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24. Januar 2020 | Deutschland | 

„Synodaler Weg“ im Fokus des Zentrale-Tages


Über 50 Schwestern, Patres, Priester und Laien sind zum Zentrale-Tag in der Bildungsstätte Marienland in Schönstattt, Vallendar zusammengekommen (Foto: Brehm)

Über 50 Schwestern, Patres, Priester und Laien sind zum Zentrale-Tag in der Bildungsstätte Marienland in Schönstattt, Vallendar zusammengekommen (Foto: Brehm)

Hbre. Über 50 Mitarbeiter der Zentrale der Schönstatt-Bewegung Deutschland waren am 21. Januar 2020 in der Bildungsstätte Marienland auf Berg Schönstatt, Vallendar, zum sogenannten Zentrale-Tag versammelt, einem Treffen, das dem Austausch der hauptamtlichen Mitarbeiter untereinander, der Weiterentwicklung eines gemeinsamen Wir-Bewusstseins, der Diskussion längerfristiger Vorgänge sowie der gemeinsamen Ausrichtung dient. Überwiegend arbeiten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Treffens – besonders Schönstätter Marienschwestern, Schönstatt-Patres und Priester – mit einem vor allem inspiratorischen Auftrag in den Diözesen mit den Verantwortlichen der verschiedenen Gemeinschaften der Schönstatt-Bewegung Hand in Hand zusammen.

Mehr gliederungsübergreifende Zusammenarbeit notwendig

Moderiert und geleitet wurde der Tag von Pater Ludwig Güthlein, dem Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland. Zu den Thematischen Arbeitskreisen des Tages gab es zunächst kurze inhaltliche Einführungen. Pater Güthlein machte u. a. deutlich, dass sich die Bewegung, die sich in den vergangenen 50 Jahren vor allem um Ausbau und Profilierung der verschiedenen Gliederungen und Gemeinschaften für Jugendliche, Männer, Frauen und Familien gekümmert habe, durch das Thema „Junge Generation“ heute herausgefordert sehe, sich der Frage der gliederungsübergreifenden Zusammenarbeit ganz neu zu stellen.

Internationalität: Bereicherung und Herausforderung

Schwester M. Cacilda Becker, IKS (Internationale Koordinierungsstelle der Schönstatt-Bewegung) informierte zunächst über den Aufbau einer neuen internationalen Kommunikationsplattform der Bewegung und über den kommenden internationalen Pfingstkongress (2. - 6. Juni 2020). Darüber hinaus brachte sie Zahlen ein zu muttersprachlichen Gruppen, die hier in Deutschland leben, sich Schönstatt zugehörig fühlen und dabei oft mehr den Eigenraum suchen als die Integration in die Schönstatt-Bewegung Deutschlands. Als weiteren Diskussionspunkt des Arbeitskreises „Schönstatt-Bewegung Deutschland und Internationalität“ benannte sie auch die Fragen der Internationalität am Ort Schönstatt selbst.

Pater Dr. Lothar Penners befasste sich in einem etwas ausführlicheren Statement mit dem "synodalen Weg" der Kirche in Deutschland (Foto: Brehm)

Pater Dr. Lothar Penners befasste sich in einem etwas ausführlicheren Statement mit dem "synodalen Weg" der Kirche in Deutschland (Foto: Brehm)

„Synodaler Weg“ berührt Themen, die dem Gründer Schönstatts ausdrücklich wichtig waren

Überschrift für den dritten Arbeitskreis war: „Die Kirche in Deutschland und der synodale Weg“. In einem etwas ausführlicheren Statement bezeichnete Pater Lothar Penners den im Advent 2019 begonnenen Vorgang in der deutschen Kirche, zu dem die Schönstatt-Bewegung einen inneren Bezug habe durch das Liebesbündnis für unser Volk (1984) und das Liebesbündnis für die Menschen in unserem Land (2013), als „das wohl wichtigste Ereignis in der deutschen Kirche für die nächsten 50 Jahre“. Da das synodale Element in der Kirche für Papst Franziskus, der sehr stark von den Rändern ausgehe, ein zentrales Anliegen sei, gäbe es mit dem synodalen Weg der Kirche in Deutschland eine prinzipielle Konvergenz. Die vier Themenschwerpunkten des synodalen Weges, die Frage nach der menschlichen Sexualität, die Frage nach der priesterlichen Lebensform, die Frage nach Macht und Gewaltenteilung sowie die Frage nach der Rolle der Frau in der Kirche, hätten „im Leben, im Handeln und im Denken Pater Kentenichs einen Platz“, seien Themen, mit denen er sich nicht nur jahrzehntelang ausdrücklich beschäftigt sondern für die er auch Lösungsansätze erarbeitet habe. Zum Beispiel habe er im Blick auf die Sexualmoral nicht normative Fragen im Vordergrund gesehen, sondern er habe sich viel mehr damit beschäftigt, wie Menschen die Sexualität als Grunddimension des menschlichen Lebens entfalten und leben können. Hinsichtlich des Themas der Rolle der Frau in der Kirche betonte Penners, dass in der Schönstatt-Bewegung, schon durch den Gründer so gewollt und strukturell gesichert, die Leitungskompetenz von Frauen umfangreich und selbstverständlich zum Zug komme. Ein weiterführender Denkansatz in dieser Thematik könne sein, die Frage nach der Gleichwertigkeit von Frau und Mann sowie nach den Leitbildern von Frau (Heiliger Geist Linie) und Mann (Christus Linie) trinitarisch zu fundamentieren.

Ausgestattet mit den entsprechenden Vorbemerkungen trafen sich die Zentrale-Tag Teilnehmerinnen und Teilnehmer in den Arbeitskreisen, wo neben einem Meinungsaustausch auch die Erarbeitung konkreter Fragestellungen und Anregungen für die gemeinsame Weiterarbeit zum Auftrag gehörte.

Die Ergebnisse der Arbeitskreise werden vom Bewegungsleiter gesammelt (Foto: Brehm)

Die Ergebnisse der Arbeitskreise werden vom Bewegungsleiter gesammelt (Foto: Brehm)

 


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