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25. Juni 2020 | Deutschland | 

Online-Seminare zum 31. Mai - Ein Versuchsballon ist erfolgreich gestartet


Erfolgreicher Start von Online-Seminaren der Schönstatt-Bewegung

Erfolgreicher Start von Online-Seminaren der Schönstatt-Bewegung

Arno Hernadi. Überaus unerwartet war das rege Interesse an den ersten Online-Seminaren der Schönstatt-Bewegung Deutschland. 101 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich dafür angemeldet. Bei der dreiteiligen Reihe zum Thema „Auf dem Weg zum 31. Mai“ referierten an den Abenden vom 28. bis 30. Mai Sr. M. Gertraud Evanzin, Prof. Pater Dr. Joachim Schmiedl und Prof. Dr. Hubertus Brantzen aus ihrem Fach- und Erfahrungsbereich.

Eine spontane Idee

Schon seit Längerem kursierte innerhalb der Schönstatt-Bewegung die Idee, dass man sich stärker virtuell engagieren könnte. Nun, im Kontext der Corona-Krise, wurde dieser Gedanke ziemlich plötzlich aufgegriffen. Auf Grundlage der Erfahrungen, die einzelne Schönstätter mit Videokonferenzen in den letzten Wochen gemacht haben, stand etwa vierzehn Tage vor dem 31. Mai die Frage im Raum, ob nicht jetzt der richtige Zeitpunkt wäre, einen ersten Versuch zu starten.

Tatsächlich fanden sich innerhalb weniger Tage drei kompetente Referenten und mithilfe einer kurzen Werbekampagne konnte die stattfindende dreiteilige Online-Seminar-Reihe als voller Erfolg verbucht werden. Durchschnittlich 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer beteiligten sich jeweils an einem der drei Abende. Insgesamt nahmen über 100 Personen mindestens einmal teil.

Schwester M. Gertraud Evanzin, Vallendar (Foto: Online-Seminar-Mitschnitt)

Schwester M. Gertraud Evanzin, Vallendar (Foto: Online-Seminar-Mitschnitt)

„Medias in res“ – mitten hinein ins Thema

Gleich am ersten Abend des 28. Mai führte Sr. M. Gertraud Evanzin inhaltlich in den Kern des Geschehens vom 31. Mai ein. Anhand von einfachen Beispielen erläuterte sie lebensnah, was Pater Josef Kentenich, der Schönstatt-Gründer, mit dem 31. Mai verband. An jenem Tag im Jahr 1949 legte er bekanntermaßen einen Brief auf den Altar im Heiligtum von Bellavista (Chile), den er tags darauf an den Trierer Weihbischof schickte und in dem er seine Erkenntnisse zur Zukunft der Kirche in ausführlicher Weise darlegte und der Kirche anbot.

Die Referentin zeigte den Inhalt dieses Briefes, die „Psychologie der Zweitursachen“, anhand von nachvollziehbaren Beispielen auf, bevor die Teilnehmer in einer kurzen Meditation die Möglichkeit hatten, ähnlichen wie den aufgezeigten Lebensvorgängen, nachzugehen. Im Anschluss konnten sich die Teilnehmer in virtuellen Kleingruppen zu dem Gehörten austauschen, bevor dieser Abend, den eine Teilnehmerin als eine „sehr gute Einstimmung auf den 31. Mai“ kommentierte, in einer abschließenden Runde beschlossen wurde.

Prof. Pater Dr. Joachim Schmiedl (Foto: Online-Seminar-Mitschnitt)

Prof. Pater Dr. Joachim Schmiedl (Foto: Online-Seminar-Mitschnitt)

Der spannende historische Weg zum „31. Mai“

Am zweiten Abend griff der Schönstattpater Prof. Dr. Joachim Schmiedl mit seiner Expertise als Professor für Kirchengeschichte den Weg zum 31. Mai 1949 aus historischer Sicht auf. Mit Querverweisen zu kirchlichen Ereignissen und überhaupt eingebettet im Kontext der damaligen Zeit skizzierte er die Geschehnisse fachmännisch.

Eine Teilnehmerin ordnete die Rede von Schmiedl als „sehr interessant“ ein und fand „insbesondere die Zusammenhänge zwischen den damaligen politischen und gesamtkirchlichen Bedingungen und die Rolle Schönstatts“ überaus erhellend. Ein anderer Teilnehmer resümierte: „Ich finde es sehr spannend anzuschauen, wie es wirklich in der Zeit war, in der Pater Kentenich gelebt hat. Da wissen wir viel zu wenig aus dem ‚Geschichtsunterricht‘.“ Der Vortrag habe ihm ungemein geholfen, „Pater Kentenich und sein Werk und Wirken besser zu verstehen“.

Prof. em. Dr. Hubertus Brantzen (Foto: Online-Seminar-Mitschnitt)

Prof. em. Dr. Hubertus Brantzen (Foto: Online-Seminar-Mitschnitt)

Einige Umfrageergebnisse unter den Teilnehmenden

Einige Umfrageergebnisse unter den Teilnehmenden

Einige Umfrageergebnisse unter den Teilnehmenden

Einige Umfrageergebnisse unter den Teilnehmenden

Der Sprung ins Hier und Jetzt

Beim dritten Online-Seminar unternahm Prof. em. Dr. Hubertus Brantzen den Sprung ins Hier und Jetzt. Zu Beginn seines Vortrages stellte er gleich die Frage, ob sich in der Praxis des Glaubens und der Seelsorge das bewährt habe bzw. bewähre, was den 31. Mai ausmache.

Wenn wir Menschen, wie uns die Thematik des 31. Mai sagt, durch ein Band der Liebe miteinander und mit Gott verbunden sind, und Gott in der Natur, den Menschen und in den Ereignissen handelt, welche Konsequenzen hat dann die „Corona-Krise“ für uns heute?

Brantzen griff die aktuelle Zeitthematik auf und spannte dann mit der Frage, was uns Gott in dieser Zeit sagen möchte, in zehn Punkten einen Bogen von Deutungen fürs persönliche Leben bis hin zur kirchenpolitischen und gesellschaftlichen Lage auf. Dabei machte er aber auch deutlich, dass eine gewisse Unsicherheit, ob die Deutung so stimmt, bleibe. Auf jeden Fall – so Brantzen – sei Josef Kentenich seit der Dachau-Zeit sozusagen krisenbewährt. „Glauben wir wie er daran, dass die Steine, die uns in den Weg gelegt werden, zu einer mächtigen Treppe werden, die nach oben führt?“, so Brantzen.

Dass die Worte und Deutungen von Prof. Brantzen treffend waren, ließ sich an den Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ablesen. Ein Statement unter vielen: „Die 10 Punkte aus Vortrag von Prof. Brantzen waren für mich sehr nahe, haben mich in manchen Gedanken bestätigt und auch erneut nachdenklich gemacht, wie ich mich weiter entwickeln kann.“

Ausblick

Ermutigt von den positiven Rückmeldungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie dem unerwartet großen Interesse an dieser ersten Online-Seminar-Serie, sind die Verantwortlichen bereits dabei, sich konkrete Gedanken über eine Weiterführung dieses Angebotes zu machen.


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