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2. Februar 2021 | Deutschland | 

Was uns in turbulenten Zeiten trägt! - Online-Gemeinschaftstag der Münsteraner Familienbewegung


Gemeinschaftstag am PC: „Familienarbeit in Corona-Zeiten – online geht es auch!“ (Foto: Imwalle)

Gemeinschaftstag am PC: „Familienarbeit in Corona-Zeiten – online geht es auch!“ (Foto: Imwalle)

Ansgar & Marigrete Imwalle. Es ist schon Tradition geworden, dass sich die verantwortlichen Ehepaare der Schönstatt Familienbewegung im Bistum Münster am Anfang eines neuen Jahres zum Gemeinschaftstag treffen. Wegen der strengen Corona-Auflagen fand dieses Treffen am 9. und 10. Januar 2021 als Online-Meeting statt. Elf Ehepaare, Pater Werner M. Kuller und Schwester M. Gertraud Evanzin nutzten diese Gelegenheit, sich zu sehen und zu hören.

„Voneinander hören“

„Voneinander hören“, so war der Samstagabend überschrieben. Die Familien erzählten von ihren Erlebnissen und Erfahrungen in einem krisengeschüttelten, turbulenten Jahr 2020. Viele haben ein sehr „häusliches“ Jahr hinter sich: Wegen der Kontaktbeschränkungen wurde das eigene Haus und die Familie zum Zentrum des alltäglichen Lebens. Viele schätzten es, mehr Zeit für sich, den Ehepartner und die Kinder zu haben und genießen auch dieses Herunterfahren und Zur-Ruhe-Kommen. „Es geht uns viel zu gut!“ brachte ein Paar seine Empfindungen dankbar und staunend auf den Punkt. Dankbar sein, dass wir einander haben, dankbar für unser Haus im Grünen und die Kontakte im Bekanntenkreis. Schmerzlich vermisst wurden aber doch die direkten Begegnungen, besonders auch bei den Familienfeiern. Manche Freundschaften erwiesen sich in dieser Zeit als nicht tragfähig und der Blick auf die Kirchengemeinde vor Ort macht vielen Sorge. Die Rückmeldungen zeigten ein vielfältiges Bild, aber immer getragen von Zuversicht und dem Willen, die Zukunft mitzutragen.

Pater Werner Kuller (Foto: Brehm, Archivbild)

Pater Werner Kuller (Foto: Brehm, Archivbild)

Diözesanheiligtum in Münster: „In diesem Jahr konnten sich die Familien nicht im Diözesanheiligtum in Münster sammeln und senden lassen.“ (Foto: Imwalle)

Diözesanheiligtum in Münster: „In diesem Jahr konnten sich die Familien nicht im Diözesanheiligtum in Münster sammeln und senden lassen.“ (Foto: Imwalle)

Was uns trägt!

Am Sonntagmittag wurde das Online-Treffen mit einem Impulsreferat von P. Werner Kuller zum Thema „In diesen turbulenten Zeiten: Was uns trägt!“ fortgesetzt. Zunächst machte P. Kuller auf P. Josef Kentenich aufmerksam, der selbst in schwierigen Situationen, z. B. im KZ in Dachau oder nach der Rückkehr aus dem Exil in Rom, eine innere Sicherheit hatte. Sein Bekenntnis damals kann auch heute gelten: Uns trägt das Bündnis mit der Gottesmutter auch in schwierigen Zeiten! Die Verwiesenheit auf das Zuhause und die beginnenden theologischen Reflektionen zur Hauskirche machen deutlich: Die Neuentdeckung der christlichen Häuser ist dran! Im Hausheiligtum ist Gott erfahrbar!

Die Infragestellung der Integrität P. Kentenichs bringe viele Schönstätter unter Druck und manche auch selbst ins Trudeln. In dieser Situation gehe es darum, „von innen her eine Antwort zu geben“. Eine apostolische Bewegung wie Schönstatt brauche die Öffentlichkeit. Doch nicht reine Informationen würden überzeugen, sondern das gelebte Beispiel. „Was bieten wir unseren Mitmenschen an?“, so seine Frage.

Hauskirche, Qualität von Beziehungen und gelebtes Zeugnis

Abschließend verwies P. Kuller auf drei Anforderungen für zukünftiges Tun: „Erstens: Wir müssen die Hauskirche stark machen; unser Haus ist ein geistlicher Ort!“ Zweitens: Es gilt den Blick auf die Qualität von Beziehungen zu legen: Seelische Beheimatung, nicht bloße Kontakte erreichen das Herz der Menschen. „Drittens: Unser Zeugnis ist gefragt: Haben wir einen Willen zur Öffentlichkeit?“

„Wo wäre ich eigentlich ohne P. Kentenich?“

In einer Kaffeepause hatten die Ehepaare anschließend Zeit zum Gespräch miteinander. Danach traf man sich wieder online, um die eigenen Erfahrungen und Gedanken auszutauschen. Das Thema Hauskirche und die Frage, wie das Hausheiligtum stärkt, um beheimatet zu sein und anderen Heimat zu geben, traf bei fast allen Teilnehmern auf Widerhall. Die Coronapandemie und der Aufruf „Bleibt zuhause!“ hat die Familien von außen auf ihre eigenen Quellen gestoßen. Diese sollen nicht nur die einzelne Familie tragen, sondern wollen auch vermittelt werden. Wie kann uns das gelingen? Dies wird von vielen als Auftrag empfunden.

Die Anfragen an P. Kentenichs Integrität erstaunte zwar einige der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, führen aber nicht zum Zweifel am Vertrauen in die Person des Gründers: „Wo wäre ich eigentlich, wenn ich seine Pädagogik nicht gehabt hätte?“, brachte es ein Teilnehmer auf den Punkt. Zusammenfassend machte P. Kuller den Münsteraner Schönstattfamilien Mut: „Ein spannendes Jahr liegt vor uns, investieren wir in Beziehungen!“

Familie Imwalle als Leitungsfamilie bestätigt

Zum Abschluss ergriff P. Kuller noch einmal das Wort, um den Familien das Ergebnis der „Wahl“ zur Leiterfamilie mitzuteilen: In allen Rückmeldungen hätten die Familien Marigrete und Ansgar Imwalle ihr Vertrauen ausgesprochen, sodass die alte Leitungsfamilie auch die neue sei. Familie Imwalle nahm die Wahl dankbar an. Die Ernennungsurkunde werde durch den Diözesanpräses, Pfr. Hagemann, erfolgen. Die Ratsfamilien bat Kuller, weiterhin im Team mitzuarbeiten.

Jahresthemakarte: „Das WIR trägt! Jahresmotto der Schönstatt-Familienbewegung 2021“

Jahresthemakarte: „Das WIR trägt! Jahresmotto der Schönstatt-Familienbewegung 2021“


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