imbiss und zur frohen Begegnung einzuladen.

Überall herrschte Freude und ein schönes Miteinander. Gegenseitig besuchten sich die Baumpaten und knüpften Kontakte. Viele waren dankbar dafür, dass Schönstätter Marienschwestern für diese Aktion das Gelände zur Verfügung stellen. Sie erzählten, dass sie diesen Weg für ihre Spazierrunde nutzen und nun bei dieser Route auch immer an ihrem Baum vorbeikommen werden. Ob direkt aus der Nachbarschaft oder aus der Innenstadt stammend, schätzen viele die Schönstatt-Au und besuchen auch regelmäßig das Schönstattheiligtum.

Schwester Marisa Spikers, Provinzialoberin, planzt einen Baum für ihre Gemeinschaft, die 2026 100 Jahre alt wird (Foto: s-ms)

Schwester Marisa Spikers, Provinzialoberin, planzt einen Baum für ihre Gemeinschaft, die 2026 100 Jahre alt wird (Foto: s-ms)

Auch das älteste Kind durfte einen Baum einpflanzen

Geboren am 1. Oktober 1926 war die Gemeinschaft der Schönstätter Marienschwestern ebenfalls sehr glücklich darüber, kurz vor ihrem 100. Geburtstag selbst auch einen eigenen Baum pflanzen zu dürfen. Provinzoberin, Schwester Marisa Spickers, griff zum Spaten und sorgte dafür, dass sich die Gemeinschaft in der „Kinder-Baum-Allee“ verewigen konnte, „denn wir sind schließlich alle Gotteskinder“, so Schwester Marisa. „Sicherlich haben der Heilige Josef und unser Gründer, Pater Josef Kentenich, die sich beide in Sachen Garten gut auskannten, viel Festtagsfreude an diesem Josefsfest der besonderen Art“, so Schwester Marisa weiter. Die Schönstätter Marienschwestern seien auch deshalb froh und dankbar über diese Aktion, da diese auch ein nachhaltiger Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung Gottes sei. „Wir haben es getan, für eine strahlende Zukunft, auf die wir als Kinder Gottes mit großer Hoffnung und Zuversicht vertrauen.“

Zeichen der Hoffnung und des Friedens

Einzelne Kinder-Bäume wurden von den Familien individuell dekoriert, auch mit selbstgestalteter Friedens-Taube oder Friedenszeichen versehen, denn die Pflanzung soll auch ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens sein. Gerade jetzt ist dafür die beste Zeit - so wie es in den 1960er Jahren Martin Luther King ausdrückte: „Wenn ich wüsste, dass die Welt morgen endet, würde ich heute noch einen Baum pflanzen!“


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