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18. März 2022 | Deutschland | 

Endlich wieder in Präsenz – Delegiertentagung 2022 der Schönstatt-Bewegung Deutschland


Delegiertentagung der Schönstatt-Bewegung Deutschland im Pater-Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt, Vallendar (Foto: Brehm)

Delegiertentagung der Schönstatt-Bewegung Deutschland im Pater-Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt, Vallendar (Foto: Brehm)

Cbre&Hbre. Ungefähr 150 Delegierte aus verschiedenen Schönstattgliederungen und Projekten treffen sich vom 18. bis 20. März 2022 im Pater-Kentenich-Haus auf Berg Schönstatt, Vallendar, zur Delegiertentagung der Schönstatt-Bewegung Deutschland. „Es ist wie ein Familientreffen“, so beschreibt es Dr. Joachim Söder, der am ersten Nachmittag der Tagung ein Referat beisteuert. „Man merkt an den spontanen Gesprächen, dass viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer froh sind, sich nach zwei Jahren endlich wieder in Präsenz treffen zu können.“ Etwa weitere 40 Personen, die aufgrund von Corona nicht persönlich anreisen konnten, sind froh über die Möglichkeit einer Onlineteilnahme.

Tagungseröffnung: Pater Ludwig Güthlein (Foto: Brehm)

Tagungseröffnung: Pater Ludwig Güthlein (Foto: Brehm)

Aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer (Foto: Brehm)

Aufmerksame Zuhörerinnen und Zuhörer (Foto: Brehm)

Informationen von Sr. Marié Munz zum Jubiläum 25 Jahre Pilgerheiligtum in Deutschland (Foto: Brehm)

Informationen von Sr. Marié Munz zum Jubiläum 25 Jahre Pilgerheiligtum in Deutschland (Foto: Brehm)

Friedensgebet für die Ukraine (Foto: Brehm)

Friedensgebet für die Ukraine (Foto: Brehm)

Friedensgebet für die Ukraine (Foto: Brehm)

Friedensgebet für die Ukraine (Foto: Brehm)

Wie Gott die Bewegung geführt hat und führt

Pater Ludwig Güthlein, seit sechs Jahren Leiter der deutschen Schönstatt-Bewegung und vor wenigen Monaten für weitere drei Jahre im Amt bestätigt, eröffnetet die Tagung mit einem Rückblick auf den Weg der Bewegung in den vergangenen Jahren, dessen wichtigsten Punkte er auf einer Schriftrolle, die an den Wänden des Versammlungsraumes aufgehängt ist, dargestellt hat. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind eingeladen, aus ihrer Sicht wichtige Punkte und Erfahrungen mit Postits zu ergänzen. Zentrale Perspektive seines Beitrages ist die Frage, „wie Gott die Bewegung geführt hat und führt“, wie die Bundesgeschichte Gottes mit der Schönstatt-Bewegung sich darstellt.

Güthlein betonte im Blick auf die inhaltlichen Schwerpunkte der Veranstaltung, dass Delegiertentagungen zwei Seiten hätten: „Wir freuen uns in Dankbarkeit über die Begegnung und gleichzeitig ist es auch anstrengend, denn wir sind auch bereit, uns von den zahlreichen Herausforderungen ansprechen zu lassen, die vor uns liegen. Unsere Meinungen werden auseinanderliegen, es ist wichtig, aufeinander zu hören, die Beiträge wirken zu lassen, aber auch die gemeinsame Mitte zu spüren.

Zuspruch des Liebesbündnisses

Wenn er zurückblicke auf die Zeit ab 2013, könne er zwei Phasen feststellen: Die erste sei geprägt vom Zuspruch des „Liebesbündnisses für die Menschen in unserem Land“ und von den internationalen Erfahrungen durch das Jubiläum 2014 und den Pfingstkongress 2015. Beide Erfahrungen seien wie eine Vorbereitung auf die Flüchtlingswelle 2015 gewesen, wo viel Bereitschaft dagewesen sei, das Liebesbündnis für die Menschen konkret werden zu lassen. In dieser Phase sei ein großer Aufbruchswille entstanden. Das Motiv der „Neugründung“, mit einem Impuls des „wir machen, wir wollen neu ….“ habe z.B. die eindrucksvolle Gründernacht im September 2018 mitbestimmt.

Herausforderungen

In der zweiten Phase sei es vom „wir machen“ zum „es geschieht“ gekommen. Ereignisse und viele Fragen aus Zeit und Geschichte seien über die Bewegung gekommen: Die Causa Kentenich, die Pandemie, die Fragen nach der Impfung, die Klimakrise, der synodale Weg der Kirche und schließlich ganz aktuell der Krieg in der Ukraine. Alle diese Themen lösten Verunsicherung, Anfragen, Polarisierungen und Kritik aus und die Frage: „Wie kann eine Lösung aussehen? Gott stellt sich uns in den Weg und wie antworten wir von innen her?“ Der „Neuanfang im Heiligen Geist“, den die Bewegung versuche, wolle Gott hinter all dem wahrnehmen. Einen Gott, der spricht: „Seht, ich mache alles neu!“

Seelen- und Zeitenstimmen ins Wort bringen

Pater Güthlein forderte auf, während der Tagung die Seelen- und Zeitenstimmen ins Wort zu bringen, eigene Anliegen, Aufträge, Fragen, Pläne, Wünsche auf die Schriftrolle zu schreiben, um miteinander auf den Punkt bringen zu können, um was es im folgenden Jahr gehen solle: Denn, „wenn Gott sich in den Weg stellt, dann braucht es eine notwendige Antwort des Menschen.“

Eine Gebetszeit mit Lobpreis und Friedensgebet, besonders auch für die Ukraine sowie kurze Statements zum 25-jährigen Jubiläum des Projekt Pilgerheiligtum am 1. Oktober 2022, dem regen Leben im Heiligtum in Herxheim während der Pandemie und den geglückten Zoom-Treffen des Familienbundes, die aber keine Präsenztreffen ersetzen können, schlossen den Vormittag ab.

Zum weiteren Programm der Tagung

Zum weiteren Programm der Tagung gehören ein Referat von Prof. Dr. Joachim Söder, Aachen, zum Thema „Bleibt nur der ‚Wille zur Macht?‘ (F. Nietzsche) – Polarisierungen und Durchsetzung in einer Zeit nach der Beliebigkeit der Postmoderne“, ein Beitrag von Pfarrer Kurt Faulhaber, Fulda, zum Thema: „Den Weg der Kirche mitgehen und mitgestalten – Schönstatt und der Synodale Prozess“, ein Vortrag mit „Aktuellen Impulsen aus der Bindungsforschung“ von Prof. Alexander Trost, Aachen/Lindau, sowie ein Beitrag von Pater Ludwig Güthlein zum Thema „Bindungsorganismus und Bündniskultur – innerer Kompass und charismatische Provokation“. Außerdem wird sich die Versammlung mit der Zentralwertfindung für die kommende Jahresarbeit befassen. Neben gemeinsamen Gottesdiensten und Gebetszeiten ist der Zeit für Begegnung und Gespräche ein breiter Raum eingeräumt.


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