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8. Dezember 2021 | Deutschland | 

Ein Gnadenort, der Gottes Geist in die Welt und in die Kirche hineinträgt


50 Jahre Familia-Patris-Heiligtum in Essen Kray (Foto: Dietmar Köller)

50 Jahre Familia-Patris-Heiligtum in Essen Kray (Foto: Dietmar Köller)

Hbre. Gut 50 Personen konnten am 20. November 2021 im Beisein des Essener Weihbischofs Ludger Schepers das Goldene Jubiläum des Schönstatt-Heiligtums in Essen Kray feiern. Gäste aus der nahen und weiten Schönstattfamilie sowie Mitglieder der St. Barbaragemeinde in Essen Kray waren trotz der sich zuspitzenden Pandemielage der Einladung gefolgt. Weihbischof Schepers gratulierte der Essener Schönstattfamilie zum Jubiläum des Heiligtums, das einer von drei Marienwallfahrtsorten des Bistums sei, und dankte ihr für ihr Engagement im Bistum: „Danke, dass Sie und viele Menschen vor Ihnen dazu beigetragen haben, dass es diesen Gnadenort in unserem Bistum gibt.“

Begrüßung: Gisela Koczura, Diözesanverantwortliche der Schönstattfamilie im Bistum Essen (Foto: Dietmar Köller)

Begrüßung: Gisela Koczura, Diözesanverantwortliche der Schönstattfamilie im Bistum Essen (Foto: Dietmar Köller)

Predigt: Weihbischof Ludger Schepers, Essen (Foto: Dietmar Köller)

Predigt: Weihbischof Ludger Schepers, Essen (Foto: Dietmar Köller)

Konzelebranten: Pastor Elmar Linzner (l) Weihbischof Schepers, Rektor Egon M. Zillekens (Foto: Dietmar Köller)

Konzelebranten: Pastor Elmar Linzner (l) Weihbischof Schepers, Rektor Egon M. Zillekens (Foto: Dietmar Köller)

Liebgewonnene Gottesdienst- und Gebetsstätte

Gott und der Gottesmutter für segensreiche Jahre zu danken, sei anlässlich der Jubiläumsfeier ein Herzensanliegen, so Gisela Koczura, Diözesanverantwortliche der Essener Schönstattfamilie, bei der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. „Viele Menschen haben diese Marienkapelle als Gottesdienst- und Gebetsstätte liebgewonnen, hier eine geistige Heimat gefunden und nicht wenige haben an diesem Ort im Vertrauen auf die Wirkkraft des Dreifaltigen Gottes und der Fürbittmacht der Gottesmutter wichtige Entscheidungen für ihr Leben getroffen.“ Deshalb wolle die Schönstattfamilie auch ihrer Hoffnung Ausdruck verleihen, „dass Maria auch in Zukunft von diesem Heiligtum aus die Herzen der Menschen an sich ziehen möge.“

Herausforderung Jubiläumsfeier

„Der Wunsch, anlässlich des Goldjubiläums des ‚Familia-Patris-Heiligtums‘ ein Fest feiern zu wollen, stellte die Essener Diözesanfamilie vor große Herausforderungen“, Koczura. „Wie kann das gehen, ohne im Besitz eines Tagungshauses mit einem Saal, einer Hauskapelle, einer Küche und einer Toilettenanlage zu sein? Dazu im November, womöglich bei Regen und Kälte, wenn nur der Platz vor der Schönstattkapelle als Feierort möglich ist – und nebenbei noch die steigenden Inzidenzen und möglichen Auflagen aufgrund der Pandemie?“ Doch die genannten Schwierigkeiten hätten Kräfte und Initiativen freigesetzt. So war zum Schutz des Altartisches und der Zelebranten sowie aller Gäste vor Regen und ungemütlichem Wetter ein Zelt aufgestellt worden, das im vorderen und hinteren Teil geöffnet blieb und somit für die nötige Luftzirkulation sorgte. Für einen Imbiss mit warmen und kalten Getränken, der an Bierzelt- und Bistrotischen eingenommen werden konnte, wurde ein Catering-Unternehmen beauftragt. „Wir freuten uns, dass neben dem Hauptzelebranten des Jubiläumsgottesdienstes, Weihbischof Ludger Schepers, als weitere Zelebranten Rektor Egon M. Zillekens aus Schönstatt, Vallendar, und Pastor Elmar Linzner, Schönstattpriester in der Diözese Essen und rector ecclesiae des Essener Schönstatt-Heiligtums, anwesend waren“, so Koczura.

