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20. März 2020 | Deutschland | 

Ökumenisches Treffen von Verantwortlichen tagte in Schönstatt


Wasser, das zur sprudelnden Quelle wird: Erfahrungen bei einem Podiumsgespräch am Abschlusstag des TvV (Foto: Brehm)

Wasser, das zur sprudelnden Quelle wird: Erfahrungen bei einem Podiumsgespräch am Abschlusstag des TvV (Foto: Brehm)

Sr. M. Vernita Weiß. Kurz bevor die Corona-Krise die Absage größerer und bald danach auch kleinerer Veranstaltungen gefordert hat, konnten sich noch 106 Verantwortliche aus ökumenischen Netzwerken und Bewegungen in Schönstatt, Vallendar zur Begegnung des Treffens von Verantwortlichen TvV treffen. „Wasser des Lebens für das weite Land“, mit diesem Wort waren die Tage von Montag, 9. bis Donnerstag 12. März 2020 überschrieben, die im Pater Kentenich Haus auf Berg Schönstatt stattfanden.

Vom spirituellen Reichtum anderer Gemeinschaften und Bewegungen inspiriert

Für viele der Teilnehmer eine Erstbegegnung mit dem Ort Schönstatt. Darum war es gut, dass es am Anfang Zeit zum Ankommen gab. Zu Beginn gab es Zeugnisse von Einzelnen die Schönstatt schon kannten und auch von Schönstättern selbst, in denen deutlich wurde, wie viel gegenseitige Wertschätzung in den letzten Jahren gewachsen ist. „So fremd und doch so nah“ beschreibt ein Freikirchler seine Begegnung mit Schönstatt. „Die Entdeckung des Hl. Geistes in Schönstatt hat uns tief miteinander verbunden“ so schilderte die Leiterin einer großen Gebetsinitiative ihre Erfahrung. In drei Stichworten gibt ein lutherischer Pfarrer seine Schönstatterfahrung weiter: Maria – Spurensuche – Gastfreundschaft und die Kultur einander willkommen zu heißen. Und auch Schönstätter erzählten, wie Sie durch den spirituellen Reichtum anderer Gemeinschaften und Bewegungen in ihrem eigenen geistlichen Leben und Einsatz für das Reich Gottes inspiriert werden.

Geistliches Hinhören

Mit dieser Einführung war der Boden bereitet sich miteinander auf den inneren Weg zu machen, den der Hl. Geist für diese Tage vorbereitet hat. Das Wahrnehmen der aktuellen Situation, umschrieben mit „Sturm über Deutschland und der Welt“ (Sturm Sabine war gerade verklungen und schon steht die Herausforderung des Corona Virus vor uns), plus der vielfältigen Herausforderungen in den Kirchen und der Gesellschaft, wozu es Einzelstatements gab.

Das geistliche Hinhören, ein wichtiger Bestandteil dieser Treffen, sammelt und gibt die Ausrichtung und innere Haltung des Beisammenseins dieser Leitungspersonen. „Wir waren im Obergemach und sind dort geblieben“, so die Erfahrung eines Teilnehmers. In einem Brief, rückblickend auf das Treffen, heißt es: „Beim TvV selbst haben wir in besonderer Weise den Schalom Gottes erlebt. Wir durften mit Jesus und den Jüngern im ‚Obergemach‘ sein.“ Eine andere Erfahrung für den geistlichen Vorgang dieser Tage war „Gott spannt sein Zelt der Begegnung (Gegenwart) über uns auf“.

Musikalische Beiträge beim Festabend des TvV (Foto: Brehm)

Musikalische Beiträge beim Festabend des TvV (Foto: Brehm)

Ein Abend echter Freude an den gottgeschenkten Gaben und Talenten

An einem Festabend, der zu der Struktur dieser Treffen gehört, konnte das ökumenische Miteinander einen kulturellen Ausdruck finden. Ob Jazz, Musical, Volkslied, Abendlied, 60%Ost- und 40%West- Lied, Kirchenlied, der Abend hatte viel zu bieten. Musiker aller couleur traten auf mit Trompete, „Glas“-Musik, Sologesang und dazwischen gab es eine „Grenzwanderung“ und eine Führung um den Moriah Brunnen. Es war ein Abend echter Freude an den gottgeschenkten Gaben und Talenten.

„Wasser des Lebens für das weite Land“

Dort, wo Christen zusammen kommen und sich für das Reich Gottes einsetzen, bringt das Wasser des Lebens Fruchtbarkeit hervor. Mit ganz konkreten Lebensbeispielen wurde das bebildert. Da gibt es einen dynamischen Gemeindeaufbau in einem sozialen Brennpunkt einer Großstadt; in einer anderen deutschen Stadt versammeln sich monatlich 100 Vertreter christlicher Gemeinschaften und Bewegungen zum Gebet und Austausch; und da gibt es die verändernde Begegnung von Mensch zu Mensch, weil einer überzeugt ist von der Gegenwart Gottes im Hier und Jetzt.

Lobpreisabend in der Dreifaltigkeitskirche

Das alles bündelte sich in einem Lobpreisabend in der Dreifaltigkeitskirche, zu dem alle Bewohner Schönstatts eingeladen waren. „Uns ist die schöpferische Kraft des Wortes gegeben“, so war die Ermutigung. In kleinen Gebetsgruppen und als große Gebetsgemeinschaft wurden die aktuellen Anliegen vor Gott gebracht.

Wasser, das zur sprudelnden Quelle wird

Der letzte Tag sollte alles zusammen fassen in einem Gottesdienst mit Mahlfeier und der Segnung von Menschen, die jetzt, durch schwierige Entscheidungen in der Corona Krise, gefordert sind. Das Wort aus dem Johannesevangelium von Jesus am Jakobsbrunnen stand im Mittelpunkt der Verkündigung bei der abschließenden Abendmahlfeier: „Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm zu einer sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ins ewige Leben fließt“ (Joh 4,14). „Mit dieser inneren Dynamik können wir nach Hause gehen“, so eine Teilnehmerin am Ende. „Es war ein TvV in der besonderen Gegenwart Gottes und in seinem Frieden. Das Wasser des Lebens durfte uns erreichen und wir dürfen es ins weite (durstige) Land fließen lassen.“

Es gäbe noch viel zu sagen über diese Tage, die wunderschönen Gottesdienste in Bildungshaus Marienland, eine großartige Ton- und Bildtechnik im Pater Kentenich Haus, das Engagement und Miteinander der Schönstätter als Gastgeber, etc. Es ist gut, über den eigenen Tellerrand zu schauen und im Bündnis mit anderen für ein Klima Maria zu sorgen, in dem das Reich Gottes wachsen kann.

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung, stellt einige Aspekte der katholischen Bewegung vor  (Foto: Brehm)

Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung, stellt einige Aspekte der katholischen Bewegung vor  (Foto: Brehm)

 


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