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5. Juli 2021 | Deutschland | 

Gott stärkt den Rücken! - Silbernes Priesterjubiläum von Pater Michael Czysch


Pater Michael Czysch konnte am Sonntag, 4. Juli 2021 sein 25. Priesterweihejubiläum in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt, Vallendar, feiern (Foto: Brehm)

Pater Michael Czysch konnte am Sonntag, 4. Juli 2021 sein 25. Priesterweihejubiläum in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt, Vallendar, feiern (Foto: Brehm)

C&Hbre. Mit einem festlichen Gottesdienst in der Dreifaltigkeitskirche auf Berg Schönstatt, Vallendar und einem sich anschließenden Festessen für die Gäste im Tagungszentrum Marienland, konnte Pater Michael Czysch ISch am Sonntag, 4. Juli 2021, sein 25. Priesterweihe-Jubiläum feiern. Nachdem die Feier coronabedingt im Umfeld seines Weihetages am 25. November 2020 nicht möglich war, nahm der Schönstatt-Pater, der im Team der Leitung der Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter mitarbeitet, die Gelegenheit wahr, sein Jubiläum am Abschlusstag eines Schweigeexerzitienkurses der Gemeinschaft zu feiern. Zu den etwa 60 Gästen gehörten seine Mutter und weitere Personen aus seiner Familie, sein Kursmitbruder Pater Raúl Espina als offizieller Vertreter seiner Patres-Familie, die Exerzitien-Teilnehmerinnen und weitere Frauen aus dem Führungskreis der Gemeinschaft.

Ulrike Eichenberg, Vallendar, Mitglied im Kernteam der Schönstattbewegung Frauen und Mütter, gratuliert Pater Czysch zum Jubiläum (Foto: Brehm)

Ulrike Eichenberg, Vallendar, Mitglied im Kernteam der Schönstattbewegung Frauen und Mütter, gratuliert Pater Czysch zum Jubiläum (Foto: Brehm)

Pater Michael Czysch bei der Predigt (Foto: Brehm)

Pater Michael Czysch bei der Predigt (Foto: Brehm)

Berufung – Gottes wunderbaren Gedanken von mir entdecken und verwirklichen

In seiner Predigt gab Pater Czysch den Mitfeiernden Anteil an seiner Berufungsgeschichte. Bezugnehmend auf das Wort Pater Kentenichs: „Nehmen Sie die ganze Welt mit ihren Flüssen, Bergen, … was ist das gegenüber der neuen Schöpfung, die wir in uns tragen?“, war ihm dabei wichtig deutlich zu machen, dass alle Anwesenden dazu berufen seien, diese neue Schöpfung in sich zu entdecken und zu entwickeln: „Doch diese Wirklichkeit Gottes in jedem von uns will entdeckt werden, muss Gestalt annehmen. Gottes wunderbarer Gedanke von jedem einzelnen, dieser Schatz muss von jedem im Laufe seines Lebens gehoben werden“, so der Jubilar. Auf diesem Weg der „Schatzsuche“ seien für ihn Erfahrungen in der Schule, bei der Schönstatt-Mannesjugend und im Postulat der Schönstatt-Patres entscheidend gewesen und geworden. Im Postulat sei ihm auch „die alles verändernde, lebendige, ihn selber als kostbaren Menschen anerkennende Begegnung mit Gott als Vater geschenkt worden“, die seinen Berufungsweg fortan begleitete und die innere Schöpfung in ihm selbst heben half. „Diese Schlüsselerfahrung ist leise gewesen,“ so Czysch bezugnehmend auf die Lesung aus 1 Könige 19, die er für den Festgottesdienst ausgewählt hatte, wo Gott nicht im Brausen des Sturmes, sondern im Säuseln des Windes zu Elia kommt, „aber sie hat eine ungeheure Kraft und Dynamik freigesetzt.“

Die Dreifaltigkeitskirche war mit entsprechenden Abständen fast voll besetzt (Foto: Brehm)

Die Dreifaltigkeitskirche war mit entsprechenden Abständen gut besetzt (Foto: Brehm)

Mitmensch – Pfadfinder – Schatzsucher – „Brandstifter“

Sein Selbstverständnis als Priester konnte der Schönstatt-Pater den Mitfeiernden in vier sprechenden Bildern vermitteln. Priester sein bedeute für ihn zuallererst „Mitmensch sein“. Wegweisend sei für ihn eine Begegnung mit einem Freund während seiner Kaplanszeit geworden. Dieser habe ihm bei einem Besuch von seinen Problemen berichtet und er habe ihm die segensreiche Wirkung der Beichte anbieten wollen. „Ich bin zu dir als Freund und Mitmensch gekommen, jetzt kehr nicht den Pfarrer raus!“, diese Reaktion des Freundes habe ihm deutlich gemacht: „Aus den Menschen heraus für die Menschen da sein: Den „Stallgeruch“ der Anvertrauten haben, wie Papst Franziskus es ausdrücke.