Die Festgemeinde (Foto: Dietmar Köller)

Die Festgemeinde (Foto: Dietmar Köller)

50-Jahrfeier beim Schönstatt-Heiligtum in Essen-Kray (Foto: Dietmar Köller)

50-Jahrfeier beim Schönstatt-Heiligtum in Essen Kray (Foto: Dietmar Köller)

Begegnung im Freien (Foto: Dietmar Köller)

Begegnung im Freien (Foto: Dietmar Köller)

Ein lebendiger Ort von Gottes Gegenwart

Weihbischof Schepers, der in seiner Predigt auch im Namen von Bischof Franz-Josef Overbeck zum 50. Geburtstag der Kapelle gratulierte, betonte u.a. die Lage der Essener Schönstatt-Kapelle mitten im Stadtgebiet. Die gute Anbindung über die Autobahn sei bis heute ein Markenzeichen. „In unserem flächenmäßig kleinen Bistum ist es ein Ort, zu dem viele schnell gelangen können. Sie können ‚mal eben‘ in die Kapelle gehen, eine Kerze entzünden und ein Gebet sagen.“ Dass die Kapelle weiterhin offengehalten werde, sei gerade in der Zeit der Pandemie besonders wichtig. Schepers weiter: „Wie auch immer der Weg der Schönstattbewegung im Bistum Essen aussieht: Solange sie einige – wenn auch weniger und älter werdende – Mitglieder hat, sind Tempel da, Gnadenorte, die Gottes Geist in die Welt und in die Kirche hineintragen.“ Er erlebe, dass in dieser Zeit viele Menschen besorgt seien über die Entwicklungen in der Kirche, über sinkende Mitgliedszahlen, über strittige Themen. „Der Synodale Weg der Kirche, die Weltsynode und auch ein solches Fest, wie Sie es heute feiern, stimmen mich zuversichtlich: Es gibt lebendige Orte von Gottes Gegenwart. Als Steine aufgebaut. Als Menschen lebendig.“

Mit Maria in die neueste Zeit

In einem Grußwort das vor Ort verlesen wurde, betonte Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, dass das auf dem Grundstein der Kapelle festgehaltene Wort Pater Josef Kentenichs zum Essener Katholikentag 1968: „Mit Maria hoffnungsfreudig und siegesgewiss in die neueste Zeit“ in der Schönstattfamilie Essen nicht nur als Testament aufgegriffen worden sei. „Hier ist dieses Wort ganz konkret geworden. Das Heiligtum, das Zentrum und vor allem die Familien und die Einzelnen, die ihren Lebensweg mit Schönstatt verbunden haben.“ Heute sei zu erleben, welch große Herausforderungen mit dem Wort „neueste Zeit“ verbunden seien. „Bei allen Fragen, die uns beschäftigen, ist die wichtigste: Wie groß ist die Kraft, die im Liebesbündnis verborgen ist? Wie viel dürfen wir unserer Bündnispartnerin im Liebesbündnis zutrauen?“ so Güthlein weiter. Er wünsche allen, dass Sie von diesem Jubiläumstag vor allem den Anfang des Satzes „Mit Maria“ mit nach Hause nehmen könnten. „Die Erfahrung ‚mit Maria‘ ist für Pater Kentenich zur Kraftquelle geworden. ‚Mit Maria‘ hat den menschlichen Optimismus immer wieder in eine gläubige Zuversicht umgewandelt. ‚Mit Maria‘ – in diesem Wort hat uns unser Gründer die Liebe seines Lebens anvertraut.“


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