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3. Mai 2021 | Deutschland | 

Schönstattfamilie Bamberg feiert am 1. Mai eine Doppelspitze


Für den Festgottesdienst vor dem Schönstattheiligtum auf dem Marienberg war ein großes Bild der pilgernden Gottesmutter aufgestellt worden (Foto: R.Siebenkäs)

Für den Festgottesdienst vor dem Schönstattheiligtum auf dem Marienberg war ein großes Bild der pilgernden Gottesmutter aufgestellt worden (Foto: R.Siebenkäs)

Renate Siebenkäs/Hbre. Eine „Doppelspitze“ war Thema des Festgottesdienstes am 1. Mai auf dem Marienberg in Scheßlitz. Corona-bedingt musste dieser erneut das sonst so beliebte „Bergfest“ des Bamberger Schönstatt-Zentrums ersetzen. Diözesanpräses Martin Emge und Schönstattpriester Andreas Hornung konnten die Doppelspitze, „Maria, die Schutzfrau Bayerns“ und „Josef, den Patron der Arbeiter“ zusammen mit über 250 Gläubigen bei schönstem Wetter vor dem Heiligtum der Verbundenheit feiern.

Marienverehrung, die sich im Alltag bemerkbar macht

Emge stellte in seiner Festpredigt zunächst eine Verbindung zum „Paralleleheiligtum“ der Schönstattfamilie in der Diözese Eichstätt her, wo vor 50 Jahren die bayerische Schönstattfamilie, im Sinne des Schönstatt-Gründers Pater Josef Kentenich, Maria als „Landesherrin des Bayernlandes“ gekrönt habe. Ziel sei es seither, eine vitale, lebendige Marienverehrung zu pflegen, die sich im Alltag bemerkbar macht. „Eine Wallfahrt allein im Jahr reicht nicht aus!“ In der Folge der damaligen Krönung seien 1996 das Schönstatt-Heiligtum im Bistum Regensburg und auch das Schönstatt-Heiligtum der Bamberger Schönstatt-Bewegung auf dem Marienberg entstanden. Darüber hinaus gäbe es eine breite Pilgerheiligtumsströmung mit fast 100 Pilgerkreisen. Und auch der Fränkische Marienweg, der Ober- und Mittelfranken miteinander verbindet, könne als eine Frucht der damaligen Krönung gesehen werden. Offenheit für die Pläne Gottes und die Bereitschaft, sich für andere einzusetzen seien u.a. marianisch geprägte Grundhaltungen.

Dem Heiligen Josef kann man in der Schönstatt-Kapelle des Bistums Bamberg Anliegen "unterschieben", auf dass er sie im Schlaf lösen helfe (Foto: R.Siebenkäs)

Dem Heiligen Josef kann man in der Schönstatt-Kapelle des Bistums Bamberg Anliegen "unterschieben", auf dass er sie im Schlaf lösen helfe (Foto: R.Siebenkäs)

„Werktagsheiligkeit“ als Gegenstück zur „Heiligkeit nur am Sonntag“

Das Josefsjahr könne den Blick auf einen weiteren, besonderen Aspekt eines marianischen Lebensstiles lenken, nämlich die „Werktagsheiligkeit“. Josef Kentenich, der seinen Namenspatron sehr verehrte, habe den Begriff der „Werktagsheiligkeit“ als Gegenstück zur „Heiligkeit nur am Sonntag“ geprägt. Es genüge nicht, nur an einem Tag in der Woche nach christlichen Maßstäben zu leben. Die christliche Lebensgrundhaltung müsse ausdrücklich in die Arbeitswoche ausstrahlen. Kentenich empfehle dafür z.B.: „Das Gewöhnliche außergewöhnlich gut zu tun.“ Das könne für einen Handwerker bedeuten: „Bei Werktagsheiligkeit wird nicht gepfuscht“ oder auch „Freude an Qualitätsarbeit und Perfektion, damit alles stimmt: die Kanten, die Winkel, die Oberfläche.“ Christen seien aufgerufen, einen tollen Job auch dort zu leisten, wo niemand sie beobachtet.

Mit dem Blick am Tag der Arbeit auf Josef den Arbeiter rücke selbstverständlich auch dieses für Menschen existentielle Thema in den Mittelpunkt. Arbeit sei notwendig für das eigene Selbstverständnis und trage zur Identität bei. Durch die Arbeit könne der Mensch letztlich an der Schöpfertätigkeit Gottes teilhaben. Daher sei gerade auch jetzt in der Pandemie Arbeitslosigkeit, die krank machen könne, nicht einfach hinzunehmen. Der heilige Josef sei ein guter Ansprechpartner, der helfen könne, die Probleme der Arbeitswelt, die durch die Corona-Pandemie verursacht wurden, mit zu lösen.

Doppelspitze ist Vorbild für das Leben

Für ihn, so Emge, seien Maria und Josef „spitze“. Nicht nur am 1. Mai 2021 sei diese Doppelspitze Vorbild für das Leben. Beide führen hin zu Jesus, der in ihrem Haus aufgewachsen ist. Beide seien als Patrone wichtig für die Konkretisierung des Glaubenslebens! „Sie bereiten meinen Weg zum Herrn hin. Damit ermöglichen sie ein immer tieferes Hineinwachsen in das Liebesbündnis zu unserem Heiland und Herrn Jesus Christus.“

Am Nachmittag stellte Pfarrer Andreas Hornung in der ersten feierlichen Maiandacht des Jahres „Die Vertrauensfrage“ an die Mutter Gottes und den Heiligen Josef.


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