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30. Dezember 2020 | Deutschland | 

Schönstatt-Patres verlieren einen Mitbruder der sein Leben der Anbetung gewidmet hatte


Todesanzeige Pater Andreas Brath ISch (Foto: ISch)

Todesanzeige Pater Andreas Brath ISch (Foto: ISch)

Hbre. Pater Andreas Brath, seit Gründung der Gemeinschaft Mitglied des Säkularinstitutes der Schönstatt-Patres und von August 1980 bis Dezember 2019 als Mitglied des Anbetungszweiges der Gemeinschaft auf Berg Sion, Vallendar, in der Nähe des Schönstatt-Heiligtums „Berg Sion“ lebend, ist am 29. Dezember 2020 im Alter von 85 Jahren von Gott in sein ewiges Licht gerufen worden. Sein letztes Lebensjahr verbrachte er krankheitsbedingt in einem Koblenzer Pflegeheim wo er zusätzlich durch eine Corona-Virus-Infektion belastet nun überraschend schnell verstorben ist.

Andreas Brath wurde am 3. Oktober 1935 in der Nähe von Budapest, Ungarn geboren. Mit seiner Familie wurde er gegen Ende des II. Weltkrieges aus der Heimat ausgewiesen. Ab Februar 1946 lebte er in Deutschland, wo er in Creglingen die Grundschule abschloss. Seine Schulzeit setzte er im Gymnasium und Internat der Pallottiner (St. Paulusheim) in Bruchsal fort, wo er im Februar 1956 das Abitur machte. Dort fiel auch seine Entscheidung, ins Noviziat der Pallottiner einzutreten, das er dann in Untermerzbach von 1956 bis 1958 einschließlich zwei Semester Philosophie absolvierte. Am 20. Januar 1958 wurde ihm durch den Generaloberen Pater Möhler eröffnet, dass er wegen seiner Einstellung in den Fragen um das Leitbild Schönstatts nicht zur Profess zugelassen werde.

Auf dem Weg zum Priestertum

Wie andere, auch Freunde von ihm aus dem Internat, wollte er sich an der Gründung einer neuen schönstättischen Patres-Gemeinschaft beteiligen und gab deshalb das Ziel, Priester zu werden, nicht auf. Als Zwischenlösung führte er ab April 1958 in Tübingen sein Theologiestudium weiter, das er im Juli 1961 mit dem Schlussexamen beendete.

Im November 1961 führte ihn sein Weg nach Milwaukee, USA, wo er als erster seines zukünftigen Kurses in der Patres-Gemeinschaft mit dem Gründer Schönstatts, Pater Josef Kentenich, zusammentraf. Er blieb bis Ende 1963 in den USA, wo er als Religionslehrer und Lehrer für Mathematik tätig sein konnte, bevor er wegen einer Tuberkuloseerkrankung Anfang 1964 nach Deutschland zurückkehrte. Während der längeren Genesungsphase engagierte er sich nach Kräften mit Sekretariatsarbeiten für seine Gemeinschaft. Ebenfalls begann er mit der Bearbeitung und Edition von Schriften Pater Kentenichs, eine Arbeit, die sein ganzes weiteres Leben begleitete und der die Schönstatt-Bewegung die Edition von etwa 70 bis 80 Manuskripteditionen „O-Ton“ des Gründers Pater Kentenich (Tonbandabschriften) verdankt.

Priesterweihe in Argentinien

Am 14. August 1965 endlich konnte Andreas Brath zusammen mit Heinrich Hug und Peter Locher durch den damaligen Erzbischof Antonio José Plaza, La Plata, Argentinien, in Argentinien die Priesterweihe empfangen. Das ermöglichte ihm, einige Jahre als Seelsorger in der Erzdiözese Freiburg zu arbeiten. Im Sommer 1968 brach allerdings seine Lungenkrankheit erneut auf, weshalb er am 16.09.1968 in Freiburg eine Lungenoperation mit fast tödlichem Ausgang und eine anschließende monatelange Reha in St. Blasien durchstehen musste. Ab März 1969 wohnte er ständig in Schönstatt, Vallendar, in Haus Sonneck und zog von dort am 31. August 1970, direkt nach der Einweihung des Sionsheiligtums, als Anbetungspater auf den Berg Sion.

Anbetungspater und Seelenführer

Von da an war Pater Brath nahezu fünfzig Jahre lang ein stiller, treuer Beter in den Anliegen unzählig vieler Menschen, die sich ihm in ihren Sorgen und Nöten anvertrauten und für die er Tag für Tag, jahraus jahrein, stellvertretend im Heiligtum auf Berg Sion Anbetung hielt und all die vielen Anliegen im Gebet und in der Liturgie vor Gott getragen hat. Gleichzeitig war er für viele Einzelne sowohl in der eigenen Gemeinschaft als auch in anderen Schönstatt-Gemeinschaften und darüber hinaus ein sehr gefragter und beliebter geistlicher Begleiter und Beichtvater. Seine stille, freundliche, zurückhaltende Art in der Begegnung mit den Menschen kam ihm dabei sehr zugute.

Mit Pater Brath, dessen ganzes Leben von Krankheit und physischer Schwäche durchzogen war, verlieren die Gemeinschaft der Schönstatt-Patres und die Schönstatt-Bewegung nicht nur einen Mann des Gebetes und einen gefragten Seelenführer, sondern vor allem auch einen ausdauernden und akribischen Herausgeber und Editor von Schriften Pater Josef Kentenichs. Die Schönstatt-Patres bitten um das Gebet für ihren Mitbruder.

Mehr Informationen

  • Requiem: Dienstag, den 5. Januar 2021, 14.00 Uhr, Pilgerkirche in Schönstatt
    Wegen des Corona-bedingt beschränkten Platzangebotes und der Vorschrift für Gottesdienste ist derzeit eine Teilnehmerliste zu führen. Bitte die Online-Anmeldung der Pilgerkirche nutzen. Je nach vorhandenem Platz ist ein Eintrag in die Liste auch vor Ort noch möglich.
  • Beerdigung: Nach dem Gottesdienst findet die Beisetzung auf dem Friedhof der Schönstatt-Patres auf Berg Sion statt.
  • Anstelle von Kranz- und Blumenspenden können Sie die Priesterausbildung der Schönstatt-Patres unterstützen: IBAN: DE79 4006 0265 0000 0107 00 / BIC: GENODEM1DKM / Stichwort „Pater Brath“
  • Kondolenzadresse: Schönstatt-Patres, Berg Sion 6, Provinzhaus, 56179 Vallendar–Schönstatt, Tel. 0261-96322-0, provinzsekretariat@schoenstatt-patres.de
  • Download: Nachruf (pdf)

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