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14. April 2020 | Deutschland | 

Schönstatt-Bewegung lädt zum „Liebesbündnis in der Corona-Krise“ ein


Pater Ludwig Güthlein im Interview zum "Liebesbündnis in der Corona-Krise" (Foto: Brehm)

Pater Ludwig Güthlein im Interview zum "Liebesbündnis in der Corona-Krise" (Foto: Brehm)

Hbre. Die Schönstatt-Bewegung Deutschland lädt ihre Mitglieder und Freunde am 18. April 2020 zum „Liebesbündnis in der Corona-Krise“ ein. In der Not der Corona-Pandemie möchte die Bewegung einerseits ihr „kindliches Vertrauen“ in die Wandlungswunder wirkende Macht Marias, der himmlischen Mutter und Königin, zum Ausdruck bringen, andererseits zu einer vertieften Verbundenheit mit Gott und zu einem solidarischen Füreinander der Menschen motivieren. Denn die Dynamik der Corona-Krise hat in der globalisierten Welt das Bewusstsein für eine weltweite Schicksalsverwobenheit (J. Kentenich) geschärft, die Vernetztheit und Solidarität erforderlich macht. Im Interview macht Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, deutlich, wie die Bewegung auf diese herausfordernde Situation antworten möchte.

schoenstatt.de: Pater Güthlein, die Corona-Pandemie betrifft alle Menschen und ihre Lebensbereiche. Was sieht die Schönstatt-Bewegung Deutschland als ihren Beitrag zur Meisterung der Krise?

P. Ludiwg Güthlein: Ostern war in diesem Jahr wirklich besonders: Ostern zuhause und die Gottesdienste am Bildschirm. Glaube und Ostern ist für viele näher in das eigene Leben hineingekommen. Jetzt nach Ostern ist zwar die Fastenzeit vorbei, viele Beschränkungen müssen aber weiter gehen. Das ist eine weitergehende Herausforderung. Für unsere Spiritualität geht es immer um die Antwort auf das alltägliche Leben. Eben gerade auch dann, wenn besondere Herausforderungen sich in den Alltag hinein verlängern. Das Liebesbündnis mit der Gottesmutter in der Corona-Krise vertiefen ist deshalb unsere Antwort auf die Situation.

Der Name des Virus Corona heißt übersetzt Krone. Hat diese Bedeutung auch Einlass gefunden in das „Liebesbündnis in der Corona-Krise“?

Krone der Dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt im Urheiligtum, Vallendar (Foto: pmehs)

Krone der Dreimal Wunderbaren Mutter, Königin und Siegerin von Schönstatt im Urheiligtum, Vallendar (Foto: pmehs)

Die Assoziation „Corona – Krönung“ ist auch ein Impuls in der Vertiefung unseres Liebesbündnisses. Die ganze Situation verlangt einen bewussten und großen geistlichen Vertrauenssprung: Je ungewisser und unplanbarer die äußeren Verhältnisse sind, umso mehr wollen wir uns festmachen und verankern in der Treue und Liebe unserer himmlischen Bündnispartner. Unser Gründer hat das in der Not der Kriegssituation mit dem Anbringen der Krone im Urheiligtum 1939 zum Ausdruck gebracht. Diese Krone ist in der jetzigen Situation auch für uns das Zeichen unseres kindlichen Vertrauens.

Mit anderen in Verbindung zu stehen, zeigt sich als eine große Sehnsucht in dieser Zeit, die sicher im „Liebesbündnis in der Corona-Krise“ auch aufgegriffen wird.

Mitwirken: Beiträge in den Krug (Foto: Guethlein)

Mitwirken: Beiträge in den Krug (Foto: Guethlein)

Zum Liebesbündnis in der Corona-Krise gehören für mich noch zwei weitere Schritte:

In den letzten Tagen und Wochen ist in der Schönstattfamilie die menschliche und geistliche Verbundenheit besonders sichtbar geworden. Viele Initiativen sind ganz schnell entstanden. Hier auf schoenstatt.de kann man ja viel davon miterleben. Dabei geht es immer auch um die geistliche Wirklichkeit des Liebesbündnisses. Es geht um eine tiefere Verbundenheit. Durch unser Gebet und unser Leben, durch unsere Beiträge im Liebesbündnis stärken wir einander und dürfen zur gnadenhaften Lebendigkeit und Fruchtbarkeit unserer Heiligtümer und Hausheiligtümer beitragen. Ich glaube, in diesen Wochen und auch in der kommenden Zeit wurden und werden sehr viele hochherzige Beiträge aus dem Alltagsleben in den Krug geworfen. Das ist die Tiefendimension der Verbundenheit im Liebesbündnis.

Auch der dritte Schritt gehört zum „Liebesbündnis in der Corona-Krise“. Für viele Menschen ist die Zukunft ihrer beruflichen Situation bedroht. Auch unsere Zentren und Tagungshäuser stehen vor vielen Fragen. Eine wirksame Solidarität gehört zu einer bewussten Vertiefung unseres Liebesbündnisses in dieser Situation. Die Frage „Für wen könnte ich heute etwas tun?“ müsste eine ganz wichtige Frucht unseres „Liebesbündnisses in der Corona-Krise“ sein.

Wirksame Solidarität: Motiv der Hände aus der Jahresmottokarte der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Grafiken: Kiess)

Wirksame Solidarität: Motiv der Hände aus der Jahresmottokarte der Schönstatt-Bewegung Deutschland (Grafiken: Kiess)

Gibt es ein äußeres Zeichen für das „Liebesbündnis in der Corona-Krise“?

Segensspruchkarte (Grafik: Brehm)

Segensspruchkarte (Grafik: Brehm)

Zeichen und Symbole sind wichtige Ausdrucksformen für innere Vorgänge. Das gilt besonders auch, wo es um innere Schritte im geistlichen Leben geht. Der Realismus innerer Vorgänge wird sichtbar. Unser gemeinsames „Liebesbündnis in der Corona-Krise“ vollziehen wir am Abend des 18. April um 19.30 Uhr. Das Gebet im Urheiligtum kann man online miterleben. Natürlich kann sich auch jeder zu einer Zeit mit dem Gebet verbinden, die für ihn passend ist. Das Material (Textblatt, Liedblatt) steht zum Download zur Verfügung.

Der Himmel nimmt unser Beten und unsere Bereitschaft ernst. Das Füreinander, das dieses Bündnis besonders ausmacht, wollen wir ausdrücken, indem wir einen Segenswunsch an unsere Haustüren hängen. Auch den Segenswunsch kann man herunterladen und ausdrucken. Wir wollen diesen Segen jedem wünschen, der an unserer Tür vorbeigeht. Für uns selbst ist er eine Erinnerung, wenn wir unsere Wohnungen bald wieder mehr verlassen dürfen. Das Bild dazu schaut aus wie ein WLAN-Symbol. Die Wellen gehen aber von unserem Heiligtum aus. Jede unserer Kapellen und auch jedes Haus- und Herzensheiligtum ist ein Ausgangspunkt für das Wirken der göttlichen Gnade. Auch die sind unsichtbar aber überaus wirksam. Jede getane Liebe und jedes Gebet verändern. Lassen wir das Liebesbündnis fruchtbar werden. Ich hoffe, dass viele am Samstag bei dem „vertieften Liebesbündnis in der Corona-Krise“ dabei sein können und mitmachen. Im Mai werden dann die Krüge mit den Beiträgen überlaufen.


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