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19. September 2019 | Deutschland | 

Stuttgart ist Zukunft - dank Dir!


Frauen von Schönstatt aus Lateinamerika beim Heiligtumsjubiläum in Stuttgart-Freiberg (Foto: Baumann)

Frauen von Schönstatt aus Lateinamerika beim Heiligtumsjubiläum in Stuttgart-Freiberg (Foto: Baumann)

Birgit Baumann. Unter dem Motto "Stuttgart ist Zukunft - dank Dir!" feierte die Schönstattbewegung der Region Stuttgart am 15. September 2019 das 50-jährige Jubiläum ihrer Schönstattkapelle in Stuttgart-Freiberg. Etwa 200 Gäste haben sich an einem herrlichem Spätsommertag eingefunden, um über die Zukunft nachzudenken.

"Hier im Heiligtum habe ich vor 46 Jahren mit meinem Mann Hochzeit gefeiert", erzählt Edeltraud H., wie das Heiligtum die Zukunft ihrer Ehe beeinflusst hat. Noch heute hält sie für besondere Anliegen Anbetung, die oft erhört werden. Monika M. umarmt ihren Sohn Samuel, den sie 2006 hier taufen ließ. Am Festtag spielt Samuel voller Begeisterung im Gottesdienst mit der Okulele. Auch Vertreter der "Gründergeneration" haben sich eingefunden, die sich noch gut an die Einweihung am 14. September 1969 erinnern. Ursula S. aus Wangen im Allgäu zeigt ein Bild von einer Mauer um die Kapelle, die von der Stadt Stuttgart als Bauauflage verlangt wurde. "Auch das Türmle kam viel später". Für sie ist die Kapelle die zweite Heimat. Ernest M. Kanzler war als junger Mann auf der Baustelle und hat mitgemauert; er sieht das Heiligtum noch heute als "Apostolatsstätte". Regelmäßig kommt er her, um für Männer Schönstattkurse zu halten. 21 Frauen von Schönstatt sind aus Südamerika, aus Chile, Ecuador und Texas, USA, angereist - "aus Dankbarkeit für die Frucht von gleich vier Heiligtümern, die in Amerika entstanden sind." Von Stuttgart-Freiberg aus ließen sich die ersten Frauen von Schönstatt nach Chile senden, wo es heute eine lebendige Bewegung gibt.

Pater Ludwig Güthlein Maria Haller-Kindler Christine Gold-Schütz Pfr. Heinz-Martin Zipfel

Gesprächsteilnehmer des Podiums "Stuttgart ist Zukunft - dank Dir" (von links nach rechts): Pater Ludwig Güthlein, Maria Haller-Kindler, Christine Gold-Schütz, Pfr. Heinz-Martin Zipfel (Foto: Baumann)

Zukunft im Gespräch

Unter der Moderation von Pfarrer Heinz-Martin Zipfel, Ludwigsburg, diskutierten der Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, Pater Ludwig Güthlein, die Kinderbeauftragte der Stadt Stuttgart, Maria Haller-Kindler, und die Konrektorin des Sonderpädagogischen Beratungs- und Bildungszentrums in Stuttgart, Christine Gold-Schütz, wie jeder einzelne die Zukunft positiv gestalten kann.

Das Heiligtum in Stuttgart-Freiberg am 15. September 2019 (Foto: Baumann)

Das Heiligtum in Stuttgart-Freiberg am 15. September 2019 (Foto: Baumann)

Die Generaloberin der Frauen von Schönstatt, Dr. Gertrud Pollak, dankt allen Mitwirkenden des Festes (Foto: Baumann)

Die Generaloberin der Frauen von Schönstatt, Dr. Gertrud Pollak, dankt allen Mitwirkenden des Festes (Foto: Baumann)

