Nachrichten

4. März 2022 | International | 

Mehr als 1.000 Menschen beim Gebet für die Ukraine


Friedensgebet für die Ukraine (Foto: akitada31, pixabay.com)

Friedensgebet für die Ukraine (Foto: akitada31, pixabay.com)

Sr. Nicole Grochowina, MfE. „Wir beten weiter!“ – „Wir bleiben im Gebet verbunden!“ – „Shalom Ukraine!“ Mit diesen bewegenden Worten haben sich viele Menschen beim Gebet für Frieden in der Ukraine, zu dem das Netzwerk „Miteinander für Europa“ am 2. März eingeladen hatte, voneinander verabschiedet. Zuvor hatten mehr als 1000 Menschen aus Deutschland, Niederlande, Portugal, Spanien, Schweiz, Südafrika, Luxemburg, Litauen, Polen, Tschechien, Frankreich, Nord-Irland, Slowakei, Slowenien, Italien und Israel sich mit Geschwistern aus der Ukraine im Gebet zusammengeschlossen.

Hören auf Erfahrungen - Stärkung der Geschwister

Die Bewegung dabei war beiderseitig: Hören auf die Erfahrungen, das Erleben, die Angst, aber auch den Mut der Geschwister aus Kiew, Lviv und anderen Regionen der Ukraine – und gleichzeitig auch die Stärkung dieser Geschwister durch hunderte von Menschen, die sich mit ihnen im Gebet verbunden haben, um zu zeigen, zu sagen und zu bitten: Ihr seid nicht allein – und Gott möge Frieden schenken!

Eingeladen zu diesem Gebet hatte das Netzwerk „Miteinander für Europa“. Doch schnell war klar: Das Gebet sollte und musste auf ganz breite Füße gestellt werden. So kamen zahlreiche weitere Netzwerke hinzu und unterstützten das Gebet nachhaltig. Dies tat etwa die „Evangelische Allianz Deutschland“, die zudem die Plattform bereitstellte.

Gebet für die Ukraine per ZOOM-Konferenz (Foto: MfE)

Gebet für die Ukraine per ZOOM-Konferenz (Foto: MfE)

Bitten um Gottes Erbarmen

In dem Gebet selbst wurden verschiedene Stimmen laut: aus der Ukraine, aus Russland – und immer wieder galt: hinhören und bitten – bitten um Gottes Erbarmen, denn nur diese Bitte durchbricht den Raum der Sprachlosigkeit.

Die Worte, die gesprochen und gebetet wurden, waren existentiell; die Erfahrungen, die geteilt wurden, gingen durch Mark und Bein. Und in all diesem brachten es Miroslav und Viktor in ihren Erzählungen auf den Punkt: In ihrem Land bräuchte es die Weisheit von Nehemia. Dieser hatte die Waffe zur Verteidigung in der einen Hand, doch mit der anderen Hand hat er die Stadt wieder aufgebaut. Der Krieg in der Ukraine habe den Leib Gottes aufgeweckt aus seinem Schlaf – aufgeweckt hinein in die Realität Gottes und hinein in einen konkreten, aber auch hinein in einen geistlichen Kampf.

Ein gemeinsames Gebet: Das "Vater unser" (Foto: MfE)

Ein gemeinsames Gebet: Das "Vater unser" (Foto: MfE)

Die Realität war mitten im Gebet

Solche Sätze waren erfahrungsgesättigt. Sie wurden gefüllt mit Erzählungen, von den Familien, die beide in Sicherheit bringen mussten und um die sie bangen, während sie selbst im Land bleiben. Und sie wurden gefüllt mit dem Erleben, das noch im Gebet Bombenalarm ausgelöst wurde und einige Geschwister deshalb das Gebet verlassen mussten. Und sie wurden gefüllt mit dem Wissen, dass andere Geschwister jetzt gerade auf der Flucht sind oder in Bunkern ausharren – oder sich schlicht nicht mehr trauen, ins Internet zu gehen; oder auch einfach keine Sprache mehr haben, um zu beschreiben, was sie erleben. Das ist die Realität – und eben diese Realität war mitten im Gebet in einer so ausgeprägten Klarheit präsent, dass sie das Gebet nicht durchzogen, sondern gestaltet hat. Und über diese Realität haben mehr als 1000 betende Menschen den Namen Jesu ausgerufen, haben in einer bewegenden Fürbitte mit den Geschwistern aus der Ukraine mitgebetet und eigene Gebete im Chat geteilt. Es war eine einzige Gebetsbewegung, das „Miteinander für Europa“ hat sich hier konkret und in vollmächtiger Weise ereignet. Am Ende war der Aufruf klar: Betet weiter! Und: Betet gestärkt weiter, denn der Rückenwind des Abends gilt allen. Shalom Ukraine!


Top