Nachrichten

17. April 2020 | Deutschland | 

Liebesbündnis in der Corona-Krise


Liebesbündnis in der Corona-Krise

Hbre. Mitglieder und Freunde der Schönstatt-Bewegung Deutschland treffen sich am 18. April 2020 (ab 19.30 Uhr) in geistiger Verbundenheit im Schönstatt-Heiligtum um in der Corona-Krise ein vertieftes Liebesbündnis zu schließen. Es geht um die Vertiefung der Verbundenheit mit dem Dreifaltigen Gott und der Mutter Jesu, Maria, aber auch um die Vertiefung der Verbundenheit mit den Menschen unseres Landes. Denn alle gemeinsam sind von der Epidemie betroffen, weshalb es ein ausdrückliches solidarisches Füreinander braucht. Alle Schönstätter können sich in ihren Hausheiligtümern einschalten und so dazu beitragen, dass ein Netz des Segens, der Liebe, der Gnade quer durch unser Land gespannt wird. Alle sind herzlich eingeladen, in ihrem Umfeld noch zur Teilnahme an diesem Ereignis zu werben und dann, als Zeichen dieses Liebesbündnisses, ein Segens-Schild an die Türe zu hängen (Vorlage hier zum Download). Einige Stimmen von Verantwortlichen in der deutschen Schönstatt-Bewegung machen verschiedene Dimensionen dieser Liebesbündniserneuerung deutlich.

Eine Gnadenwelle, die Segen bedeutet für die Menschen in unserem Land

Schwester Andra-Maria Lingscheid (Foto: Brehm)

Schwester Andra-Maria Lingscheid (Foto: Brehm)

„Der Geist Gottes wohnt in eurer Mitte“ (1 Kor 3,16). Auch in der Corona-Krise und in allem, was jetzt damit verbunden ist? Veranstaltungen aus Anlass 100 Jahre Frauenbewegung finden erst im nächsten Jahr statt. „Klima wandeln“ – das hatten wir uns anders vorgestellt. Umso mehr kann ich nur staunen über die Antwort, die wir als Schönstatt-Bewegung in Deutschland jetzt geben: Liebesbündnis in der Corona-Krise! In wie viel Kreativität und Inspiration ist der Geist Gottes in den letzten Wochen mitten in unserer Bewegung auf- und durchgebrochen. Alles das kommt am morgigen Bündnistag zusammen: Ich stelle mir vor, wie sich die vielen Herzens-, Haus- und Filialheiligtümer im Liebesbündnis mit dem Urheiligtum verbinden und eine starke Gnadenwelle durch unser Land geht. Eine Gnadenwelle, die Segen bedeutet für die Menschen in unserem Land. Eine Segenswelle, die Zuversicht, Hoffnung, Glaubensfreude, Verbundenheit schenkt. Ja, Maria nähert sich mit ihrer Liebe der Welt – ein marianisches Klima!  

Schwester Sr. Andra-Maria Lingscheid, Schönstätter Marienschwestern, Provinzoberin und Verantwortliche für die Arbeit mit Frauen in der Schönstatt-Bewegung Deutschland

In der Corona-Krise Gott suchen und sich ihm anvertrauen

Ernest M. Kanzler (Foto: Schönstätter Marienbrüder)

Ernest M. Kanzler (Foto: Schönstätter Marienbrüder)

Das Liebesbündnis in der aktuellen Corona-Krise vermittelt uns eine neue Wahrnehmung unseres Liebesbündnisses in je eigener existenzieller Not und Sorge. Weltweit suchen wir ganz persönlich Schutz und Hilfe im Liebesbündnis sowohl in den Heiligtümern unserer Schönstattzentren als auch in unseren Hausheiligtümern. Diese sollen nun nicht nur uns persönlich eine vertraute Stätte des Liebesbündnisses sein, sondern als Gnadenquelle auch alle Menschen persönlich erreichen.

So kann die weltweite Not durch unser Liebesbündnis, das sich weltweit vor Ort in unseren Hausheiligtümern ereignet, zum weltweiten Segen werden. Dieser Segen wird die Menschen im Innersten erreichen und befähigen, in dieser Corona-Krise Gott zu suchen und sich ihm anzuvertrauen.

Ernest M. Kanzler, Generaloberer der Schönstätter Marienbrüder und Verantwortlicher für die Arbeit mit Männern in der Schönstatt-Bewegung Deutschland

Mit dem Herzen untereinander neu verbünden

Schwester M. Anastasia Brand (Foto: SchönstattMJF)

Schwester M. Anastasia Brand (Foto: SchönstattMJF)

Mir geht seit einiger Zeit ein Wort sehr nach, dass Rilke einmal an einen Freund schrieb, der in einer schwierigen Situation war: Er soll die Fragen, die ihn umtreiben, leben und vielleicht lebt er allmählich, ohne es zu wissen, eines Tages in die Antwort hinein. Mich bewegen viele Fragen, die noch intensiver angestoßen sind durch die Corona-Zeit. Die Fragen leben und so glaubend sozusagen - nicht wissend - in eine Antwort hineinwachsen, das geht mir neu auf. Und ich finde das einen total marianischen Zug, ja es bringt mich der Gottesmutter sehr nahe.

Und damit bin ich beim Liebesbündnis. Das Liebesbündnis ist für mich persönlich und mit Blick auf die Bewegung momentan die schönste Antwort. "Auch wenn um uns grade alles wackelt und es Abstand braucht, rücken wir die Herzen eng zusammen ..." singt gerade die Gruppe Silbermond. In der Liebe zur Gottesmutter uns zu verbinden und uns auf der wirksamsten Ebene, eben mit dem Herzen, untereinander neu zu verbünden – das kann doch nur fruchtbar werden für … Für die Menschen und alles, was es jetzt braucht ….

Schwester M. Anastasia Brand, Schönstätter-Marienschwester, Vallendar, ist Verantwortliche für die Begleitung der SchönstattMJF (Schönstatt-Bewegung Mädchen, Junge Frauen) in der Schönstatt-Bewegung Deutschland

Hoffnung, dass ein tiefführendes Gespräch mit Gott und untereinander beginnen und gelingen kann

Pater Hans-Martin Samietz (Foto: Brehm)

Pater Hans-Martin Samietz (Foto: Brehm)

Unser Liebesbündnis in Schönstatt ist ein Zugang zur Wirklichkeit. Es stellt die Fähigkeit dar, in dem, was geschieht, Gottes Nähe und Gottes Auserwählung zu erkennen. Beides, die Begegnung mit der Wirklichkeit und die Frage nach der Nähe Gottes, hat für die Bewältigung der Corona-Krise eine hohe Bedeutung. Wir finden uns in einer Situation vor, für die es in unserem Denken bisher keine Kategorien gegeben hat. Wie sich dieser bisher unvorstellbaren Wirklichkeit also nähern? Wie sie einordnen in meine ganz persönlichen Pläne, in meine Zukunftsvisionen?

Noch herausfordernder ist der zweite Schritt. Wie kann ich sagen, Gott handelt in dieser außerordentlichen Notlage? Welch hohe Mauer aus Verunsicherung und sehr begründeten Existenzängsten stellt sich mir da für einen Gedanken an die Nähe Gottes in der Situation der Corona-Pandemie entgegen? Nein, es geht bei unserem Liebesbündnis nicht zuerst um Antworten. Auch in der, wie wir bei Lukas nachlesen können, durchaus „furcht“-erregenden Situation der Verkündigung spricht aus Maria nicht zuerst die Überzeugung, dass alles gut wird. Sondern aus Maria spricht zunächst die Frage: „Wie soll das geschehen“? Unser Liebesbündnis kann uns in einer so herausfordernden Situation wie der Situation der weltweiten Corona-Pandemie dazu befähigen lebensentscheidende Fragen zu stellen. Was wird in dieser Situation bei mir, bei uns, bei andern wach an Leben? Oder: Was entzieht mir und anderen wirklich die Grundlage für das Leben?

Nicht über möglichst schnelle Antworten erkennen wir die Nähe Gottes, sondern durch den Beginn eines relevanten Gespräches. Wenn wir heute in der Situation der Corona-Pandemie unser Liebesbündnis erneuern, dann dokumentieren wir unsere Bereitschaft und unserer Hoffnung, dass in dieser Situation ein tiefführendes Gespräch mit Gott und untereinander beginnen und gelingen kann.

Pater Hans-Martin Samietz, Schönstatt-Pater, München, ist Verantwortlicher für die Begleitung von männlichen Jugendlichen der Schönstatt-Bewegung Deutschland

Schwester M. Veronika Riechel (Foto: privat)

Schwester M. Veronika Riechel (Foto: privat)

Gottesmutter, du bist jetzt dran, du musst helfen!

„Auf dem Liebesbündnis kann man ein ganzes Leben basieren lassen“, so Pater Kentenichs Kern-Lebenserfahrung. Und die muss in dieser Krisenzeit tragen!

Das „Liebesbündnis in der Coronakrise“ ist für mich ein sehr einfacher und tiefer Vorgang. Es ist für mich vor allem der kindliche Bittruf: Gottesmutter, du bist jetzt dran, du musst helfen und sorgen und uns alle schützen! Wir vertrauen uns und alle Menschen in unserem Land dir an! Du hast versprochen, vom Heiligtum Gaben und Gnaden auszuteilen. Bitte tu es jetzt auch!

In früheren Krisenzeiten haben die Menschen ihr Gottvertrauen in Wallfahrten und Prozessionen zu Heiligtümern in ihrer Umgebung zum Ausdruck gebracht; sie haben Gelübde und Versprechen abgelegt und sich Gottes Macht und Liebe überlassen. Und sie durften Wunder erleben. Wir machen als Schönstätter am morgigen Bündnistag auch solch eine Bittprozession des Herzens in unser Hausheiligtum und zum Urheiligtum. Ich denke, dass die Gottesmutter darauf wartet, dass wir als Schönstatt-Bewegung in Deutschland miteinander dieses Netz des Vertrauens für unser Land knüpfen und das Notwendige erflehen: den Segen Gottes und der Gottesmutter. 

Schwester M. Veronika Riechel, Schönstätter-Marienschwester, Vallendar, ist für die Ehe- und Familienarbeit in der Schönstatt-Bewegung Deutschland mitverantwortlich.

 

Mehr Informationen zum Liebesbündnis in der Corona-Krise


Top