Priester sein bedeute für ihn weiter „Pfadfinder sein“. Nicht Gott gefunden haben, wolle er, sondern ständig ihm auf der Spur sein. Es brauche heute den Priester, der mit den Menschen zusammen nach Gottes Spuren im Leben suche. Das bedeute viel zuhören – „nicht umsonst hat Gott uns zwei Ohren und nur einen Mund gegeben“ – und dann mit diesen Menschen den von Gott gedachten Weg gehen. In seiner früheren Gemeinde in München habe er deshalb einmal im Aushang das Wort angebracht. „Ich mag das Leben, wie auch immer es sich bietet. Kommen Sie vorbei, reden wir darüber!“

Starkregen zum Abschluss der Festmesse (Foto: Brehm)

Starkregen zum Abschluss der Festmesse (Foto: Brehm)

Pater Czysch konnte sein Jubiläum im Beisein seiner Mutter feiern (Foto: Brehm)

Pater Czysch konnte sein Jubiläum im Beisein seiner Mutter feiern (Foto: Brehm)

Schwester M. Sophia Brüning gratuliert ihrem Kollegen in der Standesleitung der Schönstattbewegung Frauen und Mütter (Foto: Brehm)

Schwester M. Sophia Brüning gratuliert ihrem Team-Kollegen in der Standesleitung der Schönstattbewegung Frauen und Mütter (Foto: Brehm)

Als Priester wolle er aber auch „Schatzsucher“ sein. „Welche Kostbarkeiten hat Gott in jeden Menschen hineingelegt. Das möchte ich fördern helfen“, so der Jubilar. Dabei gehe es, wie Pater Kentenich es einmal ausgedrückt habe, darum das „herauszulieben“, das noch niemand sehen kann. Dann komme Schwung- und Tatkraft in die Seele des anderen, er bleibe nicht mehr Zuschauer, sondern spiele eine Hauptrolle.

Schließlich sehe er sein Priestersein auch als „Brandstifter sein“. Mit Brandsätzen so hantieren, dass der Funke überspringt, unter der Asche nach Glut suchen und für den Glauben an Gott und seinen Sohn Jesus Christus begeistern, das möchte Pater Czysch. Die Umgebung müsse spüren: „Wenn ich komme, geht die Sonne auf!“, was heiße, Christi Licht wird spürbar und seine Wärme kann erlebt werden.

Messgewand und Stola für einen neuen Lebensabschnitt als Priester

Er sei unendlich dankbar für alle Momente in seinem Leben, in denen er Mitmensch, Pfadfinder, Schatzsucher und „Brandstifter“ habe sein dürfen. In der Begegnung mit Menschen, seit 2017 insbesondere mit den Frauen aus der Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter und hier besonders auch mit seiner ehemaligen Kollegin in der Leitung, Schwester M. Caja Bernhard, habe er unendlich viel lernen dürfen. Er freue sich sehr über das neue Messgewand, ein Geschenk der Frauen und Mütter, in dessen Gewebe so viel Gebetsbegleitung eingewoben sei. Die neue Stola für den neuen Lebensabschnitt als Priester zeige die geöffnete Lilie, ein Symbol für Marias Offenheit und Bereitschaft, Gottes Wege mitzugehen. Sie zeige Flammen und erinnere ihn an das „Brandstifter sein“ des Priesters im Hören auf und im Zusammenwirken mit dem Heiligen Geist. Der Schriftzug „Du wirkst“ unterstreiche die Grunderfahrung mit Gott und den Menschen: „jeder wirkt an seinem Platz“. Und schließlich sei auf dem Rücken ein „Vatersymbol“ aufgestickt, ein Symbol für Gottes unbedingte Liebe und Treue zu uns Menschen. Pater Czysch: „Gott stärkt den Rücken! Wie viel Wärmendes, Aufbauendes, Wertschätzendendes, Wegbegleitendes ist in dieses Gewand eingewebt worden. Ich werde es an Festtagen tragen und auch dann, wenn eigentlich ‚grün‘ vorgesehen wäre, ich aber spüre, dass ich im Moment, das ummantelnde Gefühl der Geborgenheit brauche.“

Heftiger Starkregen kann die Jubiläumsstimmung nicht trüben

Schon zu Beginn des Festgottesdienstes hatte Ulrike Eichenberg vom Kernteam der Schönstatt-Bewegung Frauen und Mütter die guten Wünsche der Frauen überbracht und ihren Dank „an Gott und die Gottesmutter für einen liebenswürdigen, offenen, dem Menschen zugewandten, bodenständigen, klugen, eloquenten, frohen und humorvollen Standesleiter.“ Sie überreichte dem Jubilar einen Blumenstrauß mit Lilien, Rosen, Schleierkraut und Aaronstab, der noch ein – um in Pater Czyschs Worten bei seinen Vorträgen zu sprechen – „imaginäres Überraschungsei“ beinhalte. Ein heftiger Starkregen zum Abschluss des Gottesdienstes verzögerte zwar den Beginn des festlichen Mittagessens mit Ständchen und Glückwunschadresse der neuen Standesleiterin der Gemeinschaft, Schwester M. Sophia Brüning, konnte aber die Stimmung der ganz Coronaregel konform durchgeführten Jubiläumsfeier nicht trüben.


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