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10. August 2021 | Deutschland | 

Das Wintroper Kapellchen – ein besonderer Ort der Erneuerung


Arnsberg - Perle des Sauerlandes (Foto: kschoe, pixabay.com)

Arnsberg - Perle des Sauerlandes (Foto: kschoe, pixabay.com)

Hbre. Etwa auf halbem Weg zwischen Möhnesee und Sorpsee, zwei Stauseen mitten im Sauerland, liegt Arnsberg, die alte Hauptstadt des Herzogtums Westfalen, die heute als Perle des Sauerlandes bekannt ist. Wer auf der Autobahn A46 zwischen Meschede und Werl unterwegs ist, kommt zwischen den Anschlussstellen Arnsberg Ost und Arnsberg Altstadt in etwa 900 m Luftlinie am Wintroper Kapellchen vorbei, einer kleinen Waldkapelle, die das Gnadenbild der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt beherbergt und in diesem Jahr ihr 75. Bestehen feiern konnte. Der Festtag wird am 15. August 2021 - Maria Himmelfahrt - mit einer festlichen Andacht einschl. Kräuterweihe begangen.

Pilgerrundweg zum Wintroper Kapellchen im Arnsberger Wald

Wer sich etwas mehr Zeit nehmen kann, dem bietet die Internetseite „orte-verbinden.de“ des Erzbistums Paderborn einen etwa 2,5 Stunden dauernden Rundweg an, der – teilweise an der Ruhr entlang, teilweise durch die Stadt und teilweise über Wald- und Wiesenwege – zum Wintroper Kapellchen und zurück führt. Ausgangspunkt ist das ehemalige Kloster Wedinghausen mit der Propsteikirche St. Laurentius. Auf dem Rückweg kann man die Kirche Heilig Kreuz auf dem Arnsberger Schreppenberg, die Schloßruine, die Altstadt Arnsbergs mit Stadtkapelle und Glockenturm, das Alte Rathaus mit Stadtmadonna, den Neumarkt und die evangelische Auferstehungskirche besichtigen.

Maria Hosters, Vorsitzende der Schönstattfamilie Arnsberg schreibt auf der Internetseite des Wintroper Kapellchens zum neuen Pilgerweg:

Ein Kapellchen, das eine Geschichte der ständigen Erneuerung erzählt

 „Das Wintroper Kapellchen ist ein besonderer Ort. Das mögen viele Pilgerwege von sich behaupten, doch hier stimmt es ganz sicher - denn das Kapellchen erzählt eine ständige Geschichte der Erneuerung. Wer also auf dem persönlichen Weg der Erneuerung ist, sich verändert, Zeiten des Umbruchs vor sich hat, der sollte sich für diesen Pilgerweg entscheiden.

Das Wintroper Kapellchen nach der Neuerrichtung (Foto: Hosters)

Das Wintroper Kapellchen nach der Neuerrichtung (Foto: Hosters)

Die Kapelle ist immer zum Gebet geöffnet (Foto: Hosters)

Die Kapelle ist immer zum Gebet geöffnet (Foto: Hosters)

Doch was genau steht hinter der Idee der Erneuerung? Das Kapellchen in Wintrop entstand durch eine Gruppe junger Mädchen, die 1933 auf einem ihrer Spaziergänge ein verwittertes Kreuz und Heiligenhäuschen entdeckten. Durch die Wirren des 2. Weltkriegs hindurch war dies ein Ort der Zuflucht, der geheimen Treffen und Tagungen. 1945, nur wenige Tage nach Kriegsende, begann bereits die erste Erneuerung des Ortes: Der Umbau vom Bildstock zu einem Kapellchen. Wieder waren es junge Mädchen, die mit Steinen und Holz des zerstörten Arnsbergs, Stück für Stück und in mühsamer Eigenleistung ein Kleinod mitten im Arnsberger Wald schufen.

Das Kapellchen ist seitdem Ort für Pilger, Wanderer, manchmal einfach nur für Menschen die es zufällig entdeckten. Ein Ort für Hochzeiten und Taufen, für Stille und Gebet, ein Ort für Reflektion und Innehalten. Das Gästebuch des Kapellchen zeigt es: Man ist beeindruckt von der stoischen Ruhe, vom Abseits-Sein und doch sich selbst so nah. Besonders im Monat Mai pilgern viele Gemeinschaften, Jugend- und andere Gruppen hierher.

Jahrzehnt um Jahrzehnt erneuerte sich das Kapellchen immer wieder - um Außenanlagen, um Innenausstattung, um Symbole. Bis zum Brand 2014, der das Kapellchen bis auf die Grundmauern zerstörte.

Eine Welle der Solidarität entwickelte sich in der Stadt Arnsberg und weit darüber hinaus; Vereine, Unternehmen, Privatpersonen und Kirchengemeinden erneuerten das Kapellchen abermals - und bauten es komplett wieder auf. Über 300 Gäste feierten an der Wiedereinweihung am 31.05.2015 den Ort, der abermals gezeigt hat, wie Erneuerung im Kleinen beginnt.

Ich lade Sie ein, zu diesem stillen und so herrlich gelegenen Ort der Erneuerung zu kommen und Ihre ganz persönliche Erneuerung mitzubringen. Sie zu reflektieren, sie der Gottesmutter anzuvertrauen. Und anschließend mit neuen Impulsen und Gedanken diese Erneuerung zu gestalten.“

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