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12. Mai 2020 | Deutschland | 

Live-Übertragung des Pfingstgebetes 2020 aus Schönstatt


Pfarrer Josef Treutlein, Würzburg, ist Autor des Pfingstgebetes 2020 der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Shanel)

Pfarrer Josef Treutlein, Würzburg, ist Autor des Pfingstgebetes 2020 der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Foto: Shanel)

Hbre. In den neun Tagen vor Pfingsten und zusätzlich zum Auftakt am Fest Christi Himmelfahrt, gibt es abends um 20 Uhr eine etwa 30 Minuten dauernde Liveübertragung aus dem Urheiligtum in Schönstatt, Vallendar. Die nun im zehnten Jahr von der deutschen Schönstatt-Bewegung veranstaltete Pfingstnovene stellt trotz der allgegenwärtigen Corona-Pandemie den Fokus des Gebetes vor allem auf den „Synodalen Weg“ der Kirche in Deutschland. Der synodale Weg braucht ein von Heiligem Geist erfülltes Miteinander“, schreibt Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland im Vorwort der für das Gebet veröffentlichten Arbeitshilfe.

„Der Geist Gottes wohnt in eurer Mitte!“ (1 Kor 3,16)

„Der Geist Gottes wohnt in eurer Mitte!“ (1 Kor 3,16) Diese biblische Erfahrung möchte die Schönstatt-Bewegung mit dem Pfingstgebet erbitten für eine Kirche, die sich auf den Weg macht. Dazu hat Pfarrer Josef Treutlein die für das Neuntagegebet zusammengestellten Texte unter neun ganz praktische „Klimaziele“ gestellt, die für den Zukunftsweg der Kirche von zentraler Bedeutung sein werden. Stichworte wie Freude, neue Sicht, ökologische Umkehr, hörendes Herz und heilsamer Einfluss beschreiben ein „Klima Maria“, das helfen kann, die unterschiedlichen Richtungen und Interessen auf dem Weg der Kirche zusammenzuführen, ohne sie einebnen zu wollen.

Pfarrer Josef Treutlein, Wallfahrtsseelsorger am Käppele in Würzburg und Mitglied im Schönstattinstitut Diözesanpriester, macht Werbung für das von ihm mitgestaltete Pfingstgebet der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Video: Shanel)

Gott als den entdecken, der mit uns Geschichte schreiben will

Einer der Synodenteilnehmer, Bischof Dr. Michael Gerber, Fulda, schreibt im Blick auf „Veränderung“ ein weiteres Stichwort eines marianisch geprägten Klimas: „Bei der ersten Synodalversammlung fiel mir auf: Viele Statements waren sehr biographisch geprägt. Einige Wochen später, bei der – noch vor der Coronakrise stattgefundenen – Eröffnungssitzung des Synodalforums ‚Frauen in Diensten und Ämtern‘ erfuhr dies eine Fortsetzung. Man kann geneigt sein, das als ‚Betroffenheitsrhetorik‘ zu qualifizieren. Aber – lohnt es sich nicht, genauer hinzuhören? Unsere Überzeugungen sind wesentlich auch durch biografische Ereignisse mitgeprägt worden. Es sind Geschichten von Wachstum, von Hoffnung aber auch von Verletzungen. Für Pater Kentenich war der Blick auf biographische Erfahrungen und die Wahrnehmung grundlegender seelischer Prägungen sehr wesentlich. Gelingt uns in diesen Jahren in der Kirche ein neuer Weg der Auseinandersetzung, bei der wir bereit sind, unserem Gegenüber zuzuhören, welche Geschichte hinter seiner und ihrer Überzeugung steckt? Beten wir miteinander, dass uns hier eine neue Weise gelingt, um miteinander – gerade auch bei und in aller Spannung – Gott als den zu entdecken, der mit uns Geschichte schreiben will.“

Es geht um eine neue Gestalt von Kirche

Schönstatt-Pater Dr. Joachim Schmiedl, ebenfalls ein Mitglied der 230 Mitglieder zählenden Synodalversammlung, macht in einem Statement gegenüber www.schoenstatt.de deutlich, dass der Synodale Weg zentrale Probleme der Kirche, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit, aufgreifen will. „Über die konkreten Anlässe hinaus geht es um die Wiedergewinnung sehr biblischer Ansätze: der Warnung Jesu vor Machtansprüchen; dem Ringen um angemessene Leitungsstrukturen, die im Neuen Testament noch in einer beeindruckenden Vielfalt gegeben waren; der gleichen Würde von Mann und Frau“, so Schmiedl. „Die Schlüsselfrage dabei ist die nach den Priestern, die durch die Missbrauchsstrukturen im Fokus der Öffentlichkeit steht.“ Es gehe um eine neue Gestalt von Kirche über die Pater Kentenich am Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils gesprochen habe. „Vieles davon hat sich anders entwickelt: Wir sind keine arme Kirche, wir sind noch weniger demütig, und der Geist darf doch meist nur durch die Hierarchie wirken. Da bleibt noch viel zu tun, auch für eine Geistliche Bewegung wie Schönstatt. Und es sind beileibe nicht nur deutsche Sonderprobleme, sondern wir finden sie in allen Ländern und Erdteilen.“ Wie es nach dem Corona-Lockdown weitergehen könne, wisse man nicht, so der Inhaber des Lehrstuhls für Mittlere und Neue Kirchengeschichte an der Philosophisch-theologischen Hochschule Vallendar. „Doch die Zeichen der Zeit sind durch den Virus nicht ‚abgetötet‘ worden.“

Manuela und Peter Miller engagieren sich seit mehreren Jahren für die Durchführung der Pfingstgebete in Ihrer Pfarrei und wollen mit ihrem Beitrag anderen Mut machen, ähnliches zu versuchen (Video: Selfie)

Vielfältige Pfingst-Novenen-Veranstaltungen

Das aus Schönstatt-Vallendar übertragene Pfingstgebet ist nur eine der vielen Pfingst-Novenen-Veranstaltungen, zu denen kleine Gruppen von Betern, Gebetskreise in Pfarreien, Gebetsinitiativen an Schönstatt-Zentren und in Schönstatt-Gemeinschaften, in den Tagen vor Pfingsten einladen. Knapp 5.000 Exemplare der Arbeitshilfe stehen in ganz Deutschland für entsprechende Gebetsveranstaltungen zur Verfügung. Diese werden natürlich alle unter Berücksichtigung der Sicherheitsvorschriften der Corona-Pandemie stattfinden. Und es ist nicht nur die ältere Generation, die sich zum Pfingstgebet versammelt, wie dem Video-Beitrag von Maria Gerber und Alexander Paul entnommen werden kann.

Mehr Informationen

Die Themen der neun Gebetsabende

  • Klimaziel Freude – Was strahle ich aus?
  • Klimaziel Veränderung – Wandlungswunder sind möglich
  • Klimaziel neue Sicht – Ich sehe was, was du nicht siehst
  • Klimaziel Lebensfülle – Die Dynamik der Strömungen
  • Klimaziel ökologische Umkehr – Heilig werden – Ganzheitlich
  • Klimaziel Verzicht – Vom Gebrauchen und Bewerten der Dinge
  • Klimaziel heilsamer Einfluss – Die Influencerin oder: Maria 3.0
  • Klimaziel hörendes Herz – Neuer Kommunikationsstil gefragt
  • Klimaziel Nachhaltigkeit – Frucht, die bleibt

Übertragung aus Schönstatt, Vallendar

  • Das Pfingstgebet 2020 wird in den neun Tagen vor Pfingsten live aus dem Urheiligtum in Schönstatt, Vallendar, übertragen. Der Auftakt zum Pfingstgebet findet am Abend des Festes Christi Himmelfahrt statt.
  • Beginn jeweils 20 Uhr
  • Livestream bei: schoenstatt-tv.de
  • Oder bei: schoenstatt.de

Download

 

Maria Gerber und Alexander Paul plädieren dafür, das Pfingstgebet auch im Kreis jüngerer Beter einzusetzen und es dabei - wie bereits vom Autor vorgesehen - an die persönlichen Bedürfnisse der Anwesenden anzupassen (Video: Selfie)


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