Nachrichten

30. April 2020 | Generalpräsidium | 

Es braucht einen neuen organischen und solidarischen Lebensstil für eine neue Normalität - Botschaft zum 31. Mai


Pater Juan Pablo Catoggio sendet vom Urheiligtum in Schönstatt, Vallendar, aus eine Botschaft an die internationale Schönstattfamilie (Foto: Pablo Gajardo)

Pater Juan Pablo Catoggio sendet vom Urheiligtum in Schönstatt, Vallendar, aus eine Botschaft an die internationale Schönstattfamilie (Foto: Pablo Gajardo)

Hbre. Am 31. Mai 2020, dem Pfingstfest, will die chilenische Schönstattfamilie Maria erneut zur „Königin der Sendung des organischen Denkens, Liebens und Lebens bei der Gestaltung einer neuen Kultur“ krönen. Sie lädt die weltweite Schönstattfamilie ein, sich in diese Krönung einzuschalten. Denn angesichts der globalen Bedrohung durch das Corona-Virus gehe es um die Frage, wie sich nach der Pandemie nicht ein „weiter so“ in der „alten Normalität“, sondern „eine neue Mentalität und ein neuer organischer und solidarischer Lebensstil“ für eine „neue Normalität“ entwickeln könne. Dies ist der Botschaft von Pater Juan Pablo Catoggio, Vorsitzender des Generalpräsidiums des internationalen Schönstatt-Werkes zu entnehmen, mit der er sich zum Auftakt des Marienmonats Mai an die internationale Schönstattfamilie wendet.

KopfGenPraes

Zum 1. Mai 2020

ZUR KRÖNUNG AM 31. MAI 2020

Liebe Schönstattfamilie!

Wir leben unser Liebesbündnis in den Zeiten des Coronavirus. Mit diesem Titel haben wir uns zu Beginn der Quarantäne als Generalpräsidium an Sie in vielen Ländern gewandt. Wir wussten nicht und wissen immer noch nicht, wie lange die Corona-Pandemie dauern wird. Wir haben bereits viele schmerzliche Folgen erlebt: die Kranken, die Verstorbenen, viele weitere Menschen, die von den wirtschaftlichen Auswirkungen und den Folgen der Quarantäne betroffen sind, die in Einsamkeit, Angst, Depression oder gar Verzweiflung leben. Wir bewundern auch die Gesten der Solidarität und Hochherzigkeit, sogar heroische Gesten. Viele können nicht zu gemeinsamen Gottesdiensten in die Kirchen gehen, aber sie wenden sich mehr an Gott, sie suchen und entdecken in Gott einen neuen Sinn – den wahren Sinn ihres Lebens. Der Schmerz und das Kreuz verschwinden nicht, aber wir sehen kleine Strahlen von Ostern, die unsere Hoffnung auf diesen Gott stärken, der sich uns in der Auferstehung Christi endgültig als Gott des Lebens offenbart hat.

 

Pater Juan Pablo Catoggio: Botschaft an die weltweite Schönstatt-Familie

 

Am 15. April krönten viele Schönstätter Maria zur Königin der körperlichen und geistigen Gesundheit  (Foto: Gajardo)

Am 15. April krönten viele Schönstätter Maria zur Königin der körperlichen und geistigen Gesundheit  (Foto: Gajardo)

Es sind Zeiten der Ungewissheit, Angst und Hilflosigkeit. Gegenüber diesem unsichtbaren Feind fühlt sich die Menschheit machtlos. Indem wir unsere Ohnmacht erfahren, erkennen wir die Macht Gottes an. Das ist es, was viele in dieser Zeit mit einem für die Schönstatt-Bewegung sehr vertrauten Akt zum Ausdruck gebracht haben: mit der Krönung der Gottesmutter, unserer Mutter und Königin. Viele Personen und Schönstattfamilien aus verschiedenen Ländern haben Maria gekrönt, besonders als Königin der Gesundheit an Leib und Seele. In den letzten Wochen haben das die Schönstattfamilien von Ecuador, Paraguay und anderen Ländern getan. Durch die Initiative „CORONAmater“ haben viele Familien am vergangenen 15. April 2020 Maria in ihren Hausheiligtümern gekrönt: An diesem Tag gab es mehr als 150.000 Online-Verbindungen zum Urheiligtum! Die Schönstatt-Bewegung in Deutschland hat am Bündnistag, dem 18. April 2020, etwas Ähnliches vollzogen.

Die Krönung ist ein Ausdruck unserer Not und Hilflosigkeit, vor allem aber unseres Vertrauens in Maria, in „ihre Macht und ihre Güte“ – in ihre Güte als Mutter und ihre Macht als Königin. Sie möchte sich als unser Heil und unsere Heilung, als unser Leben und unsere Hoffnung zeigen. So ist diese Strömung entstanden – man könnte fast schon sagen, dieser Brauch –, Maria in Schönstatt zu krönen. Dies war die Frucht unserer Ohnmacht in Extremsituationen: Die erste Krönung im Urheiligtum fand 1939 zu Beginn des Zweiten Weltkriegs statt. Zu dieser Zeit entstand das Lied „Breit um uns deinen Mantel…“ Seitdem nennen wir die Gottesmutter „Dreimal Wunderbare Mutter und Königin von Schönstatt“. Heute handelt es sich um einen „Krieg“ gegen einen unsichtbaren Virus.

Schönstatt-Heiligtum in Bellavista, Santiago, Chile (Foto: Archiv)

Schönstatt-Heiligtum in Bellavista, Santiago, Chile (Foto: Archiv)

In einer weiteren kritischen Stunde unserer Geschichte krönte Pater Kentenich die Gottesmutter zur Königin unserer Sendung, und zwar genau am Pfingstfest 1949 in Bellavista, Chile, wenige Tage nach jenem denkwürdigen und entscheidenden 31. Mai, der zum dritten Meilenstein in der Geschichte Schönstatts geworden ist. Es ging um die Sendung Mariens in dieser Zeit, um die Sendung des organischen Denkens, Liebens und Lebens bei der Gestaltung einer neuen Kultur.

In einem ganz besonderen Moment, am 18. Januar 2018, dem letzten Tag des Besuchs von Papst Franziskus in Chile, wurde die Krone im Heiligtum von Bellavista gestohlen, dieselbe Krone, die Pater Kentenich angebracht hatte. Gerade inmitten einer schmerzlichen Krise der chilenischen Kirche und nach den Erschütterungen durch die sozialen Unruhen des letzten Jahres sah die chilenische Schönstattfamilie in diesem Ereignis die Herausforderung, in Demut und mit Engagement, neu die Sendung zu übernehmen und Maria die Krone zurückzuschenken. Am 31. Mai 2020, dem Pfingstfest, will die chilenische Schönstattfamilie Maria wieder, wie damals Pater Kentenich, zur Königin der Sendung krönen.

Weil dieses Ereignis mit dem dritten Meilenstein und dadurch mit der weltweiten Schönstattfamilie so eng verknüpft ist, ist die ganze Schönstattfamilie der Welt eingeladen, sich ihm anzuschließen. Die Coronavirus-Pandemie macht diese Krönung für uns alle sinnvoller und aktueller denn je: Wir alle wollen unsere Hilflosigkeit eingestehen und unser Vertrauen in unsere Königin erneuern. Diese Pandemie hat die Welt verändert: Sie hat gezeigt, dass ein altes Modell erschöpft ist. Wir wissen nicht, wie die Welt und unser Leben nach dem Coronavirus aussehen werden, – aber sie werden anders sein. Und wir glauben, dass Maria in der Gestaltung dieser neuen Welt eine Aufgabe hat. Eine neue Mentalität und ein neuer organischer und solidarischer Lebensstil müssen die „neue Normalität“ kennzeichnen. Deshalb krönen wir Maria, die Königin der Sendung, und wir geben uns ihr als Verbündete und Werkzeuge für ihre Mission hin. Wir alle sind eingeladen, uns von unseren jeweiligen Orten aus miteinander zu verbinden. Am 31. Mai 2020 um 15.00 Uhr Ortszeit (21 Uhr deutscher Zeit) wird in Chile die Krönungsfeier im Heiligtum von Bellavista stattfinden, der wir uns online anschließen können (wir werden den Link zur Online-Feier später mitteilen). Wir werden auch vom Urheiligtum aus verbunden sein.

Liebe Brüder und Schwestern im Liebesbündnis,

wir beginnen den Maimonat. In vielen Ländern ist es der Marienmonat. Papst Franziskus empfiehlt uns besonders, den Rosenkranz in der Familie zu beten. In Schönstatt war der Mai von Anfang an ein besonderer Monat, eine Zeit der Gnade und eine Zeit der Selbsthingabe. Erinnern wir uns an die "Mai-Blüten", mit denen Josef Engling seine Beiträge zum Gnadenkapital der MTA im Heiligtum zum Ausdruck brachte. Wir begehen in diesem Jahr einen ganz besonderen Maimonat: Am 20. Mai 2020 sind es 75 Jahre her, dass Pater Kentenich aus Dachau zurückgekehrt ist. An diesem Tag wurde er mit dem „Dankeslied“ (HW S. 164ff) empfangen, das er einige Zeit zuvor geschrieben hatte: „Die Fesseln sind gefallen…“

Wir laden die ganze Schönstattfamilie, alle Gemeinschaften und Gliederungen in allen Ländern ein, am Pfingstsonntag, dem 31. Mai 2020, Maria in dieser schweren Stunde zur Königin unseres Lebens, zur Königin der Sendung, zur Königin der Gesundheit von Leib und Seele, zur Königin der ganzen Welt zu krönen.

Im Namen des Generalpräsidiums des Schönstatt-Werkes,

P. Juan Pablo Catoggio

 

DOWNLOAD


Top