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Ein Herz, das für den Osten brannte
Todesanzeige: Pater Dr. Rudolf Chrysostomus Grill (Foto: privat)
Hbre. Wie die Gemeinschaft der Schönstatt-Patres in Vallendar mitteilt, ist Pater Dr. Rudolf Chrysostomus Grill am Freitag, 10. Juli 2020, im Alter von 79 Jahren vom barmherzigen Gott in sein ewiges Licht gerufen worden. 1968 zum Priester geweiht, hatte er ein ausgesprochenes Interesse dafür entwickelt, dass Ost- und Westkirche, dass Abendland und Morgenland sich ergänzen und gegenseitig befruchten. Dabei kennzeichnete seine Person, dass ihm dabei der hl. Vinzenz Pallotti, dessen Katholisches Apostolat in einer Hilfsaktion für chaldäische Christen im Irak seinen Ursprung hat, als Patron und Vorbild eine wichtige Rolle spielte.
Biographie
Rudolf Chrysostomus Grill wurde 1940 in Tichtihöfen im Böhmerwald / Tschechien geboren. Als am 5. August 1946 Vertriebener kam er mit Eltern und Geschwistern nach Deutschland, wo er in Aalen-Wasseralfingen ein neues Zuhause fand. Später konnte er in Königstein/Taunus zur Schule gehen, wo er mit dem Abitur die Hochschulreife erlangte. Er studierte anschließend Philosophie und Theologie in Tübingen, München und Rom.
Im Zeitraum von 1966 bis 1968 kam es zu Begegnungen und Gesprächen mit Pater Josef Kentenich, dem Gründer der Schönstattbewegung. Dieser unterstützte seine Faszination und sein Interesse für Theologie und Spiritualität der Ostkirche und bestärkte ihn in Rom im Collegium Russicum und am Päpstlichen Institut Orientale zu studieren. Chrysostomus Grill ließ sich dort für den byzantinischen Ritus zum Diakon weihen. Auf Anraten Pater Kentenichs kehrte er dann für die Priesterweihe doch wieder zum lateinischen Ritus zurück.
Die Weihe zum Priester fand 1968 in Schönstatt, Vallendar, in der Anbetungskirche statt. Anschließend war er in der Seelsorge und als Exerzitienleiter für Jugendliche, Frauen und Familien tätig. Von 1991 bis 1992 folgten weitere Studien in Rom sowie die Doktorarbeit über die serbisch-orthodoxe Kirche.
Apostolat im Osten
Gerne übernahm Pater Grill Apostolatsaufgaben in Osteuropa. Er half mit, in Jugoslawien die Schönstatt-Bewegung aufzubauen. Slowenien, Kroatien, Serbien und Bosnien-Herzegowina waren ihm keine unbekannten Regionen, wobei ihn weniger die Feriengebiete angezogen hatten als die Kontakte mit Priestern und Familien. So verdankt ihm Schönstatt auf dem Balkan viel.
Auch das Heilige Land stand im Fokus seiner Tätigkeit. Seine Apostolatsreisen nach Betlehem und Nazareth haben wesentlich mitgeholfen, dass Schönstatt unter den christlichen Bewohnern des Landes Jesu einen Platz gefunden hat. Die Hauskirche von Nazareth hat durch Pater Grill eine Fortsetzung in vielen Hausheiligtümern und Pilgerheiligtümern gefunden.
Für die Schönstatt-Bewegung war Pater Grill in vielfältigen Aufgaben tätig, so als Begleiter der Schönstattbewegung Mädchen/Junge Frauen und der Frauenliga. Eine Zeitlang war er Leiter der Schönstatt-Wallfahrt, nebenher Rektor in verschiedenen Filialen der Schönstatt-Patres und zuletzt Geistlicher Assistent im Schönstatt-Familienbund. Eine ganz neue Aufgabe in seiner späten Lebensphase war die des Krankenhausseelsorgers im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Montabaur.
Schon früh hatte Pater Grill auch die Möglichkeiten des Internets in den Blick genommen. Auf seine Initiative hin entstand mit technischer Unterstützung aus Österreich die erste Internetseite der Schönstatt-Bewegung Deutschland. Nicht unerwähnt bleiben darf seine Mitarbeit im Rat des Sudetendeutschen Priesterwerkes und natürlich auch seine Tätigkeit als Autor verschiedener Bücher sowie als Herausgeber der Zeitschrift/Rundbrief »Schönstatt-Osten«.
Requiem
- Das Requiem für Pater Grill wird am Donnerstag, den 16. Juli 2020 um 14.00 Uhr in der Pilgerkirche in Schönstatt gefeiert.
- Wegen des Corona-bedingt beschränkten Platzangebotes und der Vorschrift für Gottesdienste ist derzeit eine Teilnehmerliste zu führen. Bitte die Online-Anmeldung der Pilgerkirche nutzen. Je nach vorhandenem Platz ist ein Eintrag in die Liste auch vor Ort noch möglich.
- Anschließend findet die Beisetzung auf dem Friedhof der Schönstatt-Patres auf Berg Sion statt. Priester werden gebeten, Albe und Stola für die Konzelebration mitzubringen.
- Anstelle von Kranz- und Blumenspenden können Sie die Priesterausbildung der Schönstatt-Patres unterstützen. BIC: GENODEM1DKM, IBAN: DE 79 4006 0265 0000 0107 00, Stichwort “Pater Grill“
- Kondolenzadresse: Schönstatt-Patres, Berg Sion 6 - Provinzhaus, 56179 Vallendar, Tel. 0261/96322-0