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22. Januar 2021 | Deutschland | 

Aspekte für das Jahr „Familie Amoris Laetitia“ - Pater Awi Mello im Gespräch mit Vatican News


Papst Franziskus bei der Ankündigung des Jahres "Familie Amoris Laetitia" (Foto: Screenshot Video von Vatikan News)

Papst Franziskus bei der Ankündigung des Jahres "Familie Amoris Laetitia" (Foto: Screenshot Video von Vatikan News)

Pablo Arias. Fünf Jahre nach der Veröffentlichung von Amoris Laetitia hat Papst Franziskus zu einer apostolischen Initiative aufgerufen. Das Jahr „Familie Amoris Laetitia“ wird am Fest des heiligen Josef, am 19. März 2021, beginnen. Die Durchführung dieser Initiative wurde von Papst Franziskus dem Dikasterium für Laien, Familie und das Leben anvertraut, dessen Sekretär Pater Alexandre Awi Mello ist. Auf dem Hintergrund seiner Erfahrungen in der Schönstatt-Bewegung will er aus einem spirituellen, pädagogischen und pastoralen Blick zu einer ganzheitlichen Sicht von Ehe und Familie im Alltag beitragen

Pater Awi Mello und Papst Franziskus kennen sich gut seit ihrer Zusammenarbeit bei der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz (Foto: privat)

Pater Awi Mello und Papst Franziskus kennen sich gut seit ihrer Zusammenarbeit bei der Lateinamerikanischen Bischofskonferenz (Foto: privat)

In einem Gespräch mit Vatican News erwähnte Pater Awi, dass er mehrere Initiativen ins Leben rufen wird, damit die Familien sich durch die Botschaft des Papstes neu begeistern lassen können. Das Jahr der Familie möchte aus der Sicht der Bibel und des Evangeliums auf die Realität und die Herausforderungen der Familie heute eingehen sowie einen Blick auf die Gestalt Jesu werfen, der lange Jahre in der Familie gelebt hat. (AL 59)

Das Schreiben des Papstes „Amoris laetitia“ spricht von der Liebe, die sich zuerst in der Ehe zeigt und dann in der Familie, in den Kindern lebendig wird. Diese Liebe berührt ebenfalls schwierige Situationen, die heute alltäglich und weit verbreitet sind: Scheidung, Trennung, Verlassenwerden. Auch in ihnen wird das Antlitz Christi lebendig und bittet uns, mit größerer Liebe diejenigen aufzunehmen, die in solchen Konflikten stehen.

Statt zu verurteilen, will Amoris laetitia Menschen sehen und spüren lassen, dass sie „Teil der Kirche sind, dass sie »keineswegs exkommuniziert« sind und nicht so behandelt werden, weil sie immer Teil der kirchlichen Communio sind“ (AL 243)

Ein weiterer Punkt in der Botschaft des Papstes bezieht sich auf die Erziehung und Begleitung von Kindern, auch in Trennungssituationen der Eltern. Papst Franziskus betont, dass die Gnade Gottes in ihnen wirkt und ihnen den Mut schenkt, das Gute zu tun. (vgl. AL291) Es sei unerlässlich, die Getrenntlebenden, die Geschiedenen und die Verlassenen pastoral zu begleiten. (vgl. AL242) „Es ist Aufgabe der Kirche, ihnen die göttliche Pädagogik der Gnade in ihrem Leben offen zu legen und ihnen zu helfen, für sich die Fülle des göttlichen Planes zu erreichen.“ (AL297)

Papst Franziskus ist es ein Anliegen, dass Familien sich immer stärker selbst als verantwortlich Handelnde in der Weitergabe des Glaubens sehen (Foto: laityfamilylife.va)

Papst Franziskus ist es ein Anliegen, dass Familien sich immer stärker selbst als verantwortlich Handelnde in der Weitergabe des Glaubens und in der Familienpastoral sehen (Foto: laityfamilylife.va)

Pater Alexandre Awi regt für das Jahr „Familie Amoris laetitia“ an, „den Familien der ganzen Welt, ihren Pfarreien, den Hauskirchen, den Bischofskonferenzen und den Familienbewegungen die Möglichkeit zu geben, das Apostolische Schreiben Amoris Laetitia erneut in die Hand zu nehmen.“ Er betont weiter: „Es ist wichtig, in den Reichtum dieser Worte einzutauchen, in die Schönheit der familiären Liebe in all ihren biblischen, theologischen und pastoralen Aspekten; und sich erneut von der Botschaft des Papstes für die Familien der heutigen Welt verzaubern zu lassen.“

Pater Awi motiviert Ehepaare, in vielfältiger Weise in den Pfarreien, Diözesen und Familienbewegungen mitzuarbeiten und dadurch Pfarrern und Verantwortlichen für die Familienpastoral Hilfe anzubieten, damit die Arbeit mit „Eifer, Hingabe und ausgehend von den Familien selbst“ durchgeführt werde. Denn: „Die Familien spielen die zentrale Rolle als Mitarbeiter in der Evangelisierung, wozu sie der Papst besonders beruft.“

Nach Erscheinen von Amoris laetitia 2014 habe es in verschiedenen Ländern viele Initiativen gegeben, wie z.B. die Ehevorbereitung und die Begleitung junger Ehepaare. Er hoffe, dass diese wiederaufgenommen oder weitergeführt werden. Darüber hinaus kündigt er an, dass sein Dikasterium Erklärvideos mit den Worten des Papstes produzieren wird, „die uns helfen, jedes der neun Kapitel des Schreibens zu vertiefen.“ Damit wolle der Papst einen Beitrag leisten, dass Familien das Glück der Liebe immer neu entdecken.

Quelle: Vatican News

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