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20. Juli 2021 | Deutschland | 

Bündnisfeier im Zeichen der Hochwasserkatastrophe


Bündnisfeier am Abend des 18. Juli 2021 am Urheiligtum in Schönstatt, Vallendar (Foto: Brehm)

Bündnisfeier am Abend des 18. Juli 2021 am Urheiligtum in Schönstatt, Vallendar (Foto: Brehm)

Hbre. „Die Bilder über die Auswirkungen der Überschwemmung machen uns fassungslos. In den Medien und zum Teil auch durch persönliche Erzählungen erfahren wir von der Not, die viele Menschen getroffen hat“, so schreibt Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland am Vorabend des Bündnistages im Juli an Verantwortliche der Bewegung. „In der Zeit der Pandemie“, so Güthlein weiter, „haben wir die Häuser, das Zuhause als sicheren Rückzugsort und wichtigen Stützpunkt erlebt für berufliches, schulisches und auch geistliches Wirksambleiben können. Dass jetzt einfach Häuser weggespült werden, ist umso erschütternder.“

Güthlein regt die Schönstattfamilie zu einem gemeinsamen solidarischen Beten für die von der Flut betroffenen Menschen an, von allen Schönstatt-Heiligtümern und Hausheiligtümern aus. Dazu schlägt er das sogenannte „Notgebet“ aus der Gebetssammlung „Himmelwärts“ vor, das in der Not des Krieges entstanden ist. „In dem ‚wir‘ oder ‚uns‘ in diesem Gebet können wir uns zu Sprechern machen für die, die die Not ganz unmittelbar erfahren,“ so Güthlein weiter. Eine an die aktuelle Situation angepasste Version (Fluten statt Hunger) befindet sich hier zum Download.

Pater Pablo Pol ISch, Rektor des Urheiligtums (Foto: Brehm)

Pater Pablo Pol ISch, Rektor des Urheiligtums (Foto: Brehm)

Das Liebesbündnis - eine Kraft, die das Herz in Bewegung setzt

Auch der Bündnisgottesdienst am 18. Juli in der Pilgerkirche stand im Zeichen der erschütternden Katastrophe, die sich in nur etwa 40 km Entfernung vom internationalen Wallfahrtsort Schönstatt ereignet hat. „Es scheint, dass Naturkatastrophen wie die, die wir diese Woche erlebt haben, Realitäten sind, die uns weiterhin begleiten werden,“ betonte Pater Pablo Pol, Rektor des Urheiligtums, der zusammen mit seinem Team für die Gestaltung des Gottesdienstes und der sich anschließenden Bündnisfeier verantwortlich zeichnete, in seiner Predigt. Neben die konkrete Not der Zerstörungen durch die Überschwemmungen stellte er die Auswirkungen der Waldbrände, der Pandemie und des sich abzeichnenden Klimawandels und nannte auch Situationen von Ungerechtigkeit, Gewalt und Armut, die Menschen überall auf der Welt treffen.

Die Augen nicht zu erheben um diese Realität so vieler Brüder und Schwestern in der Welt zu sehen, die zum Himmel schreit, bedeute, das Herz zu verschließen. Im Tagesevangelium werde davon erzählt, dass Jesus die Menschenmenge „sah“ und dieses Sehen ihn zum Mitleid geführt habe. „Sein Blick ist bewegend und führt ihn zum Handeln. Heute müssen wir handeln.“ Dazu sei gerade auch das Liebesbündnis, das an diesem Tag gefeiert werde, eine Einladung. Es sei nicht nur ein persönlicher geistlicher Akt mit der Gottesmutter. Das Liebesbündnis sei eine Kraft, „die das Herz in Bewegung setzt und uns dazu bringt, schnell zu unseren Schwestern und Brüdern in Not zu gehen.“ Solidarität, so der aus Argentinien stammende Schönstatt-Pater, sei eine zentrale Dimension des Bündnisses. „Wir gehen mit dem Liebesbündnis eine Gebetsverpflichtung ein, die auch zu einer konkreten Verpflichtung zur Solidarität wird.“

Verpflichtung zur Solidarität

Die Welt steuere möglicherweise auf weitere Extremsituationen zu. Daher müsse Schönstatt sich darauf vorbereiten, konkret und klar reagieren zu können. „Eine Bewegung der Erneuerung zu sein bedeutet, Zeugnis abzulegen für eine konkrete Form der Solidarität, die auf der Würde jedes Menschen beruht, unabhängig von Rasse, Religion, Hautfarbe oder persönlicher Orientierung“, so der Rektor der Gnadenkapelle. Und er lud alle „Kinder des Liebesbündnisses“ ein, ihre Solidarität zu zeigen, durch Beiträge zum Gnadenkapital und durch konkretes solidarisches Handeln.

Bei der sich an die Eucharistiefeier anschließenden Bündnisfeier am Urheiligtum wurde der Aspekt der Weihe der Augen im Liebesbündnisgebet eigens betrachtet und meditiert. Darüber hinaus wurde besonders für die von Katastrophen betroffenen Menschen gebetet.

Das Bündnisfeuer brennt bei der Bündnisfeier am Urheiligtum (Foto: Brehm)

Das Bündnisfeuer brennt bei der Bündnisfeier am Urheiligtum (Foto: Brehm)


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