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24. Oktober 2019 | Deutschland | 

Misiones 2019 in Bocholt – Von entflammten Herzen und tiefen Begegnungen


10. Misiones in Deutschland: Die Gruppe der Misioneros in Bocholt (Foto: Johannes Müller)

10. Misiones in Deutschland: Die Gruppe der Misioneros in Bocholt (Foto: Johannes Müller)

Laura Wolff. Vom 20. bis 30. September 2019 hieß es wieder: Gelbe T-Shirts an und „Apostel der Freude Gottes sein“. Unter diesem Motto machten sich 22 junge Erwachsene samt Schwestern und Pater von Schönstatt aus auf den Weg nach Bocholt zur 10. Misiones-Veranstaltung in Deutschland.

Der Zauber des Anfangs

In diesem Jahr – in Erinnerung an die Anfänge der Misiones vor 10 Jahren in Deutschland – wurden die Misioneros vom Urheiligtum aus durch Überreichung der Misiones-Kreuze ausgesandt. Grund zur Freude brachte jedoch nicht nur der Startschuss der Misiones selbst, sondern auch die Feier des 10-jährigen Priesterweihe-Jubiläums von Pater Frank Riedel, das in diesem Rahmen begangen wurde. Ermutigt von seinem starken Zeugnis des Priesterseins, konnten die Misioneros es kaum erwarten, endlich nach Bocholt aufzubrechen und dort in den Begegnungen Zeugnis eines froh machenden und erfüllenden Glaubens zu geben.

Den Eröffnungsgottesdienst der 10. Misiones in Deutschland gestalteten Chor und Musikgruppe der Gemeinden vor Ort mit (Foto: Johannes Müller)

Den Eröffnungsgottesdienst der 10. Misiones in Deutschland gestalteten Chor und Musikgruppe der Gemeinden vor Ort mit (Foto: Johannes Müller)

Offen werden für das Wirken Gottes

Das erste Wochenende stand ganz im Zeichen des Sich-Öffnens. Egal ob letzte Absprachen und praktische Vorbereitungen für die bevorstehenden Aktionen, Vertrautmachen mit dem Stadtplan, Einführung der neuen Misioneros, persönliche Einstimmung oder erste Gespräche bei den Eröffnungsgottesdiensten in den drei Kirchen St. Ewaldi, St. Maria Trösterin und St. Josef – stets ging es für die Misioneros darum, sich einzulassen auf das, was ihnen begegnet und ihr Herz für die Menschen vor Ort zu öffnen. So entstanden bereits in den ersten Tagen tiefe Kontakte, die die Gruppe durch die gesamte Misiones-Woche hindurch begleitet haben.

Ein wichtiger Bestandteil der Misiones: Zeugnis geben von der eigenen Glaubenserfahrung (Foto: Johannes Müller)

Ein wichtiger Bestandteil der Misiones: Zeugnis geben von der eigenen Glaubenserfahrung (Foto: Johannes Müller)

Unterwegs zu den Menschen

Im Zeichen der Begegnung und einer Kirche, die hinausgeht zu den Menschen, standen auch die Tür-zu-Tür-Besuche während der gesamten Woche. Anfangs vielleicht skeptisch beäugt, wurden die Misioneros von der großen Freundlichkeit der Bocholter überrascht und fanden viele offene Türen mit bewegenden Gesprächen und beeindruckenden Menschen. Mal waren es Gespräche an der Haustür, mal welche im Wohnzimmer bei Kaffee und geschmierten Broten. Mal waren die Misioneros schon erwartet, mal haben sie die Menschen mitten im Alltag überrascht und sicher auch oft zunächst irritiert. Wann steht schließlich schon einmal jemand vor Ihrer Tür, bietet Ihnen einfach nur Zeit und die Möglichkeit zum Gespräch an? Die Gespräche sind vielfältig und für beide Seiten sehr bereichernd. Und wer weiß, was sich aus den Anregungen der Gespräche noch alles entwickeln mag.

Das tägliche Abendlob war ein zentraler liturgischer Programmpunkt (Foto: Johannes Müller)

Das tägliche Abendlob war ein zentraler liturgischer Programmpunkt (Foto: Johannes Müller)

Kirche gestalten – bunt, tief und vielfältig

Neben den Gesprächen an den Haustüren bildeten die verschiedenen Aktionen den zweiten Schwerpunkt der Misiones-Woche. Gleich am Montag wurde in der Krabbelgruppe fleißig gespielt und ein persönlicher Segen der Mütter und Kinder im Heiligtum bildete den krönenden Abschluss des Vormittags. Am Dienstag tauschten sich in vier Hausgesprächskreisen zahlreiche Gemeindemitglieder über den persönlichen Glauben, die Kirche und die Welt aus. Mittwochs starteten die Frauen mit einer Frauenmesse, anschließendem köstlichem Frühstück und einem Impuls zum Thema „Heute eine Heldin!“ in den Tag. Beim liebevoll dekorierten und hergerichteten Candlelight-Dinner am Donnerstag kamen sieben Paare durch kurze Impulse inspiriert tiefer ins Gespräch und genossen die zweisame Zeit sichtlich. Den Freitagabend verbrachten die Männer ganz unter sich und manch ein Teilnehmer des Männerabends blühte laut Berichten förmlich auf. Parallel dazu folgten die Mädels der Gruppe der Einladung der Pastoralreferentin in ihr Wohnzimmer, wo zahlreiche beeindruckende Gespräche entstanden.

Der Upcycling-Workshop stieß auf großes Interesse (Foto: Johannes Müller)

Der Upcycling-Workshop stieß auf großes Interesse (Foto: Johannes Müller)

Mitbauen am Haus Gottes

Durch die gesamte Misiones-Woche zog sich das tägliche Angebot des Abendlobes, das sich in Anlehnung an die bevorstehende Renovierung der Pfarrkirche St. Josef thematisch mit dem Kirchenbau beschäftigte. So wurde am ersten Abend das Dach mit kleinen Papierziegeln gedeckt – stellvertretend für die Menschen, die Schutz brauchen. In den nächsten Tagen kamen das Fundament und Mauern hinzu und schließlich wurde der Kirchenraum auch symbolisch mit Leben gefüllt. Den Abschluss der Abendlob-Reihe bildete ein Taizé-Gebet, bei dem Jung und Alt durch die eingänglich wiederholten Lieder zur Ruhe kamen. Durch die wohltuende Atmosphäre, die spürbare Gemeinschaft und das gemeinsame Singen wurde das Abendlob zu einer richtigen Oase in dieser Woche.

Jugend im Fokus

Am Samstag begann der Jugendaktionstag mit einer Fahrradtour – während der gesamten Woche waren die von der Gemeinde geliehenen Fahrräder das Hautfortbewegungsmittel der Misioneros – die schließlich in Bocholt-Mussum endete, wo das weitere Programm stattfand. Da konnte beim Bogenschießen die Treffsicherheit geübt, im Upcycling-Workshop aus alten Stoffen neue Schätze geschaffen oder sich beim Geländespiel ausgepowert werden. Entspannte Gespräche bei Kaffee und Kuchen durften natürlich auch nicht fehlen. Auch beim anschließenden Gottesdienst und dem leckeren Grillabend war eine beeindruckende Einheit der Jugendlichen spürbar, in der jeder ohne Berührungsängste auf den anderen zuging. Im Erleben der Misioneros ein voller Erfolg!

Angebote gab es für unterschiedlichste Themen und Gruppen (Foto: Johannes Müller)

Angebote gab es für unterschiedlichste Themen und Gruppen (Foto: Johannes Müller)

Abschied nehmen

Den Abschluss der Misiones bildete ein Gottesdienst in St. Josef mit drei starken Zeugnissen von Misioneros, die aus ihren Erfahrungen der Woche berichteten. Und dann steht da am Ende einer jeden Misiones die Frage: Was bleibt? Eine erste Ernte fand gleich am Sonntagabend mit Mitgliedern des Pfarreirates statt. Welche Impulse jedoch nachhaltig weiterwirken, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen. Das Misiones-Team ist gespannt. Und natürlich werden auch die vielen kleinen und großen Begegnungen in den Herzen der Menschen bleiben.

Die Misiones in Bocholt in wenigen Worten: Herzlichkeit, Fahrräder, Singen, starke Jugend, Lebendigkeit und Lachen. Den Glauben neu entflammen – Apostel Deiner Freude!


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