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21. August 2019 | International | 

Internationaler Schönstatt-Priesterbund gegründet


Mit ihrer Unterschrift unter die Gründungsurkunde besiegeln die etwa 60 Mitglieder des Schönstatt-Priesterbundes, die bei der Gründungsversammlung anwesend sind die Urkunde, die in 5 Sprachen ausgestellt wurde (Foto: Brand)

Mit ihrer Unterschrift unter die Gründungsurkunde besiegeln die etwa 60 Mitglieder des Schönstatt-Priesterbundes, die bei der Gründungsversammlung anwesend sind, die Urkunde, die in 5 Sprachen ausgestellt wurde (Foto: Brand)

Hbre. Mit einer schlichten Zeremonie wurde am 20. August 2019 der internationale Schönstatt-Priesterbund gegründet. Dazu haben sich Mitglieder aus der ganzen Welt um 9 Uhr am Urheiligtum in Schönstatt, Vallendar, versammelt. Nach einem Gebet um den Heiligen Geist und der Verlesung der Gründungsurkunde in fünf Sprachen haben zunächst die Leiter der fünf Regionen, drei Verantwortliche des internationalen Sekretariates und die anwesenden Mitglieder des Generalpräsidiums des internationalen Schönstattwerkes die Gründung per Unterschrift vollzogen. Bisher gab es den Schönstatt-Priesterbund in einzelnen Ländern und in vier Regionen.

Zunächst wurde die Urkunde in mehreren Sprachen vorgelesen (Foto: Brehm)

Zunächst wurde die Urkunde in mehreren Sprachen vorgelesen (Foto: Brehm)

In französischer Sprache ... (Foto: Brehm)

In französischer Sprache ... (Foto: Brehm)

Die erste Unterschrift leistet Rektor Egon M. Zillekens (Foto: Brand)

Die erste Unterschrift leistet Rektor Egon M. Zillekens (Foto: Brand)

Zeugen und Mitfeiernde vor dem Urheiligtum (Foto: Brehm)

Zeugen und Mitfeiernde vor dem Urheiligtum (Foto: Brehm)

Zusammenschluss in Freiheit und Hochherzigkeit

„Bis heute, dem Jubiläumsjahr 100 Jahre nach dem Apostolischen Bund von Hörde, ist die Gemeinschaft der Schönstatt Diözesanpriester im Schönstattpriesterbund gewachsen auf ca. 250 Bundespriester in 4 Regionen und 15 Ländern“, heißt es in der Gründungsurkunde. Der neue internationale Schönstatt-Priesterbund diene der Geistpflege, der Gemeinschaft und der apostolischen Tätigkeit.

Durch die föderative Verbundenheit, eine weltweite koordinierende Leitung und durch ein internationales Sekretariat repräsentiert sollen der Austausch zwischen den Regionen und Ländern gefördert und neue Interessenten in Ländern, die noch keiner Region angehören, begleitet werden. Der neue internationale Bund wird auch die Gründung weiterer Regionen verantworten. Außerdem soll er in Verbindung mit den anderen Gemeinschaften der Schönstatt-Bewegung für das weltweite Schönstattwerk aktiv Verantwortung übernehmen. Dazu soll eine gemeinsame Satzung erarbeitet und weiterentwickelt werden.

Der Zusammenschluss erfolgt – wie es in der Gründungsurkunde heißt – in Freiheit und Hochherzigkeit sowie geprägt von der Spiritualität und Pädagogik Schönstatts. Dabei spielen das Liebesbündnis mit der Gottesmutter Maria, die Beheimatung im Heiligtum, der Gründer und Vater Pater Josef Kentenich sowie das Vertrauen auf Gottes Führung eine zentrale Rolle.

Den anderen in seiner wahren Andersartigkeit aufnehmen

Die noch in Schönstatt anwesenden Mitglieder der Bundesgemeinschaften sowie alle Interessierten, konnten sich an diesem eigentlichen Hörde-Tag (20.8.) um 10.30 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche zu einem „Hörde“-Festgottesdienst einfinden. Als Prediger war Prof. Dr. Alejandro Blanco Araujo, La Plata, Argentinien, langjähriger Leiter des Schönstatt-Priesterbundes in Argentinien vorgesehen gewesen. Weil der Professor der Philosophie und Gefängnisseelsorger aus Krankheitsgründen schließlich nicht nach Deutschland reisen konnte, wurde seine Predigt von fünf Mitbrüdern in fünf Sprachen vorgelesen.

Professor Blanco griff den spannenden Prozess seiner Gemeinschaft auf, sich aus den unterschiedlichen Ländern und Regionen des Priesterbundes kennenzulernen, zu respektieren, in den Unterschieden zu schätzen sowie aufeinander zu warten, wenn die Geschwindigkeiten des Aufeinanderzuwachsens verschieden waren. „Letztendlich haben wir aber das Wirken des Heiligen Geistes erlebt, der unter uns eine Gemeinschaft geschmiedet hat, denn es ging darum zu lernen, unsere Herzen zu öffnen, um den anderen in seiner wahren Andersartigkeit aufzunehmen“, so die Worte von Alejandro Blanco. „Dies war vor allem eine Gnade, ein Einbruch des Heiligen Geistes.“

Verschiedenheit muss nicht trennen, sie kann tiefere Gemeinschaft werden lassen

Die Menschheit müsse zu Ende entdecken, dass die Verschiedenheit nicht das sei, was trenne, sondern das, was Gemeinschaft werden lasse. Und je mehr Bejahung von Vielfalt und Fürsorge für diese, desto größer die Gemeinschaft, desto größer die Einheit. Das hätten sie als Priesterbund so erfahren in diesem mehr als 10 Jahre dauernden Prozess, der dem heutigen Gründungsakt vorausgegangen sei.

Der Priesterbund wolle weiterhin ein Laboratorium sein, in dem mit Synodalität experimentiert werden könne. „Synodalisieren bedeutet zu lernen, gemeinsam zu gehen, sich zu bereichern und auf die kulturelle Vielfalt zu achten. Dazu muss die Kirche aber ent-romanisiert, ent-europäisiert werden.“ Das bedeute aber nicht, die Werte der römischen und europäischen Traditionen zu verleugnen, sondern sie in eine kulturell plurale Welt zu integrieren, die verschiedene Prozesse der Inkulturation fördere. Das sollte die Kunst sein, die die Bünde im Schönstattwerk praktizieren: Die Gemeinschaft in der Vielfalt der Originalität jedes Menschen, jeder Region, jedes Volkes zu pflegen, ohne auf der einen Seite einen einheitlichen Stil und uniformes Verhalten durch ein Zentralorgan auferlegen zu wollen, noch auf der anderen Seite eine Absonderung, einen Mangel an Gemeinschaft zuzulassen, so Prof. Dr. Alejandro Blanco Araujo eindrücklich.

Festlicher Gottesdienst am Tag des Hörde-Jubiläums in der Anbetungskirche (Foto: Brehm)

Festlicher Gottesdienst am Tag des Hörde-Jubiläums in der Anbetungskirche (Foto: Brehm)

Eine Musikgruppe des Priesterbundes gestaltet den Gottesdienst (Foto: Brehm)Die Gemeinschaft des Schönstatt-Priesterbundes am Grab des Vaters und Gründers Pater Josef Kentenich (Foto: Brand)

Eine Musikgruppe des Priesterbundes gestaltet den Gottesdienst (Foto: Brehm) Die Gemeinschaft des Schönstatt-Priesterbundes am Grab des Vaters und Gründers Pater Josef Kentenich (Foto: Brand)

Fototermin für den internationalen Schönstatt-Priesterbund (Foto: Brehm)

Fototermin für den internationalen Schönstatt-Priesterbund (Foto: Brehm)


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