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12. September 2019 | Deutschland | 

Renaissance des alten Marienwallfahrtsortes Etzelsbach im Eichsfeld


Pater Elmar Busse ISch predigt am Fest Maria Namen, am 8. September 2019, in der Wallfahrtskapelle Etzelsbach im Eichsfeld (Foto: Peter Anhalt)

Pater Elmar Busse ISch predigt am Fest Maria Namen, am 8. September 2019, in der Wallfahrtskapelle Etzelsbach im Eichsfeld (Foto: Peter Anhalt)

Hbre. Seit Papst Benedikt XVI. auf seinem letzten Deutschlandbesuch am 23. September 2011 auch eine Pilgerfahrt nach Etzelsbach ins Eichsfeld (Thüringen) gemacht hatte, erlebt dieser Marienwallfahrtsort aus dem 16. Jahrhundert eine Renaissance. Der Jahrestag des Papstbesuches wird feierlich begangen. So wird am Montag, 23. September 2019, Kardinal Lars Anders Arborelius von Stockholm mit dem Stockholmer Domchor „Pueri Cantantes Cathedralis“ nach Etzelsbach kommen und um 17:00 Uhr eine festliche Messe feiern.

Pater Elmar Busse predigte zum Fest Maria Geburt

Pater Elmar Busse, Mitglied der Sion-Provinz des Säkularinstitutes Schönstatt-Patres, der selbst aus dem Eichsfeld stammt und oft allein oder mit Gruppen dorthin gepilgert ist, wurde vom zuständigen Ortspfarrer gebeten, zum Fest Mariae Geburt, am 8. September, in Etzelsbach die Predigt zu halten. Bei strahlend blauem Himmel waren an diesem Tag etwa 2000 Pilger gekommen.

Wallfahrtskapelle Etzelsbach im Eichsfeld (Foto: Pilettes - CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15005587)

Wallfahrtskapelle Etzelsbach im Eichsfeld (Foto: Pilettes - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link)

Busse betonte am Fest des Geburtstages der Gottesmutter, dass es Gott selbst sei, der Maria als Mutter seines Sohnes gewollt habe. Und diese Mutterschaft Marias habe Jesus in seiner Todesstunde nicht als Altersversorgung für seine Mutter an Johannes übertragen, sondern durch dieses wirkmächtige Testament Jesu sei Maria zur Mutter aller Gläubigen geworden. Das II. Vatikanische Konzil halte in seiner Kirchenkonstitution fest, dass Maria durch ihre vielfältige Fürbitte fortfahre, den Menschen „die Gaben des ewigen Heils“ zu erbitten. Deshalb werde Maria in der Kirche unter dem Titel der Fürsprecherin, der Helferin, des Beistandes und der Mittlerin angerufen. (vergl. Lumen Gentium, Art. 62) Es mache Sinn, sich an Maria zu wenden, denn sie trete bei Gott für die Menschen ein. Busse: „Wir dürfen uns an sie wenden. Und wir dürfen sie lieben. Das tut unserer Liebe zu Gott keinen Abbruch.“

Gnadenbild Etzelsbach (Foto: 97.214er, CC-BY-SA 3.0)

Gnadenbild von Etzelsbach (Foto: 79.214er - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, Link)

Maria wieder stärker und vitaler ins Bewusstsein der Gläubigen bringen

Als Anregung, in der Liebe zur Gottesmutter zu wachsen, Maria wieder stärker und vitaler ins Bewusstsein der Gläubigen bringen, erzählte Busse von der Initiative des brasilianischen Familienvaters Joao Pozzobon. Dieser sei auf die Idee gekommen, einen 13kg schweren Bildstock mit dem Bild der Gottesmutter zu den Menschen zu tragen. „Jeden Abend investierte er, nachdem seine Kinder groß waren, in einen Hausbesuch, oft auch bei Menschen, die Probleme miteinander hatten“, so Busse. Pozzobon, der 1985 gestorben sei, habe auf diese Weise von 1950 bis 1985 140.000 km zu Fuß zurückgelegt, Menschen zugehört, sie getröstet, aber sie immer auf die Möglichkeiten verwiesen, sich mit ihren Fragen und Sorgen an die Gottesmutter zu wenden.

Weil der Bedarf nach solchen Besuchen immer größer geworden sei, sei die Idee geboren worden, „kleinere Bildstöcke anfertigen zu lassen, diese in der jeweiligen Pfarrkirche zu segnen und dann das ganze Jahr über durch einen festen Kreis von ca. 10 bis 15 Haushalten wandern zu lassen, so dass die Gottesmutter immer 2 bis 3 Tage pro Monat zu Besuch kommt.“ Wer mitmachen wolle, müsse keine bestimmten Gebetsverpflichtungen eingehen. Die von der Gottesmutter Besuchten seien eingeladen, ihrem Bild einen Ehrenplatz in der Wohnung einzuräumen und in diesen Tagen sich besonders darum zu bemühen, gut zu den Familienangehörigen zu sein. Auf diese Weise entstehe auf ganz unspektakuläre Weise in den Pfarreien eine Vernetzung. Busse: „Ich bin mir sicher: Je größer unsere XXL-Pfarreien werden und je anonymer der Betrieb wird, desto wichtiger sind solche Netzwerke.“

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