Nachrichten

20. September 2019 | Deutschland | 

Die Kirche in Deutschland muss stürmische Zeiten bestehen – Schönstatt-Bewegung lädt zum begleitenden Gebet ein


Stürmische Zeiten (Foto: PublicDomainPictures Pixabay.com)

Stürmische Zeiten (Foto: PublicDomainPictures Pixabay.com)

Hbre. Kurz vor der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), die vom 23. bis 26. September 2019 in Fulda stattfinden wird, hat der Vorsitzende der DBK, Kardinal Reinhard Marx am heutigen 20. September 2019 in Rom Gespräche mit Papst Franziskus und dem Präfekten der Kongregation für die Bischöfe, Kardinal Marc Ouellet beendet, bei denen es u.a. auch um die Erläuterung der Planungen für den Synodalen Weg der Kirche in Deutschland ging. Kardinal Marx hält laut einer Pressemitteilung der DBK dazu fest: „In beiden Gesprächen fand ein konstruktiver Dialog statt, der in die Beratungen der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in der kommenden Woche einfließen wird.“ Marx konnte dem Papst auch einen Brief der Konferenz aus Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) überreichen, in dem diese Papst Franziskus für den Brief an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland vom 29. Juni 2019 danken.

Verbindlicher Synodaler Weg der Kirche in Deutschland

Die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz hat unter dem Eindruck der sogenannten MHG-Studie zur Erhebung der Fälle sexuellen Missbrauchs im Bereich der katholischen Kirche, in Lingen beschlossen, „einen verbindlichen Synodalen Weg als Kirche in Deutschland zu gehen, der eine strukturierte Debatte ermöglicht und in einem verabredeten Zeitraum stattfindet und zwar gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken“, wie es Kardinal Reinhard Marx in der Abschluss-Pressekonferenz der Lingener Vollversammlung ausdrückte.

Brief von Papst Franziskus „An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“

Am 29. Juni 2019 hat Papst Franziskus „An das pilgernde Volk Gottes in Deutschland“ einen Brief geschrieben, in dem er das Anliegen des Synodalen Weges aufgreift. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Prof. Dr. Thomas Sternberg, haben diesen Brief „als Zeichen der Wertschätzung des kirchlichen Lebens in unserem Land und aller katholischen Gläubigen“ bezeichnet. Es sei das zentrale Anliegen von Papst Franziskus, „die Kirche weiterhin als eine starke geistliche und pastorale Kraft zu verstehen, die das Evangelium in die Gesellschaft hinein vermittelt und glaubwürdig verkündet.“

Am 4. September 2019 erreichte die Deutsche Bischofskonferenz ein Schreiben der römischen Kongregation für die Bischöfe mit einem beigefügten Gutachten, das den vorläufigen Satzungsentwurf für den Synodalen Weg durchaus kritisch bis ablehnend betrachtet. Die sogenannten Laien sollen zwar in den Foren „Macht, Partizipation und Gewaltenteilung“, „Sexualmoral“, „Priesterliche Lebensform“ und „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ mitberaten, nicht aber in gleicher Weise wie die Bischöfe mitbeschließen können.

Synodaler Weg ist umstritten

Begleitet wird dieses Ringen um den richtigen Weg der Reform der Kirche durch mehr oder weniger laute Äußerungen von den verschiedenen Flügeln der Kirche, von Interessengruppen und auch von außerhalb der Kirche. Sich selbst so bezeichnende „katholische Reformgruppen“, die den „‘verbindlichen synodalen Weg‘ als wohl letzte Chance [sehen], die existenzielle Krise der römisch-katholischen Kirche in Deutschland zu überwinden“, wie sie es in einer Pressemittelung vom 12. September ausdrücken, befürchten, dass der „synodale Weg“ durch Rom gestoppt werden könnte, bevor er überhaupt begonnen hat. Und auch die Bischöfe scheinen sich nicht einig zu sein und melden sich mit unterschiedlichen Positionen zum Synodalen Weg in der Öffentlichkeit zu Wort.

Dr. Michael Gerber, Bischof von Fulda (Foto: Brehm)

Dr. Michael Gerber, Bischof von Fulda (Foto: Brehm)

Gebet für den Weg der Kirche in die Zukunft

Kein Wunder, dass bei den  Mitgliedern aus der Schönstatt-Bewegung, Bischof Dr. Michael Gerber, Fulda (Forum: „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“), Prof. Dr. Joachim Söder (Forum: „Priesterliche Lebensform“) und Prof. Dr. Manfred Gerwing (Forum „Macht, Partizipation und Gewaltenteilung“), die am Synodalen Weg konkret beteiligt sein werden, eine echte Sorge zu spüren ist, wie die anstehenden Themen der deutschen Kirche in einer guten und vor allem weiterführenden Weise behandelt werden können. Im Blick auf die bevorstehende Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda, wo die Frage nach der Ausgestaltung des Synodalen Weges im Zentrum der Beratungen stehen werden, kommt dem Gebet um den Heiligen Geist, der die Kirche und besonders die in ihr jetzt Agierenden einen kann, eine ganz besondere Rolle zu. In einem Interview mit domradio.de betonte Gerber am 18. September, dass es wichtig sei, „vor allem im Gebet mit dem Herrn immer wieder auf der Suche danach [zu sein], wie jetzt der Weg der Kirche für die Zukunft aussieht“. Citypastoral und Innenstadtgemeinde von Fulda würden daher zu begleitenden Gebetszeiten während der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz einladen.

Begleitende Gebetszeiten auch in Schönstatt

Im Sinne der Solidarität mit den Bischöfen, wird die Schönstatt-Bewegung sich am Gebet um den Heiligen Geist rund um die Herbstvollversammlung der Bischöfe beteiligen. Am Gründungsort der Bewegung, im Urheiligtum in Schönstatt, Vallendar, werden von Montag 23. bis Donnerstag 26. September jeweils um 20 Uhr Gebetszeiten im Anliegen eines guten Verlaufes der Herbst-Vollversammlung der Bischofskonferenz angeboten. Die Schönstatt-Gemeinschaften und ihre Zentren sind ebenfalls eingeladen, Gebetszeiten vor Ort in diesem Sinne zu gestalten. „Unser gemeinsames Beten um den Heiligen Geist steht ganz in der Tradition der Pfingstgebete, die ursprünglich als begleitendes Gebet zum ‚Dialogprozess der Kirche in Deutschland‘ entstanden sind,“ betont Pater Ludwig Güthlein, Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland gegenüber www.schoenstatt.de. Güthlein freut sich, dass das Projekt Pilgerheiligtum seinen Verantwortlichen in ganz Deutschland für die Gestaltung einer entsprechenden Gebetszeit eine kleine Arbeitshilfe zur Verfügung stellt. Darüber hinaus schlägt er vor, den reichen Fundus an Gebeten in den Arbeitshilfen zu den Pfingstgebeten für die Gestaltung zu nutzen.

Arbeitshilfen

 


Top