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27. September 2020 | Deutschland | 

„Raum für Gott in mir schaffen“ – Gebetsseminar im Tagungszentrum Marienland, Vallendar


Gebetsseminar Teaser (Foto: M. Joséfa Klein)

Sr. M. Joséfa Klein/Hbre. Die Schönstätter Gebetsgemeinschaft hatte vom 4. bis 6. September 2020 in das Tagungszentrum Marienland zu einem Gebetsseminar eingeladen. Die bunt gemischte Gruppe von Teilnehmern, die Jüngste 17, die Älteste 84 Jahre alt, drei Männer und sieben Frauen, vom Ruhrgebiet bis Schwaben, erlebten „Kirche wohltuend anders - so friedlich, ruhig und harmonisch“, wie es eine Teilnehmerin in der Auswertung ihrer Erfahrung zum Ausdruck brachte.

Pater Dr.Lothar Penners (Foto: M. Joséfa Klein)

Pater Dr.Lothar Penners (Foto: M. Joséfa Klein)

Anbetungszeit in der Hauskapelle des Tagungszentrums Marienland (Foto: M. Joséfa Klein)

Anbetungszeit in der Hauskapelle des Tagungszentrums Marienland (Foto: M. Joséfa Klein)

"Emmausweg" (Foto: M. Joséfa Klein)

"Emmausweg" (Foto: M. Joséfa Klein)

Den inneren und äußeren Lebensraum für und mit Gott gestalten

Thematisch ging es schwerpunktmäßig um die Frage, wie es möglich ist, im eigenen Leben, besonders durch das persönliche Beten, Raum für Gott zu schaffen. Dazu gab es viele Impulse und konkrete Hilfestellungen, zum Beispiel eine Meditation zur Rublev-Ikone „Gott zu Gast bei Abraham“, und Vorträge von Pater Dr. Lothar Penners ISch, der die Tagung als Geistlicher Leiter begleitete. Mit vielen anschaulichen Bildern und konkreten Fragen machte er den inneren Prozess deutlich, um den es geht, wenn man Gott Raum schaffen möchte: „Wo gibt es in mir Wüste, wo finde ich Oasen?“ „Gibt es in mir ‚Kampfsituationen‘, Hindernisse im Herzen, die mir den Kontakt zu Gott erschweren?“ „Wo sind meine ‚Flügel der Sehnsucht‘, die es mir erleichtern, einen Draht nach oben zu finden?“ „Welche Kräfte sind in meiner Natur am stärksten grundgelegt, die mich auch am leichtesten für Gott und fürs Gebet entzünden?“

Doch es ging auch um die Gestaltung des äußeren Lebensraumes für und mit Gott. Dabei kamen sowohl der Mehrwert eines Hausheiligtums zur Sprache als auch apostolisches Handeln im Rahmen der je persönlichen Möglichkeiten. „Sind die Symbole in meinem Lebensraum so, dass sie für mich eine Leiter zu Gott bilden, wo so zusagen die Engel Gottes auf- und niedersteigen können?“ So lautete die zur Eigenarbeit motivierende Frage.

Zeugnisse, Anbetungzeiten und „Emmausweg“

Zum Programm der Tage gehörten auch beispielhafte Zeugnisse. So sprach ein Ehepaar zum Beispiel davon, wie Gott es geschafft hat, in ihnen je persönlich aber auch in ihnen als Ehepaar Raum zu finden. Manch anderes Zeugnis aus der Reihen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fügte sich an. „Am schönsten war es für mich, bei der eucharistischen Anbetungszeit durch das Schweigen und die schönen Lieder einen liebenden Blickkontakt mit Jesus aufzunehmen. Bei Meditation und eucharistischer Anbetungszeit durfte ich erfahren: Gott ist mitten unter uns“, so resumierte eine Teilnehmerin.

Als konkrete Anregung Gott im eigenen Leben Raum zu geben, erfuhren die Seminarteilnehmerinnen und -Teilnehmer die Beschäftigung mit dem „Emmausweg“, Teil eines pastoralen Konzeptes zur Gemeindeerneuerung, der von Pallottinerpater Hubert Lenz und seinen Mitarbeitern ausgearbeitet wurde. Das Nachgehen dieses Weges, Kurzinterviews und Kleingruppengespräche ließen die biblische Erzählung sehr lebendig werden: „Wir erlebten gleichsam mit den Emmausjüngern die Erschütterung, die Trauer und die wieder erwachte Sehnsucht im Gespräch mit Jesus“ (Lk 24,13-35), so eine Teilnehmerin. „Das konnten wir mit Gewinn ins eigene Leben ‚übersetzen‘“. Die bereits gewachsene, vertrauensvolle Atmosphäre in der Seminargruppe machte es zusätzlich leicht, die je eigene Glaubens- und Gebetserfahrung zu formulieren und mit den anderen zu teilen.

In einer Kleingruppenbeschäftigung mit einem Predigttext von Pater Josef Kentenich wurde deutlich, dass jeder Mensch so wie Maria, die Mutter Jesu, ein originelles Meisterstück der unendlichen Liebe Gottes ist. Interessant war dabei der Aspekt, dass das Herz Mariens, wegen ihrer großen Gottesliebe, wie ein endloses Liebesmeer sei, wie ein geweihter Raum, der Menschen immunisieren könne gegen alles, was nicht von Gott kommt.

Rückblickend fasste eine Teilnehmerin ihre Erfahrung so zusammen: „Gottes Liebe Raum geben!? Das Gebetsseminar hat mir eine Möglichkeit gezeigt, mich im Gebet und im Herzen neu zu orientieren, so dass ich gelassener und froher zurück in meinen Alltag gehe.“

Vorausblick

Die Schönstätter Gebetsgemeinschaft bietet vom 11.-15. November 2020 im Tagungszentrum Marienland Schweige-Exerzitien an. Thema der Exerzitien: „Marianisches Beten – Der Sehnsucht Raum geben“.

 


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