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3. Mai 2021 | Deutschland | 

Krönungsjubiläum beim Parallele-Heiligtum am 1. Mai 2021


Jubiläumsfeier am Parallele-Heiligtum in Kösching, Diözese Eichstätt (Foto: Grimm)

Jubiläumsfeier am Parallele-Heiligtum in Kösching, Diözese Eichstätt (Foto: Grimm)

Claus Schredl/Sr. M. Elinor Grimm/Hbre. Drei Kronen brachte die Schönstatt-Familie Eichstätt am 1. Mai 1971 in der Kapelle beim Canisiushof am Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt an. Damit wollte man damals den Ort und alles mit ihm verbundene Wirken unter den Schutz der Gottesmutter Maria stellen. Genau 50 Jahre später konnte man – trotz Coronakrise – in einem kleinen Rahmen dieses Jubiläum am Festtag Patrona Bavariae feiern. Im Freien, mit Abstand, im kleinen Kreis.

Jubiläumsmesse unter Buchen

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstattbewegung in Deutschland und aus der Diözese Eichstätt stammend, Domprobst Alfred Rottler aus Eichstätt, Domkapitular Martin Emge aus Bamberg und sechs weitere Priester standen dem feierlichen Gottesdienst vor. Anders als in den vergangenen Jahren, als sich etwa 2.000 Pilger auf dem Schönstattland beim Canisiushof trafen, konnte man sich nur in kleiner Besetzung auf dem Platz um das Schönstatt-Kapellchen versammeln. Etwa 200 Personen waren im Freien rund ums Kapellchen zugelassen. Indes: Der Himmel und das Wetter spielten mit, es wurde eine wunderbare Feier. Zwar durfte man nicht singen, aber die KoLan-Band aus Kösching hat die Festmesse mit rhythmischen Liedern sehr schön gestaltet. Die Krönungsmesse war zwar nicht von Mozart, aber mitten im Wald unter Buchen von einem wunderschönen Vogelkonzert begleitet!

Diözesanleiter Domprobst Alfred Rottler, Eichstätt, (l), P. Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, Vallendar, (m) Domkapitular Martin Emge, Bamberg (Foto: Grimm)

Diözesanleiter Domprobst Alfred Rottler, Eichstätt, (l), P. Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, Vallendar, (m) Domkapitular Martin Emge, Bamberg (Foto: Grimm)

Tolle Kronen sind beim Malwettbewerb der Kinder entstanden und können im Kapellchen bestaunt werden (Foto: Grimm)

Tolle Kronen sind beim Malwettbewerb der Kinder entstanden und können im Kapellchen bestaunt werden (Foto: Grimm)

Sich persönlich zu einem Neuanfang mit dem heiligen Geist anregen lassen

In seiner Festpredigt wies Pater Güthlein darauf hin, dass man Jubiläen durchaus feiern solle. Aber man müsse immer auch vom Ursprung aus nach vorne schauen, dem heiligen Geist, „der mitten unter uns ist – dessen dürfen wir sicher sein“, eine Chance geben, neu anfangen und auf die aktuellen Fragen und Sorgen der Zeit Antworten geben. Durch die Pandemie hätten z.B. viele eine neue Erfahrung von Kirche gemacht und selbst Hauskirche gestaltet. Das gelte es zu vertiefen!

Auch der Wert der digitalen Medien sei vielen neu bewusst geworden. Durch die digitalen Möglichkeiten sei es zwar möglich, dass Menschen weltweit einander begegnen. Doch stelle sich durchaus auch die Frage wie „real“ diese Begegnung werde. Die Gottesmutter könne helfen zu größerer Wertschätzung von realen Begegnungen.

Maria sei im Übrigen auch die Person, die helfen könne und wolle, die Vision des Ursprungs neu lebendig werden zu lassen, die Begeisterung der Anfangszeit in der Aufbauphase! Dabei ermutige sie auch auf das zu schauen, was bisher unerfüllt geblieben ist. Güthlein regte an, im Liebesbündnis mit der Gottesmutter sowohl auf die Tradition zu blicken aber auch mit der Sensibilität der Jugend Neues zu wagen: „Lebendige Krone sein“ sage dafür die SchönstattMJF. Wichtig für alle Mitfeiernden dieses Jubiläums sei es, sich an diesem Krönungstag ganz persönlich anregen zu lassen zu einem Neuanfang mit dem heiligen Geist. Als Geschenk brachte der Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland eine „Pfingstfahne“ mit. Sie trägt als Motiv die Pfingst-Szene, wie sie in der Innenseite des Tabernakels in der Gnadenkapelle dargestellt ist.

Dank für fünf Jahrzehnte

Zur Gabenbereitung brachten die verschiedenen Schönstatt-Gemeinschaften symbolisch ihren Dank für die vergangenen fünf Jahrzehnte und damit verbunden die guten Wünsche für die Zukunft. Die Marienschwestern z.B. brachten Kronen, die Familien Spielsachen für den neuen Spielplatz, die Männer einen Lautsprecher als Symbol für eine gute Infrastruktur. Anschließend sprachen Vertreter der Schönstattfamilien aus den anderen bayerischen Diözesen Grußworte. Domkapitular Emge aus Bamberg nutzte diese Gelegenheit, auch Monsignore Otto Maurer herzlich für seinen enormen Einsatz in den vergangenen Jahrzehnten zu danken. Die Pilgergemeinschaft beendete die von der KoLan-Band herrlich umrahmte Feier mit einem Weihegebet an die Patrona Bavariae, die instrumental gespielte Bayernhymne rundete – wie jedes Jahr – das Fest ab. Leider konnte man sich wegen der Pandemie nicht zusammensetzen. Aber alle waren froh, dass das Jubiläum zumindest in dieser Form möglich war, und alle freuen sich, wenn man sich nach Corona wieder ohne Abstand und auch zum Essen und Ratschen beim Schönstattzentrum treffen kann.

Vorbereitungsweg

Seit Advent hat sich die Schönstattfamilie rund ums Paralleleheiligtum auf diesen Tag vorbereitet. Am 6. April 2021 begann die Intensivphase mit einer Statio im Liebfrauenmünster in Ingolstadt beim Gnadenbild der Dreimal wunderbaren Mutter, nicht wegen Corona, sondern wegen der zwei Kronen, die ursprünglich seit dem marianischen Jahr 1954 beim Gnadenbild in Ingolstadt angebracht waren. Nachdem Künstler sie nicht zum ikonenmäßigen Bild passend fanden, landeten sie im Tresor im Münsterschatz. Monsignore Maurer hat sie vor 50 Jahren als Leihgabe erhalten. So kommt sehr schön die Beziehung der Schönstattkapelle zum Gnadenbild in Ingolstadt zum Ausdruck. Auf dem neuen Krönungsbildchen wird der historische Zusammenhang erklärt: „Sie sind … Symbol für ein geschichtliches Erbe. Im 17. Jhd. ging von Ingolstadt durch Pater Rem eine große Erneuerungsbewegung aus. Pater Kentenich erfuhr 1915 davon und war überzeugt, dass eine ähnliche religiöse Erneuerungsbewegung heute von den Schönstattheiligtümern ausgehen könne. Im Lichtrahmen um das Marienbild erinnert ‚Ingolstadt‘ an diese Parallele. Auch der Titel ‚Mater ter admirabilis‘ (Dreimal wunderbare Mutter) wurde für das Gnadenbild in Schönstatt übernommen.“

 


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