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25. März 2019 | Delegiertentagung | 

Missionarisch werden im Blick auf die Weltmission


Prof. Pater Dr. Karl Wallner OCist, Heiligenkreuz, Österreich (Foto: Brehm)

Prof. Pater Dr. Karl Wallner OCist, Heiligenkreuz, Österreich (Foto: Brehm)

Hbre. Unter dem Stichwort „WIRksam werden – Blick auf die Zeit“, war Prof. Pater Dr. Karl Wallner OCist, Heiligenkreuz, Österreich, zu einem Beitrag eingeladen worden. Er habe die Freude ein Kloster zu leiten, das 1133 gegründet worden sei und seither ohne Unterbrechung immer weiterbestanden habe. Er erzählte zu Beginn von zwei Sensationen: „Als ich eintrat, waren es 42 Mönche, dieses Jahr werden es 107 werden.“ Die zweite Sensation sei die Hochschule. 1999 habe er die Hochschule mit 42 Studenten übernommen. „Seit 2007 sind wir eine Hochschule päpstlichen Rechts und heute haben wir 314 Studenten, darunter 50 Frauen.“ Gott habe einiges in Heiligenkreuz inszeniert.

Publikum im Pater-Kentenich-Haus (Foto: Brehm)

Publikum im Pater-Kentenich-Haus (Foto: Brehm)

"Es braucht Mut zu einer missionarischen Originalität" (Foto: Brehm)

"Es braucht Mut zu einer missionarischen Originalität" (Foto: Brehm)

Realismus gegenüber der Situation

Mit seinem Referat wolle er zu einer missionarischen Gesinnung ermutigen. Wer missionarisch werden möchte, brauche zunächst einen Realismus gegenüber der Situation: Es gehe darum, die Wirklichkeit wirklich wahrzunehmen. Zum Beispiel sei allein in Deutschland in den letzten 50 Jahren die Zahl der Kirchenbesucher von 11 auf 3 Millionen zurückgegangen. „Wo man Realität nicht zulässt, entsteht Ideologie.“ Es brauche den Schmerz über die Situation und wenn man bestimmte Fehlentwicklungen nicht thematisiere, wenn Realität wegen der Ideologie nicht zugelassen werde, komme es zu einer Schieflage.

Die Situation der Weltkirche sei allerdings eine andere. „Wenn wir Deutsche, Schweizer und Österreicher zusammenzählen, macht das 2,9 % der Weltkirche aus. Wir sind quantitativ nicht relevant.“

„Macht alle Menschen zu meinen Jüngern“

Trotzdem bleibe, wie Papst Benedikt XV. 1919 in der erste Missionsenzyklika schrieb, der allergrößte Auftrag Gottes: „Geht hinaus in alle Welt … Macht alle Menschen zu meinen Jüngern.“ Dabei sei eine große Offenheit für die Weltkirche wichtig: „Wir brauchen einen weiten Blick, sonst sind wir nur noch problemfixiert.“

Sieben Punkte, die zu tun sind

Wallner nannte sieben Punkte, die zu tun seien

  1. Es brauche „die missionarische Tat“. Es brauche Mut zu einer missionarischen Originalität. Mission sei keine Theorie. Sie habe etwas damit zu tun, „dass ich mich oute“. Kirche sei gewachsen von Person zu Person. Wichtig sei nicht „was wir machen, sondern dass wir etwas machen.“
  2. Es brauche „eine Priorisierung von Mission. Mission first.“ In der Kirche gäbe es zu viel Eifersucht auf die Erfolge der Mitbrüder. „Nein, wir sollten es anders machen: Plagiat ist Pflicht. Wir sollten uns freuen an den Erfolgen der anderen und es nachmachen.“
  3. Es brauche „hot spots der Glaubenserfahrung“. Gemeinschaftserfahrung, auch online. Es brauche Oasen, wo sich Glaube verdichten könne.
  4. Es brauche „klare Verkündigungsmedien, nicht nur Berichtsmedien“. Die reiche Kirche in Deutschland schafft es nicht, ein zeitgemäßes Verkündigungsmedien zu schaffen. Dabei brauche es neue Areopage, durch die die Menschen erreicht werden können. „Wer nicht wirbt, der stirbt. Das ist ein ganz klares Gesetz.“
  5. Es brauche dringend „binnenmissionarische Bemühungen, zu den Menschen hin“. Immerhin sei die Mission der Kirche, das Evangelium weiterzugeben. Dazu brauche es konkrete Angebote.
  6. Es brauche eine „missionarische Spiritualität“. Mission sei nicht etwas neben anderem, sondern Mission liegt allem zugrunde.
  7. Und es brauche „eine Haltung des Ite missa est“. Nicht „gehet hin in Frieden“ sondern geht, ihr seid gesandt eure Erfahrung an andere weiterzugeben

Wenn man Maria verehre, dann könne man nicht daneben greifen, so Pater Wallner in seinem Schlussgedanken. „Denn Maria bringt immer den ganzen Christus. An ihr erleben wir: Das Christentum ist kein Idealismus, das Christentum ist eine Konkretion, ein konkretes Kind aus einer konkreten Frau.“ Die Bindung an Maria sei eine große Hilfe, missionarisch zu sein und sich an Maria zu wenden verhindere, „dass wir uns im Kopf unsere eigene Ideologie machen.“


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