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4. März 2022 | Deutschland | 

Treffen der Säkularinstitute Schönstatts – Seit fünf Jahren ein einendes Band


Pater Frank Riedel bei seinem Beitrag beim Treffen der Säkularinstitute der Schönstatt-Bewegung (Foto: Bruno Mucha)

Pater Frank Riedel, Schönstatt-Patres, und Dr. Gertrud Pollak, Institut der Frauen von Schönstatt,  bei einem Beitrag beim Treffen der Säkularinstitute der Schönstatt-Bewegung (Foto: Bruno Mucha)

Harald M. Knes. Zum 5. Mal trafen sich Vertreter der sechs Kerngemeinschaften Schönstatts vom 25. bis 27. Februar zu einer gemeinsamen Studientagung. Das diesjährige Thema war: „Macht und Mündigkeit – Gehorsam bei Pater Josef Kentenich“

Dr. Peter Wolf, Schönstattinstitut Diözesanpriester (Foto: Bruno Mucha)

Dr. Peter Wolf, Schönstattinstitut Diözesanpriester (Foto: Bruno Mucha)

Ehepaar Maria und Ulrich Wolff, Institut der Schönstattfamilien (Foto: Bruno Mucha)

Ehepaar Maria und Ulrich Wolff, Institut der Schönstattfamilien (Foto: Bruno Mucha)

Harald M. Knes und Roberto M. Gonzalez, Schönstätter Marienbrüder (Foto: Bruno Mucha)

Harald M. Knes und Roberto M. Gonzalez, Schönstätter Marienbrüder (Foto: Bruno Mucha)

Schwester M. Gertraud Evanzin, Schönstätter Marienschwestern (Foto: Bruno Mucha)

Schwester M. Gertraud Evanzin, Schönstätter Marienschwestern (Foto: Bruno Mucha)

Da die Schönstatt-Bewegung förderalistisch aufgebaut ist und jede Gemeinschaft eigenverantwortlich entscheidet, ist es umso wichtiger, dass das gegenseitige Miteinander und damit die Einheit gepflegt wird. „Man muss sich ja als Familie erleben.“ Die als Säkularinstitute angelegten Gemeinschaften haben deshalb seit fünf Jahren jährlich ein Treffen, bei dem sie sich als Kerngemeinschaften der Schönstatt-Bewegung austauschen und gemeinsam thematisch arbeiten.

„Macht und Mündigkeit – Gehorsam bei Pater Josef Kentenich“

Pater Frank Riedel referierte bei diesem Treffen über „Macht und Autorität“, Dr. Peter Wolf über „Gehorsam in unseren Verbänden – die Sichtweise und Praxis unseres Gründers“. Pater Eduardo Aguirres Beitrag beschäftigte sich mit dem Thema: „Pater Kentenich und sein gelebter Gehorsam“. Es nahmen etwa 30 Personen vor Ort teil. Weitere 45 waren zeitweise über Videokonferenz hinzugeschaltet.

Besonders wertvoll waren nicht nur die Vorträge und Arbeitsgruppen, sondern auch das Gemütliche Beisammensein am Abend, die persönlichen Gespräche auf dem Flur und das gemeinsame Beten. Wenn man sich besser kennenlernt, wachsen Freundschaften und damit unsichtbar das Band der Einheit.

Der „Rat des Gehorsams“ – dem Willen Gottes auf die Spur kommen

Das diesjährige Thema ist einerseits brandaktuell, andererseits nicht ganz einfach zu verstehen. Mit dem aus den Evangelien herausgelesenen Rat des Gehorsams haben viele Christen gerade heute ihre Schwierigkeiten. Ist das nicht ein Einfallstor für Macht und Machtmissbrauch in der Kirche? Ist es ein Instrumentarium, um den Gläubigen klein und unmündig zu halten? Sinn und Zweck des Gehorsams ist allerdings ein ganz anderer: Es geht dabei um das gemeinsame Ringen, dem Willen Gottes auf die Spur zu kommen. Niemand sollte zu schnell glauben, dass der eigene Wille, wenn er nur vernünftig scheint, doch sicher schon dem Willen Gottes entspricht. Ganz so einfach ist es eben nicht.

Der Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, verband deshalb mit seinem Verständnis von Gehorsam drei wesentliche Punkte: (1) Freimütiges Äußern der eigenen Meinung gegenüber Vorgesetzten, (2) eine tiefe Verknüpfung mit dem Vorsehungsglauben (3) ein Gehorsamsstil im familienhaften Dialog. Schon an diesen Punkten lässt sich ablesen, dass Josef Kentenich immer auf die Mündigkeit der Menschen wertlegte und darauf hinarbeitete. Die Mitglieder der von ihm gegründeten Gemeinschaften sollten eigenverantwortlich sein, mit selbstbewusster Mündigkeit auftreten.

Er lebte dies selbst im Hinblick auf seine Vorgesetzten in der Kirche. Dabei stieß sein Freimut oft auf Unverständnis. Und mit seinem Drang, im familienhaften Dialog die Dinge zu klären, konnten sich nicht alle seine Vorgesetzten in der Kirche der 50er Jahre anfreunden. Er war seiner Zeit einfach zu weit voraus.


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