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5. Februar 2020 | Deutschland | 

„Der Geist macht lebendig!“ - Ein familienbildendes Treffen des Schönstatt-Frauenbundes und der Schönstatt Mannesjugend SMJ


Ein Treffen zwischen dem Schönstatt-Frauenbund und der Schönstatt-Mannesjugend (Grafik&Foto: Archiv / SMJ)

Ein Treffen zwischen dem Schönstatt-Frauenbund und der Schönstatt-Mannesjugend (Grafik&Foto: Archiv / SMJ)

Alexander Paul. Kurz vor Beginn des Jahres 2020 trafen der Schönstatt-Frauenbund und die Schönstatt-Mannesjugend in einem Treffen aufeinander. Ein Treffen zweier Gliederungen, die man selten zusammen erlebt. Dieser Artikel berichtet von einer besonderen Familien-Erfahrung, die Hoffnung und Energie für die Zukunft Schönstatts geweckt hat.

Die Regiosprecher der Schönstatt-Mannesjugend Deutschland wunderten sich anfangs nicht schlecht, als sie eine Anfrage des Schönstatt-Frauenbund zu ihrer Novene Ende des letzten Jahres erhielten. Man hatte zwar auf eine gewisse Rückmeldung gehofft, hätte dabei aber selbst nicht unbedingt auf den Frauenbund getippt. Und dennoch war sofort klar, dass dieses Treffen im Rahmen der jeweiligen Jahreskonferenzen stattfinden sollte. Die Erfahrungen dieses Treffens wurden für die jeweiligen Konferenzen entscheidende Inspirationen, die die Gemeinschaften hier teilen möchten.

Wohin führt uns der Weg Schönstatts?

Als Aufhänger der Gespräche, diente das Motto der SMJ #NeueRGründeR und ein Input der SMJ-Vertreter. Im Kern ging es dabei um die Zukunft der Gliederung, der Schönstattbewegung, aber auch der Kirche selbst. Um Zukunft zu gestalten braucht es dabei ein gutes Zeitenverständnis. „Auf der Folie von Lebensbeobachtungen in der eigenen Gemeinschaft und in ihrem Umfeld reflektierten sie auf eine tiefgründige Art und Weise, wie eine Antwort Schönstatts und seiner Gemeinschaften in einer Zeit des Umbruchs und Abbruchs von bisheriger Glaubenspraxis und Kirche in Deutschland aussehen könne“, beschreibt Christel Kringe ihren Eindruck vom Vortrag der SMJ-Vertreter. Dabei war es sowohl den Mitgliedern des Frauenbundes als auch den SMJlern wichtig, dass es, um eine Antwort Schönstatts geben zu können, zwingend auch ein Studium der eigenen Bewegungsidee notwendig ist. „Für mich war wichtig, dass die den Gründer studieren, aber völlig frei von Traditionen neu schauen, was das Heute für die SMJ heißt“, stellt Brigitte Krompaß fest. Das bedeutet die Gründe Schönstatts zu studieren, um sie im Kern erfahrbar zu machen und dann auf die heutige Zeit zu übertragen.

Ein Weg des Gesprächs

„Sie waren sehr ehrlich, sprachen an, was sie bewegt, was sie begeistert und was sie kritisch sehen. So offen, wie es in einer Familie sein soll. Sehr konstruktiv. Dabei waren sie sehr fein, nie verletzend, immer unsere Gemeinschaft achtend. Was änderungswürdig ist, sprachen sie bezüglich ihrer eigenen Gemeinschaft an, so dass man sich überlegen konnte: Ja, bei uns ist es auch so. Sollten wir vielleicht auch mal dran gehen. So war das eine sehr ehrfürchtige Weise, etwas in den Stil zu stoßen“, so Brigitte Krompaß weiter. Die Anpassungen an die Zukunft muß in jeder Gliederung selbst geschehen, dennoch sind wir als Familie in der Pflicht uns dabei gegenseitig zu unterstützen und von den gegenseitigen Erfahrungen zu lernen. „Zu spüren, dass es nicht nur den Weg der einzelnen Gliederungen braucht, sondern auch den gemeinsamen Weg über die eigene Gliederung hinaus, den gemeinsamen Weg als Familie“, fasst Johannes Bechtold seine Erkenntnisse des Treffens zusammen. Sich gegenseitig Wecken sollte zum gemeinsamen Familienverständnis der Bewegung gehören. So ermutigt Gaby Hießberger die SMJler: „Sie sind Teil der großen Schönstatt-Familie und haben zutiefst Verantwortung übernommen, indem sie den Finger in die Wunde legen und um echte Antworten ringen. Bravo! Gehört dieses ‚Wecket einander‘ zu ihrer Sendung?“.

Als Familie erlebbar werden

Die zentrale Erfahrung des Treffens war jedoch nicht die Erkenntnis einer konkreten Antwort auf die Zukunftsfragen Schönstatts, sondern das beidseitige Gefühl, dass es mehr solcher Familienmomente innerhalb der Bewegung braucht. So musste Benedikt Matt feststellen: „Bisher habe ich in Schönstatt vor allem Gemeinschaft unter den Gliederungen erlebt – an diesem Nachmittag hatte ich das erste Mal wirklich das Gefühl, dass Schönstattfamilie nicht nur ein frommer Wunsch ist, sondern Wirklichkeit sein kann. Ich bin dem Frauenbund sehr dankbar für die Initiative zu diesem Austausch!“ Familie wird erlebbar im Miteinander: im miteinander feiern, aber vor allem auch im miteinander Ringen. „In aller Offenheit zu erfahren, dass wir gemeinsam ringen um die Zukunft der je originellen Gemeinschaft mit ihrer je originellen Sendung und damit auch um Schönstatt, war so ermutigend und hat das Vertrauen gestärkt, dass ‚Neugründung‘ im ‚ergründen‘ des Gründers und der Geschichte seines Werkes gelingen kann“, gab Gabi Füss zu verstehen. Stehen bleiben bei der eigenen Gliederung reicht nicht aus, um Schönstatt und die Kirche zu gestalten. Als Familie müssen wir eine neue Kultur des Miteinanders prägen, eine Kultur, die so tief in unserer Bewegung eingeschrieben ist und die wir leider allzu oft vernachlässigen.

Kein Ziel, aber ein Start

Kein Ziel, aber ein Start war das Treffen dieser zweien Gliederungen. Ein Ereignis, welches Vorbild sein kann für die Zukunft unserer Familie. Ein Treffen, bei dem der Heilige Geist zu spüren war und das Feuer in den Herzen neu entfacht wurde. „Hier ist Musik drin, hier geht es um viel mehr, als nur bei der eigenen Gliederung stehen zu bleiben“, erzählt Bettina Betzner weiter. „Ja, das ist Familie! Wir sprechen über das, was uns bewegt, stellen provokante Fragen und hören einander zu, offen und kompromisslos. Durch ein solches Podium entsteht für Schönstatt und die eigene Gliederung eine neue Sichtweise der gemeinsamen Sendung für Kirche und Gesellschaft“

 


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