Haller-Kindler ermutigte, auf die Zukunftserfahrung der Lebensälteren zu vertrauen, die in den letzten 50 Jahren in Familie, Gesellschaft und Beruf viel Positives für die Gesellschaft bewirkt haben. 70 Jahre friedliche Demokratie seien ein gutes Fundament, auch anstehende Zukunftsfragen mit in Stuttgart lebenden 170 Nationen gemeinsam zu lösen. "Gottgläubige Menschen begreifen die Zukunft in der eigentlichen Bedeutung des Wortes als Advent, als das Kommen Gottes". Gold-Schütz erzählte von ihrem geglückten Familienleben mit zwei Kindern mitten in Stuttgart. "Die Stadt bietet Raum für Spielen, Begegnung, für ein persönliches Miteinander der verschiedenen Kulturen. "Das ressourcenorienterte Leben und Verwerten erlebt wieder eine Renaissance, der bewusste Umgang mit Kleidung, Lebensmitteln, Spielzeug schafft für Kinder einen Beitrag für eine gute Zukunft".

"Zukunft braucht eine andere Art von Sicherheit als die Tradition", meint Güthlein und verweist auf die Beobachtungskompetenz des Gründers der Schönstattbewegung, Pater Josef Kentenich. Jetzt sei eine Pendelsicherheit gefragt. Die sichere Verankerung in Gott befähige, die Kontinuität im Alltag mit all seinen Unwägbarkeiten und seiner Vielfalt zu wahren.

"Klein, knuffig, schnuckelig"

Nach einem stärkenden Mittagessen im Gemeindezentrum St. Laurentius pilgerten die Gäste zum Heiligtum, um das Jubiläum mit einem Festgottesdienst zu feiern. Die Generaloberin der Frauen von Schönstatt, Dr. Gertrud Pollak, dankte allen Mitwirkenden des Festtages: "Als wir 1954 die Trägerschaft für das Heiligtum übernommen haben, durften wir mit den 3 G's (Gebet, Gnadenkapital und Geld) die Garanten für die Sendung Schönstatts in Lateinamerika sein".

In seiner Predigt bringt es Ludwig Güthlein auf den Punkt: "Hingabe, Kraft und Glaube hat ein Heiligtum ermöglicht. Zukunft ist möglich, wenn wir uns von den Visionen der Alten begeistern lassen." Das Stuttgarter Heiligtum biete eine besondere Chance für echte Begegnung: "Klein, knuffig und schnuckelig" charakterisiert der Leiter der Schönstatt-Bewegung Deutschland, der selbst einige Zeit seines Lebens dort wohnte, den Charme dieses Ortes. Die Kapelle weckt eine Kreativität, wie die Zukunft der Kirche wachsen kann.

Mit flotten Liedern begleitete Gertraud Wackerbauer aus Würzburg mit ihrer Band den Gottesdienst. Die fröhliche Stimmung war noch lange bei Kaffee, Kuchen und Grillwurst sowie in vielen Gesprächen spürbar. "Heimkommen, Heimat erfahren, unkompliziert Da-Sein dürfen und eine herzliche Gastfreundschaft erleben", das sind die Werte für Bettina B., die die Attraktivität des Stuttgarter Schönstattzentrums ausmachen. Und das Wort des Gründers zum Bau des Heiligtums bleibt aktuell und zukunftsweisend: "Das ist das Heiligtum, das vor allem im Raum einer Stadt errichtet wird mit der ausgesprochenen Absicht, die Gottesmutter möchte von da aus in hervorragender Weise ihre rettende, lösende, erlösende und emporbildende Tätigkeit entfalten." (J. Kentenich)

Die jüngsten Gäste feiern und singen mit (Foto: Baumann) Hauptzelebrant Pfr. Heinz-Martin Zipfel hinter dem Kreuz der Einheit mit allen Konzelebranten des Festgottesdienstes (Foto: Baumann)

Die jüngsten mitsingenden und mitfeiernden Gäste - Hauptzelebrant Pfr. Heinz-Martin Zipfel hinter dem Kreuz der Einheit mit allen Konzelebranten des Festgottesdienstes (Foto: Baumann)


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