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5. Juli 2019 | Deutschland | 

Die Kirche muss Weggemeinschaft erfahrbar machen – Der Fuldaer Bischof Gerber predigt beim Fest der Begegnung im Schönstatt-Zentrum Marienfried, Oberkirch


Fest der Begegnung am 30. Juni 2019 im Schönstatt-Zentrum in Oberkirch (Foto: Schönstattbewegung Oberkirch)

Fest der Begegnung am 30. Juni 2019 im Schönstatt-Zentrum in Oberkirch (Foto: Schönstattbewegung Oberkirch)

Anlässlich der 100-Jahr-Feier der Schönstattbewegung im Erzbistum Freiburg nahm Bischof Dr. Michael Gerber am 30. Juni 2019 Stellung zum Brief von Papst Franziskus „an das pilgernde Volk Gottes in Deutschland.“ Der Brief sei eine „heilsame Herausforderung“. Denn jede Wegetappe der Kirche setze dem Papst zufolge einen Glauben voraus, dass Gott durch den Heiligen Geist in seiner Kirche handle.

Alles ist für den Festgottesdienst vorbereitet (Foto: Huber)

Alles ist für den Festgottesdienst vorbereitet (Foto: Huber)

Eine Musikgruppe gestaltet den Gottesdienst (Foto: Huber)

Eine Musikgruppe gestaltet den Gottesdienst (Foto: Huber)

Weiße und rote Herzluftbalons machen sich auf die Reise (Foto: Huber)

Weiße und rote Herzluftbalons machen sich auf die Reise (Foto: Huber)

Fotobox einmal anders (Foto: Huber)

Fotobox einmal anders (Foto: Huber)

Eine Dusche bei den heißen Temperaturen macht besonders Spaß(Foto: Huber)

Eine Dusche bei den heißen Temperaturen macht besonders Spaß (Foto: Huber)

Gott stellt das Leben in einen immer neuen Horizont hinein

Daraus ergeben sich Bischof Gerber zufolge Fragen: „Trauen wir dem Heiligen Geist zu, dass er heute in seiner Kirche handelt? Glauben wir, dass sein Wehen spürbar wird auch in dem, was jenseits unserer Erwartungen liegt?“ Die Kirche müsse Weggemeinschaft erfahrbar machen als „ein gemeinsames Ringen, längst nicht immer spannungsfrei, durchaus von unterschiedlichen Polen geprägt, jedoch gespeist aus einer Mentalität, die uns bewusst macht, wir sind gemeinsam unterwegs.“ Denn es sei Gott, der – dem Brief des Papstes zufolge – unser Leben in einen „immer neuen Horizont“ hineinstelle.

Bischof Gerber: „Ohne diese Kapelle wäre ich wohl kaum Priester geworden“

Gerber predigte bei der Oberkircher Schönstatt-Kapelle, die eng mit seinem eigenen Lebensweg verknüpft ist. „Ohne diese Kapelle wäre ich wohl kaum Priester geworden“, so der heutige Fuldaer Bischof rückblickend. Er zeigte sich dankbar dafür, dass viele Menschen hier wesentliche Impulse für ihr Leben mitgenommen hätten und so gestärkt an ganz unterschiedlichen Orten Kirche gestalten. Für Bischof Gerber ist diese Erfahrung leitend für künftige Schwerpunktsetzungen: „In meinen Augen ist dafür die Frage entscheidend: Wo sind die Orte, wo sind die Beziehungsnetze, die faktisch dafür sorgen, dass Menschen als Persönlichkeit wachsen und befähigt werden, Verantwortung in Kirche und Welt zu übernehmen?“ Solche Orte könne man nicht planen, sie würden geschenkt. Doch könne man sie fördern.

Marienfried - für Familien ein Geheimtipp

Das Schönstatt-Zentrum Marienfried in Oberkirch sei ein Zeugnis dafür, dass solche Orte auch in unseren Tagen neu geprägt würden. „In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Gruppierungen aus Gesellschaft und Kirche, die unser Haus als Tagungsort entdeckt haben, stetig gewachsen“, bestätigt Simone Tasch, die Leiterin des Zentrums. „Für Familien ein Geheimtipp“, ergänzt Sonja Mühlfeit (Forchheim am Kaiserstuhl), die mit ihrem Mann in der Familienarbeit engagiert ist. „Bei unserer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erleben wir Marienfried als einen Ort, der einfach gut tut und Potentiale freisetzt“, so Jugendleiterin Felicitas Gut (Hüfingen).

Zeig Herz! - Heute fängt mit DIR Neues an

Um die 300 Gäste aus nah und fern konnten zu dem Fest begrüßt werden. Vorausgegangen war eine Jugendvigilfeier am Vorabend. Dem Festgottesdienst folgte ein buntes Mittagsprogramm mit Vorträgen, Workshops, Spielstraße, mobiler Fotobox und abschließend die Aussendungsfeier. Während dem Fest der Begegnung wurden an allen parkenden Autos Handzettel mit einer Aufforderung zum „Gebet für die Rettung des deutschen Vaterlandes“ und der Bitte um das Gebet für eine politische Partei verteilt. Pfarrer Peter Falk, der Diözesanleiter der Schönstattbewegung, hat in der Aussendungsfeier Bezug darauf genommen und klar formuliert: „Wir distanzieren uns von diesen Aussagen, der Inhalt stammt nicht von uns.“ Zweimaliger starker Applaus war die Reaktion aller Feiernden. Die Aussendungsfeier endete mit dem Auftrag getreu dem Tagesmotto: Zeig Herz. In deinem Berufsfeld, in deiner Familie, deinem Verein, der Kirchengemeinde, auf all deinen Wegen: Zeig Herz! Nicht morgen oder übermorgen sondern heute fängt mit DIR Neues an.

 


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