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28. Februar 2020 | Deutschland | 

Liebe sieht mehr - MarriageWeek 2020 in Herxheim


Eröffnung der MarriageWeek in Herxheim mit einem Candlelight-Dinner (Foto: Klaus Kröper)

Eröffnung der MarriageWeek in Herxheim mit einem Candlelight-Dinner (Foto: Klaus Kröper)

Hans-Josef Werner. Bereits zum 6. Mal wurde in der Zeit um den Valentinstag in Herxheim die „Woche der Ehepaare“ (MarriageWeek) gefeiert, in diesem Jahr unter dem Motto: „Liebe sieht mehr“. Treibende Kraft für die Gestaltung der Veranstaltungswoche vor dem Valentinstag sind Familien der Schönstattfamilienbewegung im Bistum Speyer.

Ein wunderschön gestaltetes Ambiente im Schönstatt-Zentrum (Foto: Klaus Kröper)

Ein wunderschön gestaltetes Ambiente im Schönstatt-Zentrum (Foto: Klaus Kröper)

Live-Musik bei der Matinee in der Villa Wieser (Foto: Klaus Kröper)

Live-Musik bei der Matinee in der Villa Wieser (Foto: Klaus Kröper)

Dr. Hans-Josef Werner beim Impuls (Foto: Klaus Kröper)

Dr. Hans-Josef Werner beim Impuls (Foto: Klaus Kröper)

Zwei „Candlelight Dinner mit Mehrwert“

Grandioser Beginn der Veranstaltungsreihe waren die beiden „Candlelight Dinner mit Mehrwert“, die im Schönstatt-Zentrum „Marienpfalz“ stattfanden. Zwischen den Gängen eines exquisiten Menüs erhielten die Paare Gelegenheit, sich über Ihre Liebe auszutauschen. Dabei wurden sie geführt von Gesprächsimpulsen, die unter dem Thema „miteinander gehen, miteinander wachsen“ standen.

Matinee in der Villa Wieser

Stimmungsvoll war die Matinee in der Villa Wieser, die zur offiziellen Eröffnung der MarriageWeek stattfand. Dr. Hans-Josef Werner von den veranstaltenden Schönstatt Familien setzte sich mit dem Motto „Liebe sieht mehr“ auseinander. Er wies darauf hin, dass die Paarbeziehung der Ort sei, wo ein Mensch liebevoll in den Blick genommen werde und dadurch erst in seiner Würde, in seinem tiefsten Wert entstehe. Er zitierte Papst Franziskus: „Die Liebe öffnet die Augen und ermöglicht, jenseits von allem zu sehen, wie viel ein Mensch wert ist“. Sich mit dem Blick der Liebe zu begegnen, das sei für eine Ehe überlebensnotwendig. Die MarriageWeek solle zeigen, dass es Gottseidank noch Paare gebe, denen dieses gelinge. Dadurch werde jungen Menschen die Botschaft vermittelt: Traut Euch, es lohnt sich!

Grußworte von Hedi Braun, Verbands- und Ortsbürgermeisterin und Schirmherrin der Herxheimer MarriageWeek, und von Pfarrer Arno Vogt, Vertreter der mitveranstaltenden protestantischen und katholischen Kirchengemeinden, rundeten die Veranstaltung ab. Musikalisch wusste die „Mugge Band“ aus Herxheim mit einem fulminanten Auftritt zu begeistern. Mit Songs von Udo Jürgens bis zu Simon and Garfunkel heizte sie dem Publikum gewaltig ein. Folgerichtig durfte die Band nicht ohne Zugabe die Bühne verlassen.

Eine große Zahl interessierter Personen kamen zur Matinee (Foto: Klaus Kröper)

Eine große Zahl interessierter Personen kamen zur Matinee ... (Foto: Klaus Kröper)

... und genossen das inhaltliche und musikalische Programm (Foto: Klaus Kröper)

... und genossen das inhaltliche und musikalische Programm (Foto: Klaus Kröper)

Gesprächsabend im Haus der Begegnung

„Gehilfin oder Rettung - die Rolle der Frau in Gottes guter Schöpfung“ - so hatte Dr. Jens Henning den Gesprächsabend überschrieben, der im Haus der Begegnung (Leonhard Peters Str.) stattfand. Henning ist gebürtiger Herxheimer und derzeit Pfarrer und Religionslehrer in Homburg.

Auch der Gesprächsabend war gut besucht (Foto: Michael Schulze)

Auch der Gesprächsabend war gut besucht (Foto: Michael Schulze)

Der Gesprächsabend befasste sich mit dem Thema: „Gehilfin oder Rettung – die Rolle der Frau in Gottes guter Schöpfung“ (Foto: Michael Schulze)

Der Gesprächsabend befasste sich mit dem Thema: „Gehilfin oder Rettung – die Rolle der Frau in Gottes guter Schöpfung“ (Foto: Michael Schulze)

Dank an den Referenten Dr. Henning durch Hans-Josef Werner (Foto: Michael Schulze)

Dank an den Referenten Dr. Henning durch Hans-Josef Werner (Foto: Michael Schulze)

Der Redner ging in seinen Ausführungen auf die originale hebräische Textstelle von Gen 2,18 ein und verdeutlichte, dass die schon in der Frühzeit des Christentums vorgenommenen Übersetzungen aus dem Hebräischen ins Griechische oder Lateinische den eigentlichen hebräischen Wortsinn nicht getroffen hätten. Das hebräischen Wort „eser“ als die Bezeichnung für die Frau in diesen Versen sei von Martin Luther fälschlicherweise mit „Hilfe“ oder „Gehilfin“ übersetzt worden. Dabei sei an dieser Stelle etwas viel Wertvolleres gemeint. Dr. Henning stellte fest, dass „eser“ im Hebräischen eigentlich „Rettung“ heisse und immer in Beziehung zu Gott verwendet werde (Gott ist unsere Rettung). Im Buch Genesis sei „eser“ erstmals und einmalig in der gesamten Bibel auf den Mitmenschen bezogen. Es sei daher ein Unding, wie Jahrhunderte lang geschehen, die Frau als „Gehilfin des Mannes“ zu bezeichnen. Eine solche Abwertung der Frau gehe am hebräischen Text und damit an der Intention der Bibel völlig vorbei. Die Frau sei vielmehr die Rettung des Mannes, das Gegenüber auf Augenhöhe, das Du, ohne das das Leben nicht lebenswert sei.

Dr. Henning ging in der Folge auf die Rolle der Frau zur Zeit Jesu, sowie in der frühchristlichen Kirche ein. Er machte deutlich, dass Jesus, entgegen aller Konventionen, Frauen in seine engere Gefolgschaft aufgenommen habe. Frauen seinen sogar die ersten Zeugen des zentralsten Ereignisses der frühen Kirche gewesen, nämlich Jesu Auferstehung. Folgerichtig habe es auch in den urchristlichen Gemeinden Frauen gegeben, die wichtige Funktionen einnahmen, vereinzelt sogar als Gemeindevorsteherinnen. In den folgenden Jahrhunderten sei es den patriarchalisch geprägten Gesellschaften zunehmend gelungen, die Bedeutung der Frau in Kirche und im öffentlichen Leben zu minimieren. Den Frauen zu ihrer von Jesus ursprünglich gedachten Bedeutung zu verhelfen, sei eine der wesentlichen Herausforderungen der heutigen Kirche.

Herzenskino

Im gutbesetzten Saal des katholischen Pfarrheims wurde unter dem Thema „Herzenskino“ der Film „Love Rosie“ gezeigt. Dabei geht es um ein von Kind auf befreundetes Paar, das erst über viele Umwege die Liebe zueinander entdeckt. Eine wahrlich zu Herzen gehende Geschichte, bei der so manche Träne vergossen wurde aber auch der Humor nicht zu kurz kam. Popcorn und Softdrinks schufen eine echte Kino Atmosphäre.

tea dance mit life music

Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe gab es einen Tanznachmittag: „tea dance mit life music“ . In den schönen Räumen des Protestantischen Gemeindezentrums wurde zu Klängen der Gruppe „take time“ eifrig das Tanzbein geschwungen.

Insgesamt war die „Woche der Ehepaare“ in Herxheim ein großer Erfolg. Manchem Paar wurde erneut klar, dass es auf den liebenden Blick ankommt, der das gemeinsame Leben erleichtert und der Ehe Dauer verleiht.


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