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11. Juni 2021 | Impuls aus Schönstatt | 

Nähe neu entdecken, Entschleunigung und neue Wertschätzung für Selbstverständliches


Impuls aus Schönstatt (Foto: Brehm)

Corona. "Die Infektionszahlen gehen deutlich runter, die Intensivstationen leeren sich von Covid-19 Patienten, die behandelt werden müssen und die Impfzahlen steigen weiter mit guter Geschwindigkeit", das bringt ein sichtlich zufriedener Bundesgesundheitsminister Spahn bei der Bundespressekonferenz am 10. Juni zum Ausdruck. Damit seien weitere Lockerungen möglich und man könne mehr Freiheit und Normalität wagen. Trotz der guten Zahlen sei es aber wichtig vorsichtig zu bleiben, vor allem, um Mutationen keine Chance zu bieten, den erreichten Erfolg schnell zunichte zu machen. Also endlich zurück ins alte Leben? Dann, so meinen wir, besteht nicht nur von Seiten der Mutationen Gefahr, dann könnte auch allzuschnell verloren gehen, was sich an neuen und positiven Erfahrungen durch die Pandemie entwickelt hat. Deshalb laden wir in diesem Impuls aus Schönstatt erneut dazu ein, solche Erfahrungen wahrzunehmen und ihnen beim sehnsüchtigen Blick in die Zukunft Raum zu lassen. Zwei Ehepaare teilen dazu ihre Gedanken mit uns.

Das Redaktionsteam "Impuls aus Schönstatt"
Prof. Dr. Hubertus Brantzen, Heinrich Brehm, Klaus Glas, P. Lothar Herter, Michaela Koch, P. Heinrich Walter

Entschleunigung und neue Wertschätzung für sonst Selbstverständliches - Was uns Corona positiv gebracht hat

Ein positiver Aspekt, den Corona uns im vergangenen Jahr gebracht hat, ist eine neue, offenere Verteilung unserer verfügbaren Zeit als Familie. Wir haben das große Glück, dass unsere beiden Kinder (2 Jahre bzw. 1 Jahr alt) zuhause betreut werden können und die Firma mittlerweile dauerhaftes mobiles Arbeiten, ebenfalls von zuhause, vorschreibt. Somit arrangieren wir uns mit Arbeiten im Schlafzimmer, Wickeln im Wohnzimmer und Telefonieren da, wo gerade einmal keiner ist.

Wir genießen die kleinen Pausen zwischendurch: Einfach mal noch einen Kaffee gemeinsam trinken; schnell zu viert einen Schneemann bauen, weil es gerade schneit oder den Kohlmeisen beim Nestbauen zuschauen.

Es fühlt sich so an, als leben wir in unserer kleinen Blase. Das bedeutet für uns vor allem Entschleunigung: ohne Wochenendtermine, ohne Vereinssport und ohne organisierte Kinderaktivitäten. Die Kinder geben uns den Lebensrhythmus vor und wir dürfen mitgehen. Wir erleben, dass die kleinen Dinge des Alltags, der Natur und des Lebens ein ganz neues Gewicht erhalten.

Ebenso erleben wir eine neue Wertschätzung für Dinge, die wir einfach als selbstverständlich erachtet haben. Wie dankbar wir für unseren Familienkreis sind, der trotz des Verzichts von realen Treffen in schweren Situationen trägt. Wir bewundern die Mühe, die sich die Leiterin des Kinder-Spielkreises bei ihren wöchentlichen Videos für die Kinder macht. Und schließlich bestärkt uns auch die Toleranz für die Pandemiesituation in unserem Umfeld, wir merken gerade auch in diesen Zeiten: Wir sind nicht allein.

Ellen & Tobias Büdel

Corona und Familie - Nähe neu entdecken

Nicht, dass Corona unsere Familie im engsten Verwandtenkreis enger zusammengebracht hätte – dafür wohnen unsere Eltern und Geschwister zu weit (mehrere hundert Kilometer) von uns entfernt. Sich über mehrere Wochen oder sogar Monate nicht zu sehen, ist also grundsätzlich gar nicht so ungewohnt für uns. Und doch: Keine Pläne schmieden zu können, wann man sich wiedersieht, nicht zu wissen, ob man den 3. Geburtstag vom (Enkel-)Kind gemeinsam feiern kann, das ritualisierte Plätzchen-Back-Wochenende mit der Uroma ausfallen lassen zu müssen,… – das war für uns eine ganz neue, schwierige Erfahrung.

Doch diese „erzwungene Beziehungspause“ hat uns etwas deutlich gemacht: Glück braucht so wenig, um wirklich tief zu berühren! War noch vor der Pandemie der – wenn auch seltene – Besuch, das Zusammensein etwas Selbstverständliches, wird plötzlich das Gefühl der realen Nähe zu etwas ganz Besonderem. Es geht nicht mehr darum, was man macht, sondern nur noch darum, es gemeinsam am selben Ort zur selben Zeit tun zu können. Wir sind dankbar für die Möglichkeit, Beziehungen via Smartphone und Laptop auch über die Entfernung zu pflegen. Und doch: reale Familientreffen werden für uns in Zukunft nicht mehr nur etwas Besonderes sein, sondern immer zu einem „kleinen Fest“ werden. Ohne große Symbole, aber mit vielen kleinen Gesten der echten Nähe.

Anja und Tommy Birringer 